Holz in seinen schönsten Formen

Quelle: kapp

Tischlerei Schörmann aus Sögtrop ergänzt Funktionalität und Optik

„Holz ist der älteste Werkstoff der Welt, der seit Jahrtausenden vom Menschen geschätzt wird. Wir wohnen darin, öffnen Fenster und Türen, sitzen und laufen darauf, bewahren Hab und Gut darin auf und freuen uns an seiner Optik und Natürlichkeit.“ So steht es auf der Webseite der Tischlerei Schörmann aus dem kleinen Dorf Sögtrop, am Rande des Schmallenberger Sauerlandes gelegen. Nach eigenen Worten bearbeitet das Team der Tischlerei Schörmann in Sögtrop Holz, bis es in seiner schönsten Form erscheint. Oder bis es eine gewünschte Funktion erfüllt. Beispielsweise in privaten Wohnräumen oder Hotelzimmern, aber auch in Praxen, Geschäften oder Restaurants. Wörtlich: „Wir ergänzen Funktionalität und Optik perfekt.“

Funktionalität und Optik perfekt ergänzen

Die Beschreibung der Aufgabenbereiche mit der besonderen Hervorhebung von Funktionalität und Optik lässt auf den ersten Blick durchaus einen großen Holzverarbeitungsbetrieb vermuten. Doch die in der dritten Generation von Hans-Gerhard Schörmann (55) geführte Tischlerei in Sögtrop mit derzeit acht Mitarbeitern zählt eindeutig zu den zahlreichen kleinen und feinen Sauerländer Handwerksunternehmen mit höchster Qualität und größter Zuverlässigkeit. Trotzdem der Betrieb mit den öffentlichen Verkehrsmitteln nicht zu erreichen ist, schreckt das auch Auszubildende nicht ab. Die zwei Ausbildungsplätze werden regelmäßig und ohne Probleme gesetzt. Der Betrieb ist bekannt für seine hervorragende Ausbildung und so findet sich immer ein Weg, um pünktlich auf der Arbeit in Sögtrop zu sein.

Der Großvater des heutigen Firmeninhabers, Johann Schörmann, gründete im Jahre 1932 die Schreinerei. Am Anfang in einem kleinen Backhaus und später in einer Werkstatt mitten im Dorf, wurden in den schwierigen Zeiten Holzkonstruktionen aller Art gefertigt. Beispielsweise Dachstühle, Möbel, Treppen sowie Türen und Fenster. Trotz einer Kriegsverletzung ging der Betrieb immer weiter, erst allein und später mit Unterstützung eines Gesellen. Im Jahr 1970 übernahm sein Sohn Johannes die Schreinerei, die stetig wuchs und räumlich ständig erweitert wird. Lange Jahre war die Fertigung von Treppen ein Schwerpunkt des Unternehmens. Heute sind die acht Mitarbeiter, darunter ein Auszubildender, Sohn Eric Schörmann (28) und Hans-Georg Schörmann täglich damit beschäftigt, hochwertige Holzerzeugnisse für den Innenausbau zu fertigen. Besonderer Schwerpunkt ist die Hotellerie und Gastronomie, doch auch Büro- und Ladenbau bilden einen großen Teil des Auftragsvolumens.

Individualität und Nachhaltigkeit

Die Anforderungen der Kunden aus der Hotellerie und dem Gastgewerbe prägen die Arbeit der Tischlerei Schörmann. Susanne Schörmann, die den kaufmännischen Bereich leitet, betont: „Da sind immer viele Materialien im Spiel und es wird viel mit Massivholz gearbeitet. Wenn man ein Krankenhaus ausbaut, macht man viel mit Kunststoff. Im Gastgewerbe sind es vor allem Massivhölzer, die für Möbel und den Innenausbau vorgegeben werden.“ Und da ist Individualität ist gefragt: „Keine Baustelle ist wie die andere. Es gibt immer wieder neue Herausforderungen. Das Thema Nachhaltigkeit spielt da inzwischen auch oft eine große Rolle, dass alte Dinge erhalten bleiben sollen.“

Genau diese Herausforderung gefällt auch Sohn Eric: „Ich bin mit der Tischlerei aufgewachsen. Seit ich fünf Jahre alt war, war ich jeden Tag in der Werkstatt und habe mitgewerkelt. Es war also schon früh klar, was ich später einmal machen will.“ Für seine Ausbildung ging er aber in zwei andere Betriebe, nach Velmede in die Tischlerei Pütz und nach Siedlinghausen, in die Tischlerei Schulte. Dass er danach wieder zurück in den familieneigenen Betrieb kommen würde, war aber immer klar. „Ich kann mir einfach gar nichts anderes vorstellen.“ So wie es Eric heute geht, ging es auch damals schon seinem Vater Hans-Georg Schörmann: „Eigentlich sollte mein Bruder den Betrieb übernehmen, der hatte aber keine Lust auf den Beruf – im Gegensatz zu mir. Und so habe ich die Tischlerei dann 1995 übernommen.“

Handwerksidylle am Rarbach

Quelle: WOLL Magazin

Der Familienbetrieb liegt idyllisch am Rarbach ganz am Rande des Schmallenberger Sauerlandes, jedoch ein wenig abgelegen. „Ich kann mir nichts Besseres vorstellen. Ein Standort im Industriegebiet in Schmallenberg ist einfach etwas ganz anderes“, sagt Susanne Schörmann. „Hätten wir keine Möglichkeiten gehabt, uns hier, wo ich aufgewachsen bin, weiterzuentwickeln, hätte man sicherlich nach einem anderen Standort schauen müssen. Aber zum Glück war dem nicht so und es gibt auch immer noch Optionen, uns hier weiter zu vergrößern.“ Die Tischlerei Schörmann hat schon immer eine besondere Rolle im Dorf eigenommen. Heute nicht mehr so sehr wie früher, aber immer noch gibt es einmal im Jahr einen Kindertag, an dem die Kinder ein wenig tischlern dürfen. Und wer weiß, vielleicht ist ja eines davon ein zukünftiger Geselle. Und schließlich steht auch die vierte Generation der Familie Schörmann schon in den Startlöchern.