“Je tiefer du in den Auftrag eintauchst, desto spannender wird es.“

MOLL-prd-Geschäftsführer Philipp Dick gibt uns einen Einblick in seinen Berufsalltag

Es sind genau diese Erfolgsgeschichten, die unter der Rubrik „Das kommt aus Schmallenberg“ von der Wirtschaftsförderung Schmallenberg Unternehmen Zukunft (SUZ) vorgestellt werden. Die beiden Wirtschaftsförderinnen Katharina Behle-Suerbier und Maria Hoffmann wissen um den starken Wirtschaftsstandort. „Tatsächlich haben wir schon oft die Aussage gehört: Wir hatten ja keine Ahnung, dass das auch aus Schmallenberg kommt“, berichtet SUZGeschäftsführerin Katharina Behle-Suerbier. Umso wichtiger ist es für sie und ihre Kollegin Maria Hoffmann, diese Unternehmen gemeinsam mit WOLL zu präsentieren.

Fernwärme-, Öl- und Gastransportleitungen sowie Stromübertragungsnetze

Auf die Frage, welche berufliche Tätigkeit er bei der MOLL-prd in Schmallenberg ausübt, antwortet Geschäftsführer Philipp Dick: „Mein Job ist spannend und wirklich extrem abwechslungsreich.“ Bevor wir klären, was der DiplomIngenieur damit meint, sehen wir uns die Firma MOLL-prd genauer an: Der Gründer, Günter Moll, hat sein Unternehmen in 24 Jahren zu einem der führenden Ingenieurbüros für Rohrvortrieb und Dükerbau in Deutschland gemacht hat. Gemeinsam mit einem starken Team, hoher Fachkompetenz, Innovationsstärke sowie absoluter Kundenorientierung ist die MOLL-prd (Planung für -Rohrvortrieb und Dükerbau) ein gefragter Partner in der Branche und gleichzeitig ein Marktführer: In ganz Deutschland gibt es nämlich nur eine Hand voll zertifizierter Unternehmen, die die Aufgaben dieses Schmallenberger Ingenieurbüros leisten können.

Mittlerweile hat die geschäftsführende Staffelübergabe von Günter Moll zu Philipp Dick stattgefunden. Dieser leitet unter anderem auch die Beratungs- und Planungsleistungen in den Wirtschaftsbereichen Spezialtiefbau und Projektsteuerung/Controlling. Die Tätigkeitsschwerpunkte des Unternehmens liegen in der Versorgung und dem Betrieb von Fernwärme-, Ölund Gastransportleitungen sowie Stromübertragungsnetzen. Für den 39-jährigen Geschäftsführer ist es wichtig, dass die Arbeit Freude macht, und das tut sie definitiv: „Je tiefer du in den Auftrag eintauchst, desto spannender wird es.“

Verständigungsprozess über Fachgrenzen hinweg

Am Beispiel Dükerbau (aus dem niederländischen duiker, „Taucher“) kann man die Dimension, die ein solcher Auftrag mit sich bringt, ungefähr erfassen. Beim Dükerbau wird eine Leitung zur Unterquerung einer Straße, eines Schutzgebietes, eines Flusses, von Bahngleisen etc. grabenlos gelegt. Das Rohr kann zum Beispiel eine Gas-, Abwasser- oder Trinkwasserleitung oder auch eine Öl-Pipeline sein. So werden kleinere Gewässerunterquerungen bis hin zu begehbaren Tunnelsystemen in verschiedensten geschlossenen Bauverfahrensarten realisiert. Was es hierbei alles zu planen und zu berücksichtigen gilt, fordert Philipp Dick und sein Team immer wieder aufs Neue heraus. „Das meine ich mit spannend: Wenn zum Beispiel die Erdkabeltrassen auf Hindernisse stoßen, die es zu queren gilt. Dazu gehören Wohngebiete, Schutzgebiete oder bestehende Infrastruktur, die wir untergraben müssen. Und dabei sprechen wir teilweise von tausenden Kilometern“, erklärt Philipp Dick. Häufig werden andere Fachrichtungen und Unternehmen mit ihrer Expertise benötigt und eingebunden. Das Wesentliche für diese Zusammenarbeit sei der wechselseitige Verständigungsprozess, der über Fachgrenzen hinweg stattfindet. „Du lernst auch einfach immer wieder dazu. Geologische Gutachten, dreidimensionale Geländemodelle, Machbarkeitsuntersuchungen, Sicherheitsprüfungen und und und, um nur einige Parameter zur Grundlagenermittlung zu nennen“, beschreibt der Geschäftsführer die Vielfalt der Kooperationen mit Fachleuten.

Leidenschaft für grabenlose Technik

Ein Arbeitsbeispiel ist der Bau einer 44 Kilometer langen Pipeline: Bis zur Inbetriebnahme rechnet man mit einer vierjährigen Bauzeit. In dieser Zeit heißt es den Bau von Grund auf zu planen, Probleme möglichst schon im Vorfeld zu erkennen und zu beheben und die Ausführung genau zu überwachen und zu dokumentieren: „Das hört sich einfach an, ist aber immer wieder eine enorme Herausforderung. Man wächst an seinen Aufgaben und bisher haben wir alle Herausforderungen gemeistert. Außerdem haben wir immer noch Günter Moll im Rücken, der uns mit seiner enormen Erfahrung und seinem umfassenden Netzwerk unterstützen kann“, erläutert Philipp Dick.

Außer den Trassenführungen über Land gehören auch Wasserquerungen zu den spannenden MOLL-Aufträgen: Zum Beispiel 450 Meter durch den Rhein und zwar in einer Tiefe von neun Metern unter der Rheinsohle, also unter dem Grund des längsten Flusses Deutschlands. Oder die Netzanbindung eines Offshore-Windparks, bei dem die Verlegung eines Hochspannungskabelsystems vom Festland über die Insel Norderney bis zum Standort der Plattform in der Nordsee geplant und in der Umsetzung begleitet wurde.

Aufgaben und Projekte für die unternehmerische Zukunft

Die Begeisterung für optimale Lösungen und die Leidenschaft für grabenlose Technik sind seit jeher die Triebfeder des 1998 gegründeten Unternehmens mit Sitz in Schmallenberg, was man auch Geschäftsführer Philipp Dick im Gespräch sofort anmerkt. 15 Mitarbeiter unterstützen am hiesigen Standort die komplexen Aufgaben der MOLL-prd.

Seit Januar 2016 gehört die MOLL-prd zur BPM-Gruppe. Die Standorte der Unternehmensgruppe sind fachlich und räumlich auf mehrere Bundesländer verteilt und ermöglichen es, innovative Ingenieursdienstleistungen mit starkem regionalem Bezug in verschiedenen Bereichen anzubieten. Auch den Anforderungen der öffentlichen und privaten Kunden für Großprojekte und Generalplanungen kann auf diese Weise noch besser entsprochen werden. Die BPMGruppe *) ist durch die fachliche Vielfalt der Einzelleistungen in der Lage, als Generalplaner Bauprojekte in den Bereichen Infrastruktur und Energie in jeder Größe und mit eigenen Mitarbeitern abzuwickeln. „Damit ergeben sich für uns weitere neue und interessante Aufgaben und Projekte“, freut sich Philipp Dick auf die unternehmerische Zukunft.

*) Die BPM-Gruppe, ein Zusammenschluss aus neun Ingenieurunternehmen, ist seit 2010 kontinuierlich gewachsen und beschäftigt aktuell 260 Mitarbeiter.