Kleiner Ort und große Events

Quelle: privat

Hüsten – mitten in Arnsberg 

Während Neheim vor allem als Einkaufsstadt gilt, in Alt-Arnsberg die Kultur besonders gepflegt wird, gilt Hüsten als “der” Veranstaltungsort schlechthin. Die unterschiedlichsten Veranstaltungen im kleinen und großen Format finden in dem lebendigen Ort “mitten in Arnsberg” statt.  

Lange Zeit war Hüsten rein landwirtschaftlich geprägt. Erst mit der Gründung der “Hüstener Gewerkschaft” 1839 und dem Hüstener Walzwerk zog die Industrie in den kleinen Ort zwischen Röhr und Ruhr. Bis zur Schließung im Jahre 1966 war Hüsten eng mit der “Gewerkschaft” verbunden, ebenso wie bis heute mit dem 1870 erbaute Karolinen-Hospital und der Bahn, die noch immer in Hüsten Station macht. Spätestens mit dem Bau des Stadions Große Wiese ist Hüsten zum attraktiven Veranstaltungsort geworden. 

Die Kirmes… 

Der Hüstener Jahrmarkt ist erst 1774 belegt, aber wahrscheinlich gab es ihn schon viel früher: „Natürlich“, berichtet Ingo Beckschäfer, 1. Vorsitzender der Kirmesgesellschaft/Platzkommission, „war das noch lange keine Kirmes, wie wir sie heute kennen, sondern sie begann mit einem Pferderennen, der mit Markt, Kram- und Viehhandel verbunden war. Später kamen die ersten Karussells hinzu, die zunächst von Menschenhand, dann von Pferden, später von Dampfmaschinen angetrieben wurden.”  

Längst die Hüstener Kirmes zum Mega-Event geworden. 2014 organisierten rund 1.000 Personen unter Leitung eines 40-köpfigen Planungsteams die inzwischen auf fünf Tage ausgedehnte Kirmes samt Tierschau. Riesige Fahrgeschäfte finden sich auf insgesamt 70.000 qm Festgelände für bis zu 300.000 Besucher. Im Festzelt treten inzwischen vermehrt auch auswärtige Stars und Sternchen vom Schlage eines Micky Krause oder Michael Wendler auf. Den Abschluss der Kirmes bildet ein 20-minütiges Feuerwerk.  

… und der Sport 

Die große Zeit des 1978 erbauten Stadions „Große Wiese“, ein Fußballstadion mit Leichtathletikanlage, waren zweifellos die 70er und 80er Jahre. Der SuS Hüsten 09 spielte Anfang der 70er Jahre in der ehemals höchsten deutschen Amateurklasse, der Oberliga Westfalen. Heimstätte war die alte Kampfbahn Hüsten-Ost, mit dem damals üblichen Aschenplatz. Der deutsche Fußballbund (DFB) entschied allerdings zu dieser Zeit, dass der Asche-Belag in der Oberliga nicht mehr zulässig sein sollte. „Allerdings“, so Bernd Rahmann, Ortsheimatpfleger und profunder Kenner von nahezu allem, was sich in Hüsten tut, „hatten wir das Glück, mit Hüsten 09 ein sportliches Aushängeschild für das ganze Sauerland zu sein, sodass sich die Stadt Arnsberg entschied, ein repräsentatives Stadion mit Rasenplatz, eben die „Große Wiese“ zu errichten.“       

Aufgrund der beachtlichen Kapazität (13.000 Zuschauer, davon 2.650 überdachte Sitzplätze) waren und sind die Hüstener gern gebuchter Gastgeber für Freundschafts- bzw. Vorbereitungsspiele. Schalke 04, der BVB oder VfL Bochum, selbst die Bayern, Ajax Amsterdam oder Besiktas Istanbul waren hier schon zu Gast.    

Die modernen Leichtathletikanlagen wurden, speziell bei den früheren Leichtathletik-Galas, von absoluten Weltstars besucht: Genannt seien hier nur Carl Lewis, Linfort Christie, Heike Drechsler, Marlen Ottey, Lars Riedel und Frank Busemann. In der angrenzenden Sporthalle fanden bereits Veranstaltungen wie etwa „Let´s Dance“, die Hallenstadtmeisterschaft im Fußball, Tischtennis-Turniere u.v.m. statt. Auch ein Fechtzentrum ist hier beheimatet. Ein ganz bunter Strauß an Sportarten also, die da im Stadion „Große Wiese“ gelebt werden.