Johannesbad Fachklinik Hochsauerland feiert 40-jähriges Jubiläum

SCHMALLENBERG. Wenn die Seele krank ist, leidet oft auch der Körper. Oder körperliche Beschwerden rufen seelische Belastungen hervor. Wie sich die psychosomatisch-internistische Therapie gewandelt hat, zeigte Dr. Johannes Zwick, Aufsichtsratsvorsitzender der Johannesbad Gruppe, anlässlich des 40-jährigen Jubiläums der Johannesbad Fachklinik Hochsauerland am Mittwoch (14. November) auf. „Noch vor ein paar Jahrzehnten stellten Mediziner keinen direkten Zusammenhang zwischen körperlichen Symptomen und psychischen Erkrankungen her. Heute begreifen wir den Menschen als Einheit – bei der Diagnose und in der Therapie.“ Als Vorreiter darf hier die Johannesbad Fachklinik Hochsauerland gelten, in der heute neben den Patienten auch deren Kinder behandelt werden. Außerdem verfügt die Einrichtung, die Dr. Jens Schneider in den vergangenen 20 Jahren als Chefarzt weiterentwickelt hat, als eine der wenigen in Deutschland über ein spezielles Therapieangebot für türkischsprachige Patienten.

Ganzheitliche Therapie für Mensch und Familie

1978 eröffnete die Klinik als Rehabilitationszentrum Fredeburg KG mit 192 Doppelzimmern. Patienten wurden nach dem internistisch-psychosomatischen Therapiekonzept von Thure von Uexküll, dem Begründer der psychosomatischen Medizin, behandelt. Heute verfügt die Fachklinik über 232 Therapieplätze. Zusätzlich eröffnete vor 20 Jahre die Kindertagesstätte für den Nachwuchs der Patienten. „Die Bandbreite der Erkrankungen ist groß“, erklärt Chefarzt Dr. Jens Schneider, „unsere erfahrenen therapeutischen Teams unterstützen die Patienten, damit sie ihr privates und berufliches Leben in Zukunft wieder trotz ihrer Erkrankungen und Einschränkungen bewältigen können.“ Depression, Burnout-Syndrome, Anpassungsstörungen, Angst- und Panikstörungen, posttraumatische Belastungen und Traumafolgen gehören ebenso zum

Johannesbad Fachklinik Hochsauerland

Indikationsspektrum wie Essstörungen, chronische Schmerz- und Persönlichkeitsstörungen oder Glücksspielsucht. Außerdem werden psychische Erkrankungen im Kindes- und Jugendalter behandelt; auch Angehörige von Suchtkranken erfahren in Bad Fredeburg Unterstützung und Begleitung.
Die Johannesbad Fachklinik Hochsauerland therapierte als eine der ersten Einrichtungen bundesweit mit „Eye Movement Desensitization and Reprocessing“ (EMDR, auf Deutsch: Desensibilisierung und Verarbeitung durch Augenbewegung) traumatisierte Patienten unter der Federführung des Chefarztes Jens Schneider. Bei der Jubiläumsveranstaltung stellten Therapeuten die ausgewiesenen Behandlungsschwerpunkte der Johannesbad Fachklinik Hochsauerland wie systemische Familientherapie, Traumatherapie und das muttersprachliche Behandlungsangebot für türkische Migranten in interaktiven Workshops vor.

Näher zum Menschen und stärker in den Alltag

Thomas Keck, erster Direktor der Deutschen Rentenversicherung (DRV) Westfalen blickte auf die individualisierte und personalisierte Rehabilitation der Zukunft. Er betonte: „Reha wird sich stärker in den Alltag der Patienten einfügen; außerdem legen wir mehr Wert auf Prävention. Hier engagiert sich die Johannesbad Fachklinik Hochsauerland bereits heute stark.“ Professor Dr. med. Andreas Weber vom Berufsförderungswerk Dortmund stellte das innovative Konzept in der beruflichen Rehabilitation vor, das das BFW gemeinsam mit der Johannesbad Gruppe in Dortmund gestartet hat. „In der Johannesbad Adaption bereiten Therapeuten und Mitarbeiter des BFW Patienten auf eine Rückkehr in den beruflichen und privaten Alltag vor. Nur so bleibt der Erfolg aus der Reha nachhaltig bestehen.“

Johannesbad Gruppe

Der Entwicklung immer mindestens einen Schritt voraus sein: Das ist die Philosophie der Johannesbad Gruppe, einem der größten Gesundheitsdienstleister und unter den Top- 10 der Rehabilitationsanbieter in Deutschland. Medizin, Hotellerie, Aus- & Weiterbildung sowie Betriebliches Gesundheitsmanagement bilden die vier Säulen der Gruppe. Das Portfolio der neun Johannesbad Kliniken umfasst Rehabilitation, Anschlussheilbehandlungen sowie ambulante und Akuttherapien für Orthopädie, Urologie, Akutschmerztherapie sowie Psychosomatische Medizin und Psychotherapie. Zwei Kliniken sind spezialisiert auf die Therapie von Sucht- und Abhängigkeitserkrankungen. Darüber hinaus bietet die Johannesbad Gruppe Präventions- und Rehabilitationsangebote für Kinder und Jugendliche sowie Eltern-Kind- Maßnahmen an. Die Leistungen in Betrieblichem Gesundheitsmanagement (BGM) sind ganzheitlich angelegt und konzentrieren sich auf die Beratung sowie die nachhaltige Implementierung maßgeschneiderter Konzepte. Hierbei schöpft die Johannesbad Gruppe für ihre Kunden aus dem Know-how des fachmedizinischen Dienstleisters. Großen Wert legt die Gruppe auf Aus- und Weiterbildung. Dafür unterhält sie unter dem Dach der Johannesbad Akademie vier medizinische Fachschulen für Physio- und Ergotherapeuten, Masseure und medizinische Bademeister, die dort für die Johannesbad Einrichtungen und den Gesundheitsmarkt ausgebildet werden. Die sieben Johannesbad Hotels in Deutschland und Österreich sowie die Johannesbad Therme komplettieren das Portfolio der Gruppe. Die Therme in Bad Füssing zählt zu den größten Deutschlands. Sie zeichnet sich – laut Institut für Wasserchemie und chemische Balneologie der TU München – durch eines der am höchsten konzentrierten Heilwasser aus.
Bei allen Anwendungen zur Prävention, Therapie und Rehabilitation steht der Mensch als Ganzes im Mittelpunkt. Dabei ergänzen komplementärmedizinische Disziplinen die Schulmedizin.
Die Johannesbad Gruppe beschäftigt rund 2.000 Mitarbeiter und erwirtschaftet einen Gesamtumsatz von 130 Millionen Euro.