Kanzlerkandidat für Erhalt der Kulturlandschaft im Sauerland

Quelle: WLV - Laura Hachmann

Münster <wlv> Im Rahmen einer erweiterten WLV-Kreisverbandsausschusssitzung kamen am gestrigen Donnerstag fast 150 Landwirtinnen und Landwirte sowie Vertreterinnen und Vertreter der Land- und Forstwirtschaft aus dem Hochsauerlandkreis mit Friedrich Merz, Kandidat der CDU-/CSU- Fraktion für das Amt des Bundeskanzlers, in Olsberg zusammen. Im Mittelpunkt des Austausches standen die Themen Ressourcenschutz und Nachhaltigkeit, Erneuerbare Energien und Waldbewirtschaftung als Klimaleistung, Bürokratieabbau, Zukunft der Tierhaltung und der ländlichen Räume insgesamt. Für die Region ist die Umnutzung von geschädigten Waldflächen zur Steigerung der Wertschöpfung, beispielsweise durch Umwandlung in landwirtschaftliche Fläche oder mit Blick auf Bäuerliche Bürgerwindenergiekonzepte, ein zentrales Thema. Mit dem Mittelgebirgsprogramm sprechen sich die Betriebe vor Ort auch für eine maßvolle Lockerung des Dauergrünlandumbruchverbots aus, um die Futtergrundlage zu erweitern oder Erzeugnisse zur Direktvermarktung anzubauen.

Landwirtschaft entscheidender Pfeiler für den Erhalt der Kulturlandschaft

Bereits in seinem Vortrag zur zukünftigen Politik im ländlichen Raum hob Friedrich Merz hervor: „Die Landwirtschaft ist nicht nur ein zentraler Bestandteil unserer Ernährungssicherheit, sondern auch ein entscheidender Pfeiler für den Erhalt der Kulturlandschaft unserer ländlichen Räume und des Mittelstands in Deutschland. Es ist unsere Aufgabe, Landwirte in ihrem Streben nach Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung zu unterstützen und gleichzeitig dafür zu sorgen, dass sie im internationalen Wettbewerb bestehen können. Dazu gehört auch, Bürokratie abzubauen und klare, faire Rahmenbedingungen zu schaffen, die sowohl den wirtschaftlichen als auch den ökologischen Anforderungen gerecht werden.“

Belastungen durch Bürokratie und Kontrollen

Im Austausch mit dem Kanzlerkandidaten Merz betonte Hubertus Beringmeier, Präsident des Westfälisch-Lippischen Landwirtschaftsverbandes: „Wir erzeugen als landwirtschaftliche Unternehmerinnen und Unternehmer hochwertige Nahrungsmittel, nachwachsende Rohstoffe und erneuerbare Energien. Den Weg zu mehr Nachhaltigkeit und Ressourceneffizienz wollen wir aus eigenem unternehmerischem Interesse weiter gehen. Dafür brauchen wir die Unterstützung der Politik“, so Hubertus Beringmeier in Olsberg. „Veränderungen, etwa mit Blick auf die Wertschöpfung im Wald und das Tierwohl, setzen wirtschaftliche Tragfähigkeit und Wettbewerbsfähigkeit im europäischen Binnenmarkt voraus. Hohe Belastungen durch Bürokratie, überzogene Kontrollen und Regularien und nationale Sonderregelungen stehen dem entgegen. Gerade deshalb ist die künftige Bundesregierung gefragt, den Landwirtinnen und Landwirten und den Menschen im ländlichen Raum gute und durchdachte Rahmenbedingungen zu bieten, die über eine Legislaturperiode hinausreichen“, ist Hubertus Beringmeier überzeugt.

Quelle: WLV - Laura Hachmann
Von links nach rechts: Hubertus Beringmeier, MdB Friedrich Mer und Wilhelm Kühn

Das Agribusiness umfasst insgesamt 4,6 Millionen Erwerbstätige (Erhebung: 2022) und damit jeden zehnten Arbeitsplatz in Deutschland. Ein Großteil dieser Arbeitsplätze ist im ländlichen Raum angesiedelt.

Agrar-Standort Sauerland stärken

„Rund um die Bauernproteste zu Beginn des Jahres waren annähernd 100 Prozent unserer Berufskolleginnen und -kollegen auf den Beinen, um für faire Wettbewerbsbedingungen im internationalen Agrarhandel und für die Stärkung der Agrarbranche insgesamt einzustehen. Gerade auch hier im Hochsauerlandkreis gilt es, unseren Agrar-Standort zu stärken und die positiven Effekte der heimischen Landwirtschaft für Tierschutz, Klima und Umwelt zu honorieren. Für unsere Betriebe sind die Landschaftspflege durch Weidetierhaltung, das Angebot an Urlaub auf dem Bauernhof und der Tourismus prägend und zentrale Einkommensquellen auf den Betrieben“, machte Wilhelm Kühn, Vorsitzender des Landwirtschaftlichen Kreisverbandes im Hochsauerland, und Gastgeber der Veranstaltung, deutlich. Er moderierte die anschließende Diskussion der Landwirtinnen und Landwirte mit Friedrich Merz, die auf rege Beteiligung stieß.