Der kontrollierte Einsatz von Feuer zur Landschaftspflege hat in weiten Teilen Deutschlands eine lange Tradition. Insbesondere Heideflächen wurden viele Jahrhunderte regelmäßig kontrolliert abgebrannt, um sie als Offenland zu erhalten und eine Verjüngung des Heidekrautes herbeizuführen. Welchen Einfluss das „Kontrollierte Brennen“ auf die Erhaltung der Bergheiden im Rothaargebirge haben kann und wie diese Methode umgesetzt wird möchte ein Seminar am 8. und 9. November 2018 in Winterberg-Niedersfeld herausfinden.
Die beiden Naturparke Sauerland Rothaargebirge und Diemelsee haben sich zur Aufgabe gemacht, die Bergheiden im Rothaargebirge nicht nur zu erhalten, sondern sogar weiterzuentwickeln. Das gemeinsame Projekt zur Pflege und Wiederherstellung von Bergheiden und Borstgrasrasen wurde im letzten Jahr gestartet. In Zusammenarbeit mit der Biologischen Station HSK und der Universität Osnabrück sollen diese, für das Sauerland so charakteristische, Lebensräume entwickelt werden. Neben den klassischen Pflegmaßnahmen durch Entkusseln, Plaggen und Beweiden ist das kontrollierte Brennen in vielen Heidelandschaften eine bekannte und vielversprechende Praktik.
Ziel dieser Methode ist es, durch Feuer die überalterten Zwergsträucher zu reduzieren und somit eine „Verjüngung“ der Vegetation zu ermöglichen. Ob dieses Verfahren auch in den Bergheiden des Rothaargebirges Anwendung finden kann, hinterfragt das Projekt im Rahmen eines Seminars und Workshops zum Thema „Feuer und Flamme für den Naturschutz“ am 8. und 9. November in Winterberg-Niedersfeld. Referenten berichten auf der Tagung von ihren Erfahrungen und stellen wissenschaftliche Ergebnisse vor. Neben dem Vortragsteil am Donnerstag, wird es je nach Witterung auch einen Praxisteil im Projektgebiet geben, an dem das „Kontrollierte Brennen“ vorgeführt werden soll. Bei ungünstiger Witterung bzw. zu feuchten Flächen werden den Teilnehmern des Seminars die Vorbereitungen der Flächen vorgeführt, die dann im Lauf des Spätwinters bzw. Frühjahrs 2019 gebrannt werden. Hierzu wird der Professor für Feuerökologie Johann Georg Goldammer aus Freiburg i.Br. anreisen und seine Erfahrungen weitergeben. Er gilt als weltweit führender Feuerökologe.
Anmeldungen sind noch bis zum 31.10.2018 möglich. Den Anmeldebogen finden Sie auf der Homepage des Naturpark Sauerland Rothaargebirge oder können diesen über das Regionalmanager im Hochsauerlandkreis (Christoph Hester) anfordern.
Johann Georg Goldammer – Professor für Feuerökologie kommt in den Naturpark Sauerland Rothaargebirge
18. Oktober 2018 | 2 Minuten Lesezeit