Klinikum Hochsauerland eröffnet neue Palliativstation in Meschede

Quelle: Klinikum Hochsauerland

Die neue Palliativstation im Klinikum Hochsauerland Standort St. Walburga Krankenhaus Meschede ist fertiggestellt. Die sechs frisch renovierten Einzelzimmer, jeweils mit eigenem Bad, sind großzügig und wohnlich eingerichtet. Auf der neuen Palliativstation versorgt ein multiprofessionelles Team Patienten mit einer unheilbaren, fortgeschrittenen Erkrankung. „Bei fortschreitenden Erkrankungen sehen sich Patienten und deren Angehörige oft mit akuten Beschwerden konfrontiert, die sich zu Hause auch mit ambulanter Unterstützung nur schwer beherrschen lassen“, informiert Dr. med. Mohammad-Amen Wattad, Chefarzt und Direktor der Klinik für Hämatologie, Onkologie, Palliativmedizin und Stammzelltransplantation am Standort St. Walburga-Krankenhaus. Ziel der stationären Palliativversorgung sei es, bestehende Beschwerden wie Schmerzen, Übelkeit, Juckreiz, Luftnot oder Ängste zu lindern und den Patienten so ein möglichst selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen.

Neue Räume ermöglichen gezieltere Versorgung

In der Klinik für Hämatologie, Onkologie, Palliativmedizin und Stammzelltransplantation wurden Patienten auch bisher bereits palliativmedizinisch betreut, jedoch nicht auf einer eigenen Station. „Auf der neuen Palliativstation können wir uns nun in gesonderten, optimierten Räumen gezielter auf die Versorgung dieser besonderen Patienten konzentrieren“, freut sich Dr. Wattad. Die neuen Räumlichkeiten der Palliativstation wurden von der Klinikum Hochsauerland Infrastruktur GmbH innerhalb von wenigen Wochen vollständig renoviert. Rund 150.000 Euro wurden dafür investiert.

Fach- und berufsgruppenübergreifendes Team

Hier begleitet ein multiprofessionelles Team aus palliativmedizinisch ausgebildeten Fachärzten, Pflegekräften, Psychoonkologen, Physio- und Ergotherapeuten, Sozialarbeitern, Seelsorgern sowie weiteren Fachkräften Patienten und ihre Angehörigen. Um Beschwerden zu lindern, wird ein breites Spektrum medizinischer und ergänzender Therapieverfahren angeboten. Daneben sind seelsorgerische und psychoonkologische Gesprächsangebote wichtige Bestandteile der Betreuung.

Patienten und Angehörige sind eine Einheit

Die Arbeit mit engen Vertrauten oder Angehörigen der Patienten sei auf der Palliativstation sehr wichtig, so Dr. Wattad. Daher seien Behandlungskonzept und Station auch auf den Einbezug von Angehörigen ausgelegt. Auf Wunsch könne ein Angehöriger den Patienten im Zimmer auch über Nacht begleiten. Außerhalb der Zimmer biete ein Aufenthaltsraum mit gemütlicher Sitzecke und Kochnische Begegnungsmöglichkeiten.

„Auch digitale Technik wird unsere Patienten künftig unterstützen“, berichtet Dr. Wattad. Als Beispiele nennt er Virtual-Reality-Brillen, mit denen Patienten auf Traumreisen gehen und ferne Länder oder ein Museum erkunden können, sowie iPads, mit denen Patienten mit Freunden kommunizieren, Kindern oder Enkeln vorlesen oder virtuell beim Familienessen dabei sein können.

Kooperation mit Netzwerkpartnern

Wichtig ist Dr. Wattad der Hinweis, dass die Palliativstation keine Einrichtung der stationären Langzeitpflege sei. „Unser Ziel ist es, die Symptome des Patienten so zu verbessern, dass er wieder in sein häusliches oder ein anderes geplantes Umfeld zurückkehren kann.“ Um eine bestmögliche und durchgängige Versorgung und Begleitung zu ermöglichen, besteht eine enge Kooperation mit Netzwerkpartnern wie dem Palliativnetzwerk Soest-HSK, dem Hospiz Raphael, dem ambulanten Hospizdienst sowie weiteren Partnern.

Die Einrichtung der neuen Palliativstation ist Teil der Entwicklung des umfassenden Onkologischen Zentrums im Klinikum Hochsauerland. Das Onkologische Zentrum bündelt und koordiniert die Arbeit der bestehenden Organzentren, Kliniken, Fachabteilungen und der ambulanten onkologischen Praxen des Klinikums Hochsauerland sowie externer Kooperationspartner und damit das Wissen und die Erfahrungen in Diagnostik und Therapie von Krebserkrankungen in der Region.