Theo Nuttebaum aus Sundern-Enkhausen hat über 1.000 Bilder gemalt
In der kleinen Küche der Wohnung von Theo und Ursula Nuttebaum fühlt man sich umarmt von großen Meistern. Er hat sie alle erforscht und ihre Werke kopiert. Der Autodidakt Nuttebaum hat aus einem Hobby eine Passion gemacht. Seit den 80er-Jahren bis heute sind daraus über 1.000 Werke in den verschiedensten Stilrichtungen und Größen entstanden.
Ein Kindheitstraum wird wahr
„Als ich als Kind das bekannte Gemälde Boote von Vincent van Gogh gesehen habe, wusste ich, das will ich auch können“, beginnt Theo Nuttebaum. Im Jahr 1989 begann er sein Hobby zu intensivieren. Mittlerweile hat der Autodidakt über 1.000 Bilder gemalt. Ob mit Ölfarben, Bleistift oder Aquarellstiften, in jedem Gemälde erkennt man eines zweifellos: die Liebe zum Detail. „Ich habe ganz bewusst keinen Zeichenunterricht genommen“, erzählt der 70-Jährige und beschreibt, wie er durch das genaue Beobachten von Menschen und Umgebung zu seinem Können kam. „Ich wollte sehen, wie weit ich allein komme und nicht in eine bestimmte Stilrichtung gedrängt werden.“
Auf den Spuren großer Künstler
Inspiriert wurde er durch die großen Künstler des 19. und 20. Jahrhunderts. So hat Nuttebaum um die 100-mal van Gogh und genauso häufig Macke kopiert, auch findet man in seiner Wohnung Werke von Gauguin. Auf seinen Reisen in die Provence, in Arles, Saint Maries oder auch Bordeaux wandelte er auf den Spuren seiner Vorbilder und sammelte mit dem Fotoapparat während des Urlaubs in Norddeutschland und Dänemark neue Eindrücke und Motive für seine Werke. Stilmäßig wagt er sich an alles heran, ob Impressionismus oder Expressionismus, ob einfache Zeichnungen oder abstrakte Gemälde. Kraftvolle Farben bestimmen seine Arbeit. „Über 700 Bilder sind eigene Motive“, berichtet er stolz. Unter seinen Werken befinden sich viele Gemälde, die er in und um Endorf angefertigt hat. Alte Höfe und Häuser nach Fotovorlagen hat Nuttebaum akribisch genau mit dem Pinsel kopiert. Ein Aktenordner voller Fotos und Schriften zeigt uns seine umfangreiche Recherche, auch über die Geschichte der Gebäude und seiner Bewohner. Auf der ein oder anderen Ausstellung, auch im Museum in Jever, konnte man seine Arbeit bereits bewundern. Momentan stellt er einige Bilder im Stracken Hof in Endorf aus. Viele seiner Gemälde verschönern bereits das ein oder andere Wohnzimmer – nicht nur in Sauerländer Häusern und Höfen.
Die Wertschätzung eines Handwerks
Kunst ist ein Handwerk. Spätestens jetzt erkennt der Betrachter das. Von der genauen Recherche über die Planung, dem Skizzieren bis hin zum ersten Pinselstrich vergeht viel Arbeitszeit. „Ich habe früher meterweise Leinen auf einer Rolle gekauft und Theo hat die Leinwände dann selbst gespannt“, erzählt Ursula Nuttebaum. Inzwischen malt ihr Mann aber auch auf mit Leinengewebe kaschierten Holzplatten. Alles, was als guter Malgrund für ein Bild dienen könnte, wird genutzt.
Hier gehen Vielfalt und Wertschätzung für diese Arbeit Hand in Hand.
Was will der Künstler uns damit sagen?
Eine Frage, die man in Ausstellungskatalogen und auf Wettbewerben wohl öfters findet. Bei Theo Nuttebaum ist die Antwort einfach: Es geht um Spaß an der Sache, am Lernen, sich ausprobieren und weiterentwickeln – gewürzt mit Begeisterung und Liebe zur Kunst – Das ist seine Botschaft, die mit vielen Emotionen behaftet ist.
Und das sagt er nicht nur – das sieht man auch!