Keine schönen Aussichten für das Sauerland

Zum Beitrag „Schöne Aussichten“ im WOLL-Magazin – Ausgabe Sommer 2024 (Beitrag als PDF im Anhang) hat uns ein Leserbrief von Gerlinde Dauber erreicht, den wir mit Erlaubnis der Autorin hier ungekürzt veröffentlichen.

Leserbrief von Gerlinde Dauber, ehemalige Kreisdirektorin – jetzt wohnhaft in Bigge

19. Juni 2024

Sehr geehrter Herr Hoffe,

gerade habe ich im neusten WOLL-Magazin Ihren Artikel „Schöne Aussichten“ gelesen.

Ihrer Feststellung im letzten Absatz „Muss für die Rettung des Weltklimas auch die Sauerländer Landschaft geopfert werden? Läßt sich das für viele Menschen fürchterliche Szenario noch verhindern? Warum liest und hört man hierzu nichts oder kaum etwas von unseren Politikern? Sind ihre Verlautbarungen für den Erhalt der Naturlandschaft Sauerland nur wohlfeile Sonntagsreden? Keine schönen Aussichten!“ kann ich nur zustimmen.

Der Regionalrat Arnsberg hat am 23.5.2024 einen Beschluss bzgl. Windenergie gefaßt, zu dem Stellungnahmen – auch von Privatpersonen – bis zum 12.7.2024 abgegeben werden können. Bei einem Blick auf die betreffende Karte ist schnell zu erkennen, dass sich die Landschaft im Hochsauerland drastisch verändern wird. Davon: kein Wort in der örtlichen/heimischen Presse, keine Äußerung unserer heimischen Politiker.

Da ich eine Stellungnahme zum Regionalplan abgegeben habe – wie auch in den Verfahren der Windräder in der Stadt Olsberg (die allerdings stets ergebnislos waren) -gehöre ich somit „zu den Gestrigen, den letzten, etwas peinlichen Romantikern, die den Ernst der Klimalage nicht erkannt haben“. Damit kann ich leben, denn ich bin als 1956-Geborene „aus dem letzten Jahrtausend“ – und werde weiterhin als Privatperson meine Stellungnahmen abgeben, um wenigstens etwas für den Erhalt unsere Naturlandschaft zu tun.

Vielleicht würden noch weitere Menschen vergleichbar handeln, wenn klar und deutlich darüber berichtet würde, wie unsere Heimat Dank des emsigen Bemühens der Windindustrie bald aussehen wird.

Ergänzung einen Tag später

Lieber Herr Hoffe,

natürlich dürfen Sie meinen Brief veröffentlichen und/oder weiterleiten. 

Beim Thema Windenergie scheint sehr, sehr viel Geld im Spiel zu sein, das ja bekanntermaßen auch an die ewig-klammen Kommunen (und wer weiß wohin sonst noch) fließt. Für mich bleibt immer noch offen, warum Photovoltaik (siehe A 46 bei Enste) bei der Energiewende nur eine kleine Rolle spielt.

In meinem denkmalgeschützten Haus aus dem Jahr 1737 in Bigge (herzlich sind Sie eingeladen, mal vorbei zu kommen) sind weder Wärmepumpe noch Photovoltaik auf dem Dach möglich – es gibt keine Alternativen zu Gasthermen für mich: das war für mich der Anlass, z.B. Herrn Merz bzgl. des „Heizungsgesetzes“ anzuschreiben. Sie sehen: Auch wenn meine Aktionen nicht viel bringen, ich möchte nicht zu einer schweigenden Mehrheit gehören, die wie einer Herde Lämmer einem Irrsinn folgt.

Und wie ist Ihre Meinung zum Thema „Windindustrieanlagen auf den Sauerländer Bergen und in den Sauerländer Wäldern“? Haben Sie überhaupt davon etwas gehört? Wissen Sie, was in den nächsten Jahren auf das Sauerland zukommmt? Reaktionen gerne als Kommentar unter diesen Artikel oder per Mail an redaktion@woll-magazin.de

Hier geht es zum Regionalplan!