Kann Alexandra Föster bei Olympia eine Medaille gewinnen?

Alexandra Föster

In einer Woche beginnen in Paris die Olympischen Sommerspiele. Aus dem Sauerland dabei die Mescheder Ruderin Alexandra Föster. Sie ist nach Helena Fromm (heute Stanek) aus Oeventrop erst die zweite Athletin, die an den Sommerspielen teilnimmt. Helena Fromm gewann vor 12 Jahren bei den Olympischen Spielen in London gleich die erste Medaille für das Sauerland. In einem mitreisenden Kampf im Olympischen Taekwondo, der zur besten Sendezeit im Fernsehen gezeigt wurde, sorgte die „schöne Helena aus dem Sauerland“ damals für eine große Olympiabegeisterung nicht nur in ihrem Heimatort Oeventrop.

Schon am ersten Tag alles geben

Für die Einer-Ruderin Alexandra Föster heißt es bereits am ersten Olympiatag alles zu geben. Um 10:12 Uhr beginnen die Ausseichungsrennen der Einer-Ruderinnen. In welchem Vorlauf sie antreten muss entscheidet sich in den kommenden Tagen. Derzeit bereitet sich die Sauerländerin zusammen mit ihrem Trainer Sebastian Kleinsorgen im Trainingslager ein Ratzeburg auf die Rennen in Paris vor. Am Montag erfolgt die Reise nach Paris und der Einzug ins Olympische Dorf. Vor einigen Tagen hat Alexandra Föster für das Portal www.rudern.de ein Interview gegeben und dabei die nachfolgenden Fragen beantwortet:

Wie bist Du zum Rudern gekommen?

Basti (gemeint ist ihr Trainer Sebastian Kleinsorgen aus Meschede) hat mich auf dem Straßenfest überredet, es mal auszuprobieren. Ich durfte im Gegenzug das ganze Wochenende auf seinen Schultern herumgetragen werden.

Was war Dein Kindheitstraum?

Ich wollte Archäologin werden. Besonders das alte Ägypten hat mich fasziniert.

Was ist Deine peinlichste Story?

Wenn es nicht so peinlich wäre, würde ich es hier aufschreiben (-;

Was würdest Du mit 1 Million Euro machen?

Leider ist das weniger als man denkt. Ich würde das Geld erstmal anlegen und in ein paar Jahren ein Haus kaufen.

Was ist Dein Ritual vor dem Wettkampf?

Kurz vor dem Ablegen umarme ich Basti immer noch.

Was ist das älteste Kleidungsstück in Deinem Schrank?

Das NRW-T-Shirt von meinem ersten Bundeswettbewerb (2014, Rüdersdorf)

Würdest Du einen Tag ohne Dein Handy überleben?

Auf jeden Fall. Das würde mir bestimmt auch mal gut tun.

Welcher Erfolg bedeutet Dir am meisten?

Der 1. Platz beim Weltcup in Luzern 2022

Was würdest Du einer/m jungen Sportlerin/Sportler mit auf den Weg geben?

Bleib dir selbst treu und lass dich nicht verbiegen.

Quelle: Privat
Trainer Sebastian Kleinsorgen und Sauerland Olympiahoffnung Alexandra Föster

Wie stehen die Chancen für die Sauerländerin?

Das Top-Trio im Frauen-Einer bilden Karolien Florijn (Niederlande), Tara Rigney (Australien) und Emma Twigg (Neuseeland). Es wäre das von vielen erwartete Ergebnis, wenn sie in Paris die Medaillen unter sich ausmachen würden, mit der seit drei Jahren unbesiegten Florijn als der klaren Favoritin. „Außer Karolien sind sie heuer aber gar nicht so weit vorneweg gefahren“ macht sich Föster Mut. Viel Dynamik gibt es aber auch in der erweiterten Weltspitze, zu der sie sich zählen darf, zusammen mit Klara Kohler (USA), Desislava Angelova (Bulgarien), Viktorija Senkute (Litauen) und Jovana Arsic (Serbien). Man dürfe auch Virginia Diaz Rivas (Spanien) und Aurelia Janzen (Schweiz/Rostock) nicht unterschätzen, die sich bei der Nachquali für Paris durchgesetzt hatten. „Es gibt viele Wechsel in den Ergebnissen, da ist nichts in Stein gemeißelt. Deshalb lohnt es sich, jeden Tag zu trainieren, um jeden Platz rauszuholen“, sagt Föster, die sich als Achte der vergangenen WM für die Spiele qualifiziert hatte.

An ihrer taktischen Ausrichtung, vor allem auf ihren mächtigen Endspurt zu setzen, wird sich grundsätzlich nichts ändern. „Ich versuche, mein Repertoire zu ergänzen, damit ich zu Rennbeginn nicht zu weit zurückfalle, aber der Endspurt ist schon der Aspekt, auf den ich mich berufen sollte“, sagt Föster. 

Und was sagt Alexandra Fösters Trainer, Sebastian Kleinsorgen: „Unser Ziel ist es, das A-Finale zu erreichen. Alex macht sich im Moment ein bisschen verrückt, weshalb die Stimmung sehr wechselhaft ist. Sie muss sich jetzt auf sich besinnen und auf das Training konzentrieren. Im Wettkampf hat sie bisher immer starke Nerven gezeigt und ich traue ihr zu, das auch in Paris wieder umzusetzen. Dann kommt es darauf an, wer am besten trainiert und auch das Quäntchen Glück hat – zum Beispiel bei der Losung der Bahnen und der Gegner.“ (aus www.rudern.de)

Die Fans von Alexandra Föster und die Sportbegeisterten im Sauerland warten mit Spannung auf den Olympiastart am kommenden Samstag. Und wenn es gut läuft, wird das ganze Sauerland am Freitag, 2. August ab 9:42 Uhr am Fernseher sitzen und das Finale im Einer der Frauen mit Alexandra Föster gebannt verfolgen.

Helena und Alexandra
Helena Fromm (Stanek) und Alexandra Föster auf dem Hennesee Foto: Tom Linke

Helena nach 12 Jahren wieder dabei

Helena Fromm wird als Pressebetreuerin für die Deutsche Taekwondo Union nach 12 Jahren auch wieder bei Olympia dabei sein. Exakt am gleichen Tag wie sie, am 10. August tritt die deutsche Taekwondo-Kämpferin Lorena Brandl, ebenfalls in der Gewichtsklasse wie die Sauerländerin Helena Fromm, 67 + an. Außerdem wird aus dem Sauerland der Sportfotograf Ulli Hufnagel aus Finnentrop mit der Kamera bei den Wettkämpfen dabei.