Kastrationsaktion von Streunerkatzen vom Tierschutzverein Schmallenberg

Foto: Deutscher Tierschutzbund

Viele große Tierschutzorganisationen setzen sich seit Jahren für die Kastrationspflicht von Katzen ein – zumindest für die Freigänger – egal ob Kater oder Kätzin. Mit diesem Einsatz und Engagement soll erreicht werden, das hier zu Lande herrschende Katzenelend – auch im Sauerland – etwas einzudämmen. Der Tierschutzverein Schmallenberg und Umgebung e.V. möchte diese sinnvolle Maßnahme unterstützen. Daher wird auch wieder 2018 eine Kastrationsaktion für Streunerkatzen durchgeführt. Die Kosten für die jeweilige Kastration des Tieres werden vom Tierschutzverein Schmallenberg in vorheriger Absprache übernommen. Weiterhin kann man sich für das Einfangen der Tiere auch Lebendfallen in Schmallenberg-Holthausen bei der Vorsitzenden, Petra Wege, ausleihen. Da der Tierschutzverein nur begrenzte Mittel zur Verfügung hat, können die Kosten für die Kastrationen nur bei vorheriger Absprache übernommen werden und nur so lange, wie das Budget reicht. Aus diesem Grunde ist es zwingend erforderlich, sich bei Wunsch auf Kostenübernahme vorab beim Tierschutzverein unter 02974/1846 zu melden und dort die weitere Vorgehensweise abzusprechen. Kastration von Katzen ist so wichtig und sinnvoll. Jede unkastrierte Katze kann mit ihren Nachkommen bis zu 420.000 NACHKOMMEN in 7 Jahren zeugen. Bei der Zahl 420.000 handelt es sich nicht um einen Druckfehler – es handelt sich lediglich um die traurige Realität, die aber so erschreckend ist, dass viele ihre Augen davor verschließen und viel zu oft wird das Problem kurzerhand totgeschwiegen. 420.000 Katzen, die keiner haben will, die weder ein Zuhause noch täglich genug zu Fressen finden und die jeden Tag auf´s Neue den Überlebenskampf antreten müssen. Diese Katzen haben sich das Leben nicht ausgesucht, sie wurden im Zuge des reinen Fortpflanzungstriebes der Natur geboren und müssen sehen, wie sie am Leben bleiben. Für sie geht es jeden Tag um´s Ganze – einfach leben zu wollen und Hunger und Kälte treiben die ausgemergelten Tierkörper hierbei jeden Tag auf´s Neue an. Und dabei sind fast alle Streunerkatzen größten teils auf sich alleine gestellt, ohne jegliche Hilfe von Menschen. Viele dieser Tiere bekommt der Mensch erst gar nicht zu Gesicht, da sie über Jahre so wild und menschenscheu geworden sind, dass sie sich nur nachts aus ihrem Versteck trauen, um auf Futtersuche zu gehen. Und sollte sich noch eines dieser Tiere verletzen oder eine Krankheit haben, wie z. B. Erkältung, Herzfehler, Diabetes, Nierenleiden usw., kommt eine weitere Katastrophe auf diese kleine Tierseele hinzu. Das Tier leidet bis zu seinem Tod unvorstellbare Qualen und hatte evtl. nie die Chance gehabt, nur ein einziges Mal in seinem kurzen Katzenleben etwas Liebe und Menschlichkeit zu erfahren. In den meisten Fällen verkriechen sich die Tiere kurz vor ihrem Tod schutzsuchend in eine dunkle Ecke und warten dort auf ihren Tod – einsam und unter unvorstellbaren Umständen, ohne dass nur ein Mensche davon etwas mitbekommen hat oder gar diese kleine Fellnase schmerzlich vermisst. Diese Fälle gibt es zu Hauf und dürfen nicht vergessen werden, nur weil die Tiere nicht unsere Wege kreuzen und wir sie nicht täglich sehen. Sie werden geboren, verweilen oftmals kurz auf der Erde und sterben lautlos, ohne dass sie überhaupt jemand bemerkt hat.
Die ganze Katzenüberpopulation und die damit verbundenen Lebensumstände einer jeden Streunerkatze ist aus moralischer und menschlicher Sicht nicht mehr tragbar. Daher bietet der Tierschutzverein Schmallenberg und Umgebung e.V. die Kastrationsaktion im Schmallenberger Raum und Umgebung für Streunerkatzen an, um vielen weiteren Nachkommen von unkastrierten Katzen diesen täglichen Überlebenskampf zu ersparen. Die Aktion soll mit einem kleinen Eingriff der riesigen Katzenüberpopulation entgegenwirken, die Geburtenrate senken und einen guten und richtigen Weg aufzeigen, wie man den Tieren helfen kann. Der Tierschutzverein möchte vorbeugende Maßnahmen treffen und nicht erst handeln, wenn das Kind / die Katze im Brunnen liegt. Die Auffangstation Holthausen hat, wie alle anderen Auffangstationen und Tierheime, auch nur begrenzt Platz. Es ist nicht damit getan, jedes Jahr kleine Kätzchen liebevoll, zum Teil nächtelang in Handaufzucht aufzupäppeln, in ein gutes Zuhause zu vermittelt und sonst nichts weiter gegen diese Überpopulation zu tun. Tierschutz heißt auch, ungeborenes Leben zu schützen. Tiere sollen ein Leben führen können, was artgerecht ist. Man kann das Problem der Überpopulation nur durch flächendeckenden Kastrationen von Katern und Katzen auf langer Sicht in den Griff bekommen.
Die Kastrationsaktion im März soll den Kampf gegen das Katzenelend unterstützen und vielleicht ist diese Maßnahme der Beginn, um eine Kastrationspflicht der Freigängerkatzen auch im Stadtgebiet Schmallenberg einzuführen. In diversen anderen Städten, wie z. B. Brilon, Soest, Arnsberg, Paderborn, Siegen und Sundern wird die Kastrationspflicht bereits praktiziert und zeigt erste Erfolge, was die Katzenüberpopulation betrifft (die ganzen Städte können Sie auf der Internetseite PETA einsehen).
Man darf aber nicht nur die Freigängerkatzen sehen und dabei die reinen Wohnungskatzen vergessen. Hier kommt es zwar nicht zum ungewollten Nachwuchs, aber auch deren Nachkommen tragen, bestimmt oft unbewußt, zum Katzenelend bei. Viele Menschen glauben noch dem Ammenmärchen – jede Katze müsse einmal geworfen haben. Andere Besitzer von reinen Wohnungskatzen oder vielleicht deren Kinder möchten oftmals einmal „das Wunder der Geburt“ erleben.
Wenn dann die Besitzer alle geborenen Katzen, teils bis zu 6 Stück, behalten, weiter füttern und tierärztlich versorgt würden, würde ja nichts dagegen sprechen, aber das ist zu 99,9 % nicht der Fall. Diese Katzen werden dann vermittelt und falls sich kein Platz findet, landen sie im Tierheim oder in einer Auffangstation. Doch viele Tierheime und Auffangstation sind oftmals mit ihren Kapazitäten am Limit, so dass sie sogar Aufnahmestopps verhängen müssen. Nur was passiert dann mit den Katzen?
Hinzu kommt, dass in vielen Tierheimen oder Auffangstationen die Katzen teils schon Monate oder gar Jahr sitzen. Sie hoffen jeden Tag, wenn sich die Tür öffnet und eine Familie eintritt, dass sie endlich ihr lang ersehntes, eigenes Zuhause bekommen, wo viele Schmuseeinheiten und Liebe auf sie warten. Aber das glauben so viele von den Heimbewohnern und oft haben nur die kleinen, niedlichen Fellnasen eine Chance.
Somit fördert auch „kontrollierter“ Nachwuchs weiteres Katzenelend. Jede neugeborene Katze nimmt einem bereits im Tierheim oder in einer Auffangstation sitzendem Tier die Chance auf ein eigenes Zuhause. Daher ist Kastration für alle Katzen wichtig! Egal, ob reine Wohnungskatzen, Freigänger mit einem Zuhause oder heimatlose Tiere.
Weitere Informationen erhalten Sie beim Tierschutzverein Schmallenberg und Umgebung e.V., Telefon: 02974 / 1846 und 0151/ 28857042 oder auf der Internetseite www.tierschutz-schmallenberg.de und bei facebook -Tierschutz Schmallenberg & Umgebung.
Da sich der Tierschutzverein hauptsächlich aus Spenden finanziert und es wieder eine Kastrationsaktion für Streunerkatzen gibt, ist der Verein auf jeden EURO angewiesen und würde sich über Spenden freuen, damit auch dieses Jahr vielen Tieren geholfen werden kann. Das Spendenkonto lautet: IBAN DE37 4605 2855 0040 0802 51 – Tierschutzverein Schmallenberg.
Dann möchte der Tierschutzverein Schmallenberg noch drauf hinweisen, daß sich die Öffnungszeiten bei dem monatlichen Trödelmarkt in Lenne ändern. Ab dem Mai-Trödel 2018 sind diese von 13.00-17.00 Uhr. Bitte beachten.