Quelle: DJH
Vom Rucksackbett zum Erlebnisort
Vor genau 100 Jahren, im Jahr 1925, öffnete die Jugendherberge Winterberg erstmals ihre Türen – nur einen Steinwurf vom Kahlen Asten entfernt. Was damals mit einfachen Holzpritschen und kratzigen Wolldecken begann, ist heute ein modernes, lebendiges Haus, das jedes Jahr tausende Gäste empfängt.
Von der Rodelbahn zur Herberge
Bereits 1924 wurde in Winterberg die erste Rodelbahn gebaut. Ein Jahr später folgte der Bau der Jugendherberge, die mit ihrem schlichten, aber funktionalen Stil in die Zeit passte. Nach einem Brand im Jahr 1936 wurde das Haus bereits ein Jahr später wiederaufgebaut – ein Zeichen für den Pioniergeist der Region. In den 1960er-Jahren entstanden Erweiterungen mit neuen Wohnungen für die Herbergseltern, in den 1980er-Jahren wurde das Haus umfassend saniert. Der jüngste große Umbau im Jahr 2016 brachte moderne Zimmer, neue Freizeitflächen, ein Blockbohlenhaus und eine Kletterwand.
Quelle: DJHTradition trifft Moderne
Heute verfügt die Jugendherberge über 286 Betten in 75 Zimmern, moderne Ausstattung und frische, abwechslungsreiche Küche – teilweise Bio-zertifiziert und vegetarisch. Hausleiterin Maria Batke, seit 2022 in Winterberg, beschreibt den Wandel so: „Von Stockbetten und Graubrot hin zu modernen Zimmern mit eigenem Bad und einer Küche, die auf die Bedürfnisse unserer Gäste eingeht – die Jugendherberge ist heute ein Ort, an dem man sich zuhause fühlen kann.“
Auch die Angebote haben sich verändert. Schulklassen lernen heute im „Wildnis-Überlebenstraining“ Teamgeist, werden beim Skifahren zu Gipfelstürmern oder beschäftigen sich als „Klimascouts“ mit den Herausforderungen des Klimawandels.
Quelle: DJHWerte mit Zukunft
Trotz aller Modernisierung bleibt das Herz der Jugendherberge unverändert: Toleranz, Offenheit und Begegnung. Die Häuser des Deutschen Jugendherbergswerks stehen seit über 100 Jahren für die Idee, Menschen unabhängig von Herkunft und Geldbeutel zusammenzubringen.
Die Jugendherberge Winterberg zeigt, wie dieser Gedanke in die Gegenwart übersetzt werden kann. Mit ihrem Siegel „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ der BNE-Agentur NRW versteht sie sich heute als Lern- und Erlebnisort für Kinder, Jugendliche, Familien und Gruppen.
Ein Haus mit Perspektive
Rund 29.500 Übernachtungen pro Jahr, davon 43 Prozent Schulklassen und 37 Prozent Familien, machen die Jugendherberge Winterberg zu einem der beliebtesten Standorte im Sauerland. Und die Entwicklung geht weiter: Neue Freizeitangebote, nachhaltige Bildungsprogramme und Kooperationen mit sozialen Projekten sollen das Haus auch für kommende Generationen attraktiv halten.
Vom schlichten Lagerhaus zur modernen Begegnungsstätte – die Jugendherberge Winterberg ist ein lebendiges Beispiel dafür, dass man Tradition bewahren und zugleich Zukunft gestalten kann. Oder, wie es Hausleiterin Batke formuliert: „Unsere Türen stehen offen – für alle, die neugierig sind auf das, was aus 100 Jahren Erfahrung geworden ist.“
Die gebürtige Pforzheimerin Batke leitet die Jugendherberge seit 2022 und weiß: „Von Stockbetten, Gemeinschaftsduschen und Graubrot hin zu modernen Zimmern mit eigenem Bad und WC sowie frischer, vielseitiger Küche – teils Bio-zertifiziert und vegetarisch – hat sich in den vergangenen Jahrzehnten das Erlebnis Jugendherberge rundum weiterentwickelt. Das möchten wir heute für unsere Gäste erlebbar machen“, so Maria Batke.
Quelle: DJHJugendherbergs-Idee immer noch aktuell
Doch nicht nur in puncto Übernachtung und Verpflegung hat sich in den letzten 100 Jahren viel getan – auch das Angebot für Schulklassen ist heute vielfältig, abwechslungsreich und umwelt- oder sozialpädagogisch ausgerichtet. So lernen Schulklassen im Wildnis-Überlebenstraining Teamgeist, werden beim Skifahren zu Gipfelstürmern oder stellen sich als „Klimascouts“ den Herausforderungen des Klimawandels.
Die Jugendherberge Winterberg beweist: Es ist möglich, alte Werte in ein modernes Gewand zu kleiden. Denn am Prinzip der Jugendherbergen in Deutschland hat sich auch nach mehr als 100 Jahren nichts verändert: Jugendherbergen stehen weiterhin für Toleranz, Völkerverständigung, Weltoffenheit und sind Begegnungsort für Menschen, die unabhängig Herkunft und Geldbeutel die Welt entdecken möchten.
Quelle: DJH WLHell und modern präsentiert sich Jugendherberge Winterberg heute. Fotos: DJH WL
Hintergrund und Chronik
1925 wurde die Jugendherberge Winterberg samt Haus für die Herbergseltern erbaut. Nach einem Brand 1936 folgte 1937 der Wiederaufbau an gleicher Stelle.
1961 und 1963 entstanden Erweiterungsbauten mit neuen Wohnungen für die Herbergseltern.
1986 erfolgte eine Kernsanierung, 2016 ein umfassender Umbau: Neue Einrichtung, erweiterte Freizeitflächen, moderne Zimmer mit eigener Dusche/WC, ein Blockbohlenhaus und eine Kletterwand. 2021 wurde die „Lodge 842“ als Haus für große Gruppen eröffnet.
Die Jugendherberge verfügt heute über 286 Betten in 75 Zimmern und verzeichnet im Jahr rund 29.500 Übernachtungen. Mit einem Gästeanteil von etwa 43 Prozent ist die Jugendherberge bei Schulklassen beliebt und gleichzeitig ein Top-Familienstandort (rd. 37 Prozent, Stand: 2024)
Insgesamt verfügt der DJH Landesverband Westfalen-Lippe über 28 Standorte. Sowohl die Jugendherberge Winterberg als auch die Jugendherberge Wewelsburg feiern in diesem Jahr ihr 100-jähriges Jubiläum. Wesentlich älter ist nur noch die Burg Altena, die 1912 als ersteJugendherberge der Welt ihre Türen öffnete.
Mehr als ein Bett: Neben der Übernachtung und Verpflegung bieten die gemeinnützigen Jugendherbergen zahlreiche Programme mit ganzheitlichen Konzepten für alle Zielgruppen an. Jugendherbergen sind Träger der freien Jugendhilfe und nachhaltige Orte für soziales, schulisches und außerschulisches Lernen. Wie alle Jugendherbergen in Westfalen-Lippe trägt die Jugendherberge Winterberg darum das Siegel „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ der BNE-Agentur NRW.



