Quelle: Marita Korte-Exner
Die ehrenamtliche Katzenhilfe bittet um Unterstützung
Marita Korte-Exner und Lioba Probosch sind zwei Tierschützerinnen, die es sich zum Ziel gesetzt haben, den Niemandskatzen eine Stimme zu geben. Denn sie möchten das Tierleid etwas minimieren. Jeder für sich ist seit etwa 40 Jahren im aktiven Tierschutz tätig und kümmert sich um streunende Katzen, deren Kastration und die tierärztlich Versorgung.
Marita Korte-Exner lebt in Büenfeld, einem kleinen Ort der Gemeinde Eslohe. Oft wurde sie in den vergangenen Jahren dort um Hilfe gebeten, weil die Katzenpopulation zu groß wurde. Es gibt einige Bauernhöfe in der Gegend und sie selbst lebt auch auf einem und so weiß sie, dass sich dort nicht nur die eigenen Katzen aufhielten, sondern auch immer wieder fremde, verwilderte Tiere dazustießen. Diese Katzen waren dann nicht kastriert und so wurden schnell aus den eigenen zwei Katzen, 15 Katzen.
Auch die Wenholthauserin Lioba Probosch kümmert sich seit vielen Jahren um dieses Katzenproblem. Sie war Pflegestelle für Katzenbabys und hat noch heute zwei Kater aus einer Katzenfangaktion in Wenholthausen. Ein Kater ist taub, der andere blind, bedingt durch die mangelnde Pflege der Katzenbabys.
„Wir sind mit Leib und Seele Tierschützerinnen und haben in den vergangenen Jahren auch andere Tiere aus schlechter Haltung aufgenommen“, sagt Marita Korte-Exner. „Hunde, Ponys, Katzen, Kaninchen und Hühner. Immer wenn ein Tier in Not war, haben wir geholfen, auch wenn es finanziell oft sehr eng wurde“.
Aktuell haben sich die beiden Tierschützerinnen in der Gemeinde Eslohe des Katzenproblems angenommen. „Eine unkastrierte Katze bringt eine Vielzahl von Jungtieren zur Welt, die dann entweder in den ohnehin schon überfüllten Tierheimen landen oder verwildern, weil sie ausgesetzt werden oder von Anfang an ohne menschliche Betreuung aufwachsen“, erklären die engagierten Frauen weiter. „Diese verwilderten Katzen leben häufig unter äußerst schlechten Bedingungen, sorgen ihrerseits wieder für Nachwuchs. Viele dieser Kätzchen werden schon krank geboren und leiden unter Mangelernährung, Parasitenbefall und Infektionen“.
Seit Februar diesen Jahres konnten sie nun 20 verwilderte Kätzinnen und Kater in der Gemeinde Eslohe einfangen, kastrieren und tierärztlich versorgen lassen. Dabei waren sie auf einem Bauernhof und einem Haus in der Nähe eines Waldes tätig. „Die Hofbesitzer hatten das Ordnungsamt über die Vielzahl der Katzen nicht informiert, weil sie festgestellt hatten, dass man sich des Problems nicht annehmen werde“, so Marita Korte-Exner. „Die Gemeinde beteiligt sich nicht an Kastrationskosten, die Hofeigentümer können aber für sämtliche Kastrationen nicht aufkommen. So werden die verwilderten Katzen von uns ehrenamtlich mit Lebendfallen eingefangen. Anschließend bringen wir sie dann zu einem Tierarzt, lassen sie kastrieren und tierärztlich versorgen. Am nächsten Tag werden die Katzen dann in ihr gewohntes Umfeld zurückgebracht. Hier brauchen wir dann nette Menschen, die die Tiere versorgen“, so ihr Aufruf.
Die Kastrationen der 20 Katzen haben Lioba Probosch und Marita Korte-Exner durch Spenden finanziert. Die Kosten dafür beliefen sich auf mehr als 2000€. „Wir haben ein Spendenkonto bei Betterplace.me, Stichwort: Eslohe, eingerichtet. Viele Leute haben dort gespendet, ihnen gebührt unser Dank. Ohne diese Hilfe könnten wir das Kastrationsprojekt nicht weiterführen“.
Momentan wird mit den Kastrationen pausiert, weil die Kätzinnen trächtig sind und das Spendenkonto leer ist. Deshalb möchten die beiden noch einmal um Unterstützung für ihr Projekt bitten. „Wir haben Flyer verteilt und Plakate aufgehängt. Aktuell haben wir den gemeinnützigen Förderverein ´Niemandskatzen´ gegründet. Jeder kann Mitglied in diesem Verein werden und uns so unterstützen“.
Auch nach der Zeit der Katzenträchtigkeit möchten sie weiter machen, allerdings fehlen momentan die Mittel dafür. „Da wir keine Unterstützung durch die Gemeinde Eslohe bekommen, mussten wir nun andere Wege suchen“, sagt Marita Korte-Exner.
„Wir möchten die Bürger motivieren, jede größere Katzenpopulation, erkrankte Tiere, fremde Katzen, die Nachwuchs in ihrer Nähe bekommen usw., dem Ordnungsamt zu melden. Wir müssen wachrütteln und vielleicht sieht man dann endlich den Handlungsbedarf“.
Natürlich können sich die Bürger auch weiterhin an eine der Frauen wenden. „Wir versuchen immer zu helfen. Ohne die Zusammenarbeit mit anderen Menschen funktioniert Tierschutz nicht. Diese Zusammenarbeit kann ganz unterschiedlich aussehen: Spenden, Fördermitglied im Verein werden, die Aktion teilen, Katzen melden, hinsehen nicht wegsehen, Probleme benennen, beim Ordnungsamt oder bei Tierschutzvereinen anrufen und einfach sensibler werden für die Nöte der wildlebenden Katzen“.