Quelle: Golem
Der Golem-Kulturverein (Golem – Kultur im Pengel Anton) plant für Freitag, den 27. und Samstag, den 28. August im Rahmen des Kultursommers eine Musikkulturveranstaltung am Kunst-Werk in Neheim. Im Fokus steht das Vinyl.
Am Freitag legt das Vinyl-Duo Turntable Noise auf, am Samstag spielen fünf Bands, drei davon sind auf der LP Golem II dabei. Mit dem Night Club Ensemble präsentieren wir eine junge heimische Band die auf einer unserer nächsten Schallplatten erscheinen wird.
Freitag, Einlass 18.00 Uhr, Beginn 19.00 Uhr
Es legen auf: Turntable Noise, ab 22.00 Uhr, dann, um der Abendruhe gerecht zu werden als Silent Disco – das Set wird auf Kopfhörer übertragen
Samstag, Einlass 16.00 Uhr, Beginn 17.00 Uhr
Es spielen: das Night Club Ensemble (Neheim), Yenga, Black Monsoon, Aufglauft, das Henning Neidhardt Trio
Die teilnehmenden Künstler:
Turntable Noise
Turntable Noise das sind Toto Wulff und Raule (Jörg Brauer). Beide sind keine Unbekannten in der Arnsberger Musikszene. Toto Wulff ist Sänger der Band 4 Murders, Raule hat in seiner Jugend Konzerte im Jugendzentrum Berliner Platz organisiert und war lange Zeit Mitorganisator des Under the Bridge-Festivals in Neheim. Beide eint die Liebe zum Vinyl. Im Golem, der vereinseigenen Kulturkneipe, legen sie als Turntable Noise regelmäßig Platten auf. Dann heißt es Progressive Muskelentspannung, Master and Servants oder 75 – 85 als Papa noch ein Punker war. Das Motto für Klangheimlich? Wir wissen es nicht. Aber gemeinsam können Turntable Noise Sets aus einem Bestand von rund 1000 LPs und Singles zusammenstellen. Auf ihren Plattentellern dreht sich alles außer Klassik: Von Reggae, Ska und Punk Rock, über Disco und Pop bis hin zu Alternative und New Wave ist vieles möglich.
Das Night Club Ensemble
Das Night Club Ensemble sind die drei Freunde Sebastian Martin, Julian Bertram und Bartosz Kater aus Neheim. Musikalisch verorten sie sich irgendwo zwischen deutschem Alternative Rock und Indietronica. Ihr Konzept: analog meets digital. Synthesizer, Drums und Effektmodulationen schaffen elektronische Klangwelten, darüber liegen melodische Gitarrenparts und ein wahnsinnig sanfter Gesang. Und ab und an stören ein paar Breakbeats die Harmonie, treiben Zuhörer:innen zum Hören. Denn die jungen Musiker wollen sich nicht den Konventionen streamingoptimierten Musikkonsums unterwerfen, sondern kreieren stattdessen teils lange Arrangements. Im März 2021 erschien ihre Debut-EP Lower Light, deren Atmosphäre durch die soziale Isolation des vergangenen Jahres geprägt ist. Klanglich und lyrisch werden hier Situationen gesellschaftlichen Seelenlebens aufgearbeitet.
YENGA
YENGA ist eine deutsch-niederländische Art Rock/Psychedelic-Band und wurde 2015 von Stella Polaris, Sietse Iedema, Niko Dolle und Moritz Nixdorf gegründet. Die vier lernten sich während ihres Musikstudiums in Enschede kennen. In ihren Liedern erzählen sie von den großen und kleinen Dingen des Lebens, die manchmal anders laufen als gedacht. Inspiriert von modernem Jazz und Elektronischer Musik webt die Band einen feinen Klangteppich aus Gitarrenriffs und verspielten Melodien, auf den das geneigte Publikum sich gerne zum Träumen legen darf. Eher unkonventionell wirken dabei analoge Synthesizer und ein Vibraphon, welches auf zauberhafte Weise Stella Polaris brillanten Gesang begleitet. Bei Klangheimlich werden YENGA die erste Single aus ihrem neuen, 2022 erscheinenden, Album präsentieren.
Black Monsoon
Wenn PJ Harvey, Kurt Cobain und Sonic Youth aus Liebe ein Kind zeugen würden, dann würde es wohl Black Monsoon heißen. Dessen sind sich Schlagzeuger Marjolijn Dokter, Frontfrau Jacky Kwast und Frontmann Teun Guichelaar sicher. Die drei niederländischen Musiker:innen mischen ihre persönlichen Highlights des Grunge und Alternative Rocks der 90er zu einem ganz eigenen Sound. Mit stampfendem Schlagzeug, ungewöhnlichen Gitarrenstimmungen, Bohrmaschinen-Soli und Melodien, denen man die Tränen und den Schweiß harter Arbeit anhört, schaffte es die Band, die 2018 mit einer EP debütierte, schnell ins Rampenlicht. Black Monsoon spielten als Opener für Steve Shelley (Sonic Youth), Indian Askin, Whispering Songs und die David Nance Group. Sie wurden 2019 für das Popronde, ein renommiertes Festival für Nachwuchstalente in den Niederlanden, ausgewählt und vom Musikmagazin Never Mind the Hype ausgezeichnet. Im Januar 2020 begeisterten sie das Golem-Publikum, zehn Monate später kratzt das Trio auf seinem Longplayer Pantomime seelische Wunden der Unsicherheit auf. Etwas Applaus könnte bei der Heilung helfen.
Henning Neidhardt Trio
Das Trio um Bandleiter Henning Neidhardt, bewegt sich zwischen Modern Jazz und experimentellen Klängen. Neidhardt, der 2018 mit dem Steinway & Sons Förderpreis Jazz ausgezeichnet wurde, arbeitet als Studiomusiker und innerhalb zahlreicher Jazzprojekte. In den Kompositionen, die er speziell für dieses Trio schreibt, verarbeitet er Einflüsse aus der Jazz Tradition und von modernen Komponisten wie dem Dänen Jakob Bro sowie Synthesizer-basierten Klanglandschaften. Henning Neidhardt (piano, synthesizer), Duy Luong (bass, effects) und Karl-F. Degenhardt (drums, percussion) lernten sich während ihres Jazz Studiums an der Folkwang Universität der Künste in Essen kennen. Im Oktober 2021 wird das Trio sein Debütalbum „First Of The Roll“ bei Double Moon Records veröffentlichen.
Aufglauft
Wenn die Jazz-Punks Maico Ordelmans, Florian Stuivenberg, Joey Vos, Sietse Iedema und Kevin Wolf erscheinen, gibt es kein Halten mehr. Das Kollektiv, dessen Mitglieder aus Hengelo, Amsterdam und Bielefeld stammen, improvisiert was das Zeug hält. Mal wandert es musikalisch vom Balkan, durch Reggaevibes zum Ska, dann geht’s zurück über den Funk zum Jazz. Mit brachialen Gitarrenriffs und einem druckvollen Saxofon laden die Jungs zum Tanz. Aufglauft gründeten sich 2015 aus Protest gegen die Schließung ihres Jazz-Studiengangs an der Pop-Akademie in Enschede. Der Name verweist auf das niederländische Wort afgelopen – vergangen. Gut, dass die fünf Musiker das anders sehen.