Kardinal Paul Josef Cordes aus Kirchhundem verstorben

Quelle: Archiv-Foto: Thomas Throenle / Erzbistum Paderborn

Das Erzbistum Paderborn trauert um Paul Josef Kardinal Cordes. Der ehemalige Weihbischof in Paderborn verstarb am 15. März 2024 im Alter von 89 Jahren. Das Foto zeigt Kardinal Cordes am 30. Dezember 2007 beim Empfang des Erzbistums Paderborn anlässlich seiner Erhebung in den Kardinalsstand. Archiv-Foto: Thomas Throenle / Erzbistum Paderborn

Paderborn / Rom (pdp). Nach langer schwerer Krankheit verstarb Freitags, 15. März 2024, Paul Josef Kardinal Cordes im Alter von 89 Jahren in Rom. Der Verstorbene wurde 1934 in Kirchhundem (Sauerland) geboren, empfing in Paderborn die Priesterweihe und war von 1976 bis 1980 Weihbischof in Paderborn. Über viele Jahrzehnte habe der jetzt verstorbene Paul Josef Kardinal Cordes als Christ, Priester, Bischof und Kardinal in verschiedenen Aufgaben in der Weltkirche Gott und den Menschen gedient, sagt Erzbischof Dr. Udo Markus Bentz. In seinem Dienst sei Kardinal Cordes stets „Verkünder des Evangeliums, seiner Wahrheit und Schönheit“ gewesen, dem die Treue zum Glauben der Kirche „Lebenselixier“ war. Ein Requiem für Paul Josef Kardinal Cordes wird im Petersdom in Rom gefeiert, es wird von Kardinal Giovanni Battista Re geleitet, ein Datum hat Papst Franziskus noch nicht festgelegt. Zu einem späteren Zeitpunkt – nach Überführung der sterblichen Überreste – werden die Exequien gefeiert und folgt die Beisetzung in der Pfarrkirche St. Peter und Paul in Kirchhundem.

Seine tiefe Verwurzelung in seiner Heimat im Sauerland und seine persönliche Verbundenheit mit dem Erzbistum Paderborn habe Kardinal Cordes aus tiefer Überzeugung gelebt, würdigt Paderborns neuer Erzbischof Dr. Bentz den Verstorbenen. „Trotz seiner vielfältigen Aufgaben in Rom – und von dort in alle Welt gesandt – hat Kardinal Cordes die Nähe zu seiner sauerländischen Heimat nie verloren, sie vielmehr immer wieder aktualisiert.“ Mit großer Treue und Festigkeit habe Kardinal Cordes den Glauben an den auferstandenen Herrn verkündet und gelebt. Das Eingebundensein in die Kirche und ihre Glaubenstradition seien ihm Maßstab und Richtschnur gewesen. „Die vorbehaltlose Liebe zur Kirche und die zweifelsfreie Verbindung mit ihr zeichneten ihn aus“, sagt Erzbischof Dr. Bentz über den Verstorbenen. Auf den Grundpfeilern seines unerschütterlichen „Ja zum katholischen Glauben“ und „Ja zum Menschen“ habe der verstorbene Kardinal Cordes seinen vielgestaltigen priesterlichen und bischöflichen Dienst in der Kirche versehen.

Vita: Paul Josef Kardinal Cordes

Paul Josef Kardinal Cordes wurde am 5. September 1934 in Kirchhundem (Sauerland) geboren. Nach dem Abitur studierte er Theologie in Paderborn und Lyon. Das Sakrament der Priesterweihe empfing er am 21. Dezember 1961 in Paderborn durch Erzbischof Lorenz Jaeger. Von 1962 bis 1966 war er Präfekt im Studienheim St. Klemens in Bad Driburg und anschließend bis 1969 Präfekt im Erzbischöflichen Theologenkonvikt Collegium Leoninum in Paderborn. Für seine theologische Dissertation wurde er 1969 freigestellt und 1971 mit der Arbeit „Sendung zum Dienst. Exegetische, historische und systematische Studien zum Konzilsdekret ‚Über den Dienst und das Leben der Priester’“ zum Doktor der Theologie promoviert.

1972 wurde Paul Josef Cordes Referent für pastorale Fragen im Sekretariat der Deutschen Bischofskonferenz in Bonn. Papst Paul VI. ernannte Dr. Paul Josef Cordes am 27. Oktober 1975 zum Weihbischof in Paderborn und Titularbischof von Naisso. Die Bischofsweihe empfing er am 1. Februar 1976 in Paderborn durch Erzbischof Dr. Johannes Joachim Degenhardt.

Ruf in den Vatikan – Cor Unum

Am 26. Januar 1980 berief ihn Papst Johannes Paul II. zum Vizepräsidenten des Päpstlichen Rates für die Laien in Rom. Seine Ernennung zum Erzbischof und zum Präsidenten des Päpstlichen Rates „Cor Unum“ erfolgte am 2. Dezember 1995. Der Päpstliche Rat hat unter anderem die Aufgabe, die humanitären Hilfsaktionen des Heiligen Stuhls in Krisen- und Katastrophengebieten in der ganzen Welt zu organisieren und durchzuführen. Weiterhin koordiniert er die globalen caritativen Aktivitäten der katholischen Kirche und der ihr zugehörigen Institutionen und Organisationen.

Erhebung in den Kardinalsstand

Papst Benedikt XVI. berief Erzbischof Paul Josef Cordes am 17. Oktober 2007 ins Kardinalskollegium. Das feierliche Konsistorium mit der Erhebung von Erzbischof Cordes in den Kardinalsstand fand am 24. November 2007 in Rom statt. 2010 nahm Papst Benedikt XVI. den altersbedingten Rücktritt von Kardinal Cordes von seinen Ämtern an.

Seit 1980 ist Paul Josef Kardinal Cordes Ehrendomherr in Paderborn. Kardinal Cordes ist Träger des Großen Verdienstkreuzes mit Stern der Bundesrepublik Deutschland, das ihm für sein Engagement um internationale humanitäre Einsätze sowie für das Bemühen um internationale Verständigung und interreligiöse Kooperation verliehen wurde. 

Paul Josef Kardinal Cordes verstarb am 15. März 2024 im Alter von 89 Jahren in Rom.