Hohe Verlässlichkeit, perfektes Handwerk, viel Humor und lange Tradition

50 Jahre – Friseursalon Henke & Schauerte

Er kann es selbst kaum glauben, dass es 50 Jahre her ein soll. 1973 hatte er gemeinsam mit seinem befreundeten Kollegen Peter Schauerte den Mut, einen eigenen Frisörsalon zu eröffnen. Anton Henke gerät ins Schwärmen, wenn er über den gleichnamigen Schmallenberger Friseursalon Henke & Schauerte erzählt. „Gestartet haben wir in der Weststraße 9 (heute Boutique Dorfkinder). Es war eine schöne Zeit. Wir haben alle mit Leidenschaft unseren Job ausgeübt. Ich muss aber auch zugeben, wir konnten auch richtig was“, erzählt der heute 77-jährige Frisörmeister Anton Henke. Bei den Schmallenbergern und unzähligen Hotelgästen stand der Salon hoch im Kurs. „Wir waren zuverlässige Partner. Unsere Kunden haben das zu schätzen gewusst. Obwohl oder vielleicht weil wir eine Neuerung geschaffen haben, für die wir vielfach belächelt wurden: Wir haben Termine vergeben. Wer nicht angemeldet war, kam nicht dazwischen. So konnten wir unser damals 13-köpfiges Team perfekt einplanen.“ Das ist bis heute so geblieben, obwohl die Herren vor 13 Jahren die „Scherenübergabe“ vollzogen haben. Heißt: Seit 2010 müsste das Frisörgeschäft eigentlich Gellisch & Bohne heißen. Damals haben die beiden Frisörmeisterinnen den Betrieb übernommen. Die Entscheidung, das Geschäft an zwei hervorragende Mitarbeiterinnen zu übergeben, hatten sich die Herren gut überlegt. „Uns war klar, dass nur Conny Gellisch und Birgit Bohne in Frage kommen. Sie waren damals unsere langjährigsten Mitarbeiterinnen. Und heute muss ich rückblickend feststellen: Alles richtig gemacht. Leider ist mein Geschäftspartner Peter Schauerte vor einem Jahr verstorben, aber ich weiß, dass auch er sehr stolz auf unsere Nachfolgerinnen war“, freut sich Anton Henke.

Sie waren beide Gesellinnen, als sie damals bei Henke & Schauerte anfingen, berichten die heutigen Inhaberinnen Conny Gellisch (63) und Birgit Bohne (60). Birgit startete 1982 und Conny 1988. „Wir haben uns sofort verstanden, aber dass wir fast 30 Jahre später als Chefinnen den Salon übernehmen würden, das war gar nicht unser Plan“, erzählen die beiden Frisörmeisterinnen. Ganz im Gegenteil. Der Schritt in die Selbstständigkeit erforderte zusätzliches Lernen: Die Abrechnungen, Bestellungen, Lohnbuchhaltung und das Kassensystem, das war komplettes Neuland. Aber sie haben es geschafft: Mit viel Fleiß und Ehrgeiz haben sie ein gutgehendes Frisörgeschäft weitergeführt und somit kann Henke & Schauerte auf eine lange Tradition zurückblicken. „Den Firmennamen wollten wir nicht ändern, dafür war der Salon zu bekannt. Hinzu kam, dass wir den Standort 2007 wechseln mussten. Der alte Laden hatte durch einen Hausbrand und die Löscharbeiten in einer Dachgeschoss-Wohnung einen ‚Totalschaden‘ erlitten“, so die Damen. Anton Henke ergänzt: „Ja, da hatten wir Glück im Unglück, dass ein paar Häuser weiter unten, in der Weststraße 41, ein Ladenlokal frei war. Innerhalb von nur fünf Wochen konnten wir die Renovierungsarbeiten abschließen und den „neuen“ Laden eröffnen. Das wäre ohne die Schmallenberger Handwerker nicht möglich gewesen. Die haben echt zügig gearbeitet. Das war enorm.“

Abgesehen von den räumlichen beziehungsweise örtlichen Veränderungen schmunzeln alle, wenn sie über die alten Zeiten sprechen. So war es früher normal, dass die Schmallenbergerinnen samstags zum Waschen, Wickler eindrehen und Trocknen (Haube drüber) kamen. Die Dauerwelle war ein Dauerbrenner genauso wie aufhellende Festiger und Wellen legen. Das gibt es heute so gut wie gar nicht mehr. „Wenn wir das heute betrachten, muss man ehrlicherweise feststellen: Die Produkte waren früher sehr aggressiv. Das ist heute alles schonender. Obwohl: Graue Haare bekommt man auch heute nicht ohne Chemie in den Griff, das ist Fakt, “ berichtet Conny Gellisch. Birgit Bohne ergänzt: „Du musst jeden Kunden individuell sehen und abwägen, was möglich ist. Ein Kamm ist kein Zauberstab. Darum ist die Beratung und Erklärung so wichtig.“

Auch heute werden die Kunden, von jung bis alt, in Sachen Haarpflege und bei der Wahl einer typgerechten Frisur gerne beraten. Dann wird je nach Wunsch und Typ das Haar gewaschen, geschnitten, gepflegt, gefärbt, rasiert, lockig geföhnt oder geglättet.

Das Handwerkszeug ist früher wie heute für die Styling-Ergebnisse relevant. Aber es kommt auch auf den Schnittwinkel und eine vernünftige Schere an, weiß der Alt-Profi Henke. Er muss es ja wissen, schließlich stehen unzählige Pokale in seinem Regal, die beweisen, dass er das Handwerk beherrscht und sein Wissen an seine Mitarbeiter weitergeben konnte. Viele Auszubildende konnte der Salon erfolgreich durch die Prüfungen führen. Von Beginn an, also seit 50 Jahren, war das mindestens eine Auszubildende pro Jahr.

Hohe Verlässlichkeit, perfektes Handwerk, viel Humor und nicht zuletzt die Tradition – das ist es, was den Salon bis heute so besonders macht. Ein familiäres Verhältnis zu den Mitarbeiterinnen war allen immer besonders wichtig. Der Zusammenhalt wurde bei Friseurveranstaltungen, bei Messen, Fortbildungen und besonders bei der täglichen Arbeit im Salon von allen seit je her gelebt.

Das Friseurhandwerk bezeichnen beide Frauen und natürlich ihr Ex-Chef Henke als Berufung. Es mache wirklich viel Spaß. „Unser Beruf ist anstrengend, wir stehen viel, arbeiten körperlich. Aber um erfolgreich als Friseurin oder Friseur zu sein, braucht es eine Portion Herzblut. Und die haben tatsächlich alle. Hinzu kommen neben der fachlichen Beratung auch ein gutes Einfühlungsvermögen und Verständnis für die Kunden“, auch in diesem Punkt sind alle einer Meinung. Kontinuität und Betriebstreue, aber auch Freude und eine positive Einstellung zu diesem kreativen Beruf gehören zum Erfolgsrezept.

Das Friseurgeschäft mit Sitz in der Schmallenberger Weststraße 41 feiert in diesem Jahr seinen 50. Geburtstag. Und die Erfolgsgeschichte soll weitergehen, darin sind sich die beiden Inhaberinnen einig: Solange die Gesundheit mitspielt, bleiben sie, gemeinsam mit ihrem Team, am Start.

Die Öffnungszeiten: Von dienstags bis freitags hat der Salon jeweils von 8 bis 18 Uhr sowie samstags von 8 bis 13 Uhr.

Abschließend ist den beiden Inhaberinnen Gellisch und Bohne eines wichtig: „Wir bedanken uns bei allen, die an dieser Erfolgsgeschichte mitgewirkt haben. Besonders danken wir unseren Kunden, denn ohne diese Treue und das Vertrauen zum Haus wäre diese lange Zeit nicht so erfolgreich verlaufen. Wir freuen uns auf die kommenden Jahre.“