Kangaroos bezwingen starken Aufsteiger aus Wolmirstedt 79:77

Quelle: Jasmin Koppenstein

Das Spitzenspiel des 5. Spieltags der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProB wurde diesem Label auch gerecht. Der hauchdünne 79:77 (20:18, 18:19, 23:19, 18:21)-Erfolg der Iserlohn Kangaroos gegen die SBB Baskets Wolmirstedt hatte alles, was ein gutes, spannendes Basketballspiel ausmacht. Spektakuläre Szenen, dramatische Augenblicke, Spannung bis zur Schlusssekunde – und vor allem zwei Teams, die sich keinen Meter Raum geschenkt haben.

Die Hausherren kamen gut aus den Startlöchern. Vor allem Kapitän Joshua Dahmen war in den ersten Minuten der Partie hellwach und drückte dem Spiel seinen Stempel auf. Zwei Dreier und einen schwierigen Korbleger verwandelte er bis zum zwischenzeitlichen 11:10 (5.). Doch danach übernahmen die Gäste aus Sachsen-Anhalt die Kontrolle, zogen durch Bill Borekambi und Jordan Talbert auf 16:11 (6.) davon, ehe Toni Prostran mit einem Dreier auf 14:16 (7.) verkürzte. Jonas Buss und Tidjan Keita sorgten dafür, dass die Partie wieder ausgeglichen war (18:18, 10.). Und per Korbleger schickte der stark verbesserte Jonas Buss die Kangaroos mit einer knappen Zwei-Punkte-Führung in die erste Viertelpause (20:18, 10.).

Was sich im ersten Viertel abzeichnete, zog sich am Ende auch durch den Rest der Begegnung. Es war auch körperlich eine sehr intensive Partie. Weder die Kangaroos, noch Wolmirstedt konnten sich entscheidend absetzen. Das Problem auf Seiten der Hausherren: die Ballverluste. Wie schon vor Wochenfrist bei den BSW Sixers gestatteten die Kangaroos den Gäste durch unnötige Turnover ein klares Plus an Wurfchancen. Elf Mal ging der Ball in der ersten Halbzeit verloren. Also hatte Wolmirstedt nach 20 packenden Minuten elf Abschlüsse mehr auf der Habenseite. Trotzdem gingen die Schützlinge von Dennis Shirvan mit einer 38:37-Führung in die große Pause.

Die Kangaroos hatten die besseren Quoten, verwandelten ihre Würfe hochprozentiger. Und konnten so das Defizit bei den Ballverlusten ausgleichen. Bis zur Pause fanden 50 Prozent der Würfe ihr Ziel (2er: 6/12, 3er: 7/14). Die SBB Baskets hatten jedoch Probleme aus der Distanz, trafen nur zwei ihrer elf Versuche. Trotzdem: beide Teams waren im Spiel. Beide Teams kämpften um jeden Ball. Und genau diese Einstellung beider Teams setzte sich auch nach dem Seitenwechsel fort.

Im dritten Viertel gelang den Kangaroos mit einem 7:0-Run ihr bester Lauf der Partie. Ruben Dahmen startet den Lauf mit einem verwandelten Dreier, Tidjan Keita dunkte spektakulär über die Baskets-Defense und Ruben Dahmen legte aus der Mitteldistanz nach. Das Momentum kippte kurz in Richtung der Kangaroos, die Zuschauer in der Matthias-Grothe-Halle waren voll involviert – und Wolmirstedt konterte durch Martin Bogdanov und Roberts Dembskis trocken (58:56, 29.). Mit einem Tip-In mit der Schlusssirene beendete Moritz Hübner das dritte Viertel, gab seinen Farben so nochmal einen entsprechenden Push für die verbleibenden zehn Minuten.

Und auch hier galt: Spannung ist Trumpf! Bis zur Schlussphase blieb die Partie offen. Nach zwei Highlights von Moritz Hübner – erst blockte er einen Korbleger-Versuch von Wolmirstedt und verwandelte anschließend eiskalt seinen zweiten Dreier der Partie – sah es 24 Sekunden vor dem Ende so aus, als hätten die Kangaroos den Sieg eingetütet (77:73, 40.). Doch die SBB Baskets konterten. Erst verkürzte Bill Borekambi per Korbleger (75:77), gleiches galt wenige Augenblicke später für Martin Bogdanov (77:78). Joshua Dahmen verwandelte fünf Sekunden vor dem Ende einen seiner beiden Freiwürfe. Und mit einer starken defensiven Sequenz sicherten sich die Kangaroos den knappen, aber verdienten Erfolg – und fügten dem starken Aufsteiger aus Wolmirstedt die erste Niederlage zu.

STIMMEN ZUM SPIEL
Dennis Shirvan, Headcoach Iserlohn Kangaroos: „Das war definitiv ein harter Fight gegen Wolmirstedt und eine ganz enge Kiste. Die Jungs können Basketball spielen, aber wir haben gekämpft heute. Es war ein absolutes Kampfspiel, das sieht man auch am Ergebnis. Die Fans haben uns nach vorne gepeitscht, wir haben die wichtigen Momente genutzt, was dazu führt dass wir uns am Ende für unseren Einsatz und betriebenen Aufwand belohnen konnten. Und wenn du oben mitspielen möchtest, musst du solche Spiele gewinnen. Wir mussten anders spielen als geplant, mussten kleiner und athletischer sein als normal, was uns vor Herausforderungen gestellt hat, die wir allerdings gemeistert haben. Meine Jungs haben einen guten Job gemacht, aber klar ist auch, dass wir uns weiter von Woche zu Woche verbessern müssen.“

Benjamin Dizdar, Guard der Iserlohn Kangaroos: „Nach der Niederlage in Sandersdorf war der Heimsieg gegen Wolmirstedt unglaublich wichtig für uns. Wir haben uns das Leben gegen einen starken Gegner mit unseren Ballverlusten in der ersten Halbzeit selber schwer gemacht. Dass Wolmirstedt ein starkes Team ist, wussten wir vorher. Umso größer ist die Erleichterung, dass wir am Ende die nötige Portion Glück auf unserer Seite hatten und uns so den vierten Saisonsieg sichern konnten.“

TEAMS & PUNKTE
Iserlohn Kangaroos: Elias Marei (DNP), Emil Loch (1), Joshua Dahmen (17/4 Dreier, 5 Rebounds), Emanuel Francisco (DNP), Toni Prostran (10/1, 12 Assists), Moritz Hübner (14/2, 6 Rebounds), Tidjan Keita (21/3, 10 Rebounds), Linus Trettin (DNP), Alexander Möller, Jonas Buss (5), Benjamin Dizdar (3/1), Ruben Dahmen (8/2).
SBB Baskets Wolmirstedt: Martin Bogdanov (14), Steffen Haufs (2), Jordan Talbert (7), Dominick von Waaden, Philipp Lieser (12), Oluwashore Adedeji Adenekan (DNP), Jeramie Woods, Bill Borekambi (24, 9 Rebounds), Robert Dembskis (4), Marc Nagora (11/3 Dreier), Denis Zenelaj (3/1).