Zweit- und Drittplatzierte beim Dorfwettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“
Man muss nicht immer Erster sein, um gesiegt zu haben. Das gilt auch für die beiden Dörfer Arpe und Wormbach, die sich beim diesjährigen Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ auf Stadt- und Kreisebene mächtig ins Zeug legten und am Ende auf dem zweiten (Wormbach) und dritten Platz (Arpe) landeten. Sieger beim diesjährigen Landeswettbewerb: der kleine Ort Referinghausen bei Medebach, der den Hochsauerlandkreis im Sommer beim Landeswettbewerb vertreten wird.
Enttäuscht, aber nicht traurig
Insgeheim hatten Arper und Wormbacher am 19. Mai nach der Begehung durch die Bewertungskommission des Kreises unter Führung von Landrat Dr. Karl Schneider schon gehofft, als Sieger hervorzugehen. Doch das am gleichen Nachmittag verkündete Ergebnis fiel, wie bekannt, anders aus. Philipp Deitmerg, der Ortsvorsteher von Arpe, konnte seine Enttäuschung nicht verbergen: „Wir haben mit unserer Vorstellung der Bewertungskommission gezeigt, dass Arpe nicht nur bezogen auf die Einwohner ein junges In Arpe und Wormbach hat Zukunft schon begonnen Zweit- und Drittplatzierte beim Dorfwettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ Dorf ist und wächst, sondern auch mit seiner Vereinsstruktur und der großartigen Bürgerbeteiligung ein Beispiel für ein Dorf mit Zukunft ist.“ Bei der Bewertung auf Stadtebene hatte Arpe, ein wenig überraschend, noch den ersten Platz errungen. Die Bewertungskommission war im März von der kurzweiligen Vorstellung des Dorfes angetan und lobte besonders die Darstellung der Zukunftsperspektiven. Arper wie Wormbacher zeigten am 19. Mai bei der Begehung durch die Kreiskommission, dass sie beste Zukunftsaussichten haben. Auf unterschiedliche Weise präsentierten sie während der jeweils exakt einstündigen Begehung, was die Dörfer zu bieten und wo sie sich mit den Mitteln und Möglichkeiten ihres Dorfes besonders zukunftsorientiert aufgestellt haben.
Wormbach im Jubiläumsrausch
Bekannt durch die einzigartige St. Peter und Paul-Kirche, ist Wormbach einer der historischen Orte des Sauerlandes. In diesem Jahr wird in der Urpfarrei, zusammen mit weiteren Orten im Sauerland, das 950-jährige Dorfjubiläum gefeiert. Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass Wormbach sogar noch viel älter ist. In drei Jahren kann der St. Jodokus-Schützenverein ebenfalls ein großes Jubiläum feiern. Als einer der ältesten Schützenvereine im gesamten Sauerland feiert Wormbach dann sein 500-jähriges Jubiläum. Bei der Begehung und Präsentation spielten diese Ereignisse jedoch nur am Rande eine Rolle. Bedeutender die dörfliche Zusammenarbeit, das ehrenamtliche Engagement der Vereine und Gruppen, die dafür sorgen, dass ganzjährig und über alle Alters- und Sozialgruppen hinweg der Zusammenhalt im Dorf gefördert wird. So ist es aus dem Dorf heraus gelungen, mitten auf dem Dorfplatz einen Neuaufbau der Jakobs-Himmelsleiter zu planen und schließlich mit entsprechender Förderung in die Tat umzusetzen. Ein spiritueller Mittel- und Leuchtpunkt an historischer Stelle, der einmal mehr die historische und geistige Bedeutung von Wormbach unterstreicht. Mit der Einbindung des Innenausbaubetriebes Biermann in das Dorfgefüge zeigte sich in Wormbach eine weitere, wichtige Rahmenbedingung für die Zukunft der Dörfer: Handwerks-, Dienstleistungs- und andere Betriebe mit attraktiven Arbeitsplätzen müssen auch mitten im Dorf ihren Standort haben. Die Firmengeschichte der 1937 gegründeten Schreinerei ist ein hervorragendes Beispiel für diese Notwendigkeit. Wie mit einer langfristigen Planung und begleitender Bauordnung die gelungene Integration neuer Siedlungen in das traditionelle Dorfbild erfolgen kann, ließ sich anhand der drei Neubausiedlungen in Wormbach, mit Plänen, Luftaufnahmen und bei der Begehung zeigen. Die Wormbacher hatten ebenfalls heimlich auf den ersten Platz und damit die Teilnahme am Landeswettbewerb gehofft. Immerhin hatte man anhand der baulichen und sichtbaren Maßnahmen der vergangenen Jahre eindrucksvoll zeigen können, dass Wormbach Jahr für Jahr mehr zum Heimatdorf für junge Familien geworden ist. Ortsvorsteher Karl-Heinz Hessmann: „Das hätte doch gut gepasst, wenn wir im Jubiläumsjahr auf Landesebene hätten zeigen können, dass Wormbach auch nach 950 Jahren weiterhin eine gute Zukunft hat.“
Junge Leute aus dem Dorf wollen bleiben
Nach der ersten Enttäuschung schwenkte die Stimmung bei den Arpern und Wormbachern aber schnell wieder um. „Dann versuchen wir es in den kommenden Jahren noch einmal“, sagte Philipp Deitmerg aus Arpe. Und Karl-Heinz Hessmann aus Wormbach ergänzte: „Jetzt wissen die Sauerländer auch, dass Wormbach und Arpe nicht nur im Fußball zum Besten gehören, was das Sauerland zu bieten hat.“