„Hier haben Sekunden Leben gerettet“

„Mobile Retter“ nach drei Minuten am Einsatzort: Patientin dankt für schnelle Hilfe

Beim Wiedersehen in Arnsberg-Niedereimer waren alle sehr entspannt. Ganz anders war dies noch vor einigen Wochen. „Hier haben Sekunden Leben gerettet“, so der einhellige Tenor der Runde, in der es im Leben von Sigrid Koch wohl auf Sekunden ankam: Unter dem Einsatzstichwort „Herz-Kreislaufstillstand“ waren  Denis Baier und Holger Weber bereits drei Minuten nach der Alarmierung durch die HSK-Rettungsleitstelle vor Ort. Sofort begannen die beiden ehrenamtlichen „Mobilen Retter“, sich um den Notfall zu kümmern, begannen mit der Reanimation. Auf diese Weise unterstützten diese Maßnahmen der jungen Männer die weitere Versorgung durch den Notarzt, der die Patientin nach sechs Minuten erreichte.

„Hier haben die Mobilen Retter sofort das Richtige getan. Das Beispiel zeigt, wie wichtig Mobile Retter im Hochsauerlandkreis sein können“, sind sich Nicole Gerke und Markus Drews, die beiden Koordinatoren für das Projekt „Mobile Retter HSK“ im Fachdienst „Rettungsdienst/Feuer- und Katastrophenschutz“, einig. Und die Patientin Sigrid Koch pflichtet ihnen bei: „Diese beiden Männer sind meine Lebensretter. Ich bin überglücklich, dass es sie gegeben hat, dass sie im entscheidenden Moment da waren.“ Ehemann Werner Koch, der die Leitstelle alarmierte, sieht das genauso.
Seit mehr als einem Jahr gibt es die Mobilen Retter im Hochsauerlandkreis. Zuvor hatte der Kreistag entschieden, die existierende rettungsdienstliche Versorgung durch den Einsatz von „Mobilen Rettern“ zu ergänzen. Medizinisch qualifizierte Ersthelfer werden dabei durch die GPS-Komponente ihres Smartphones in der Nähe zum Einsatzort geortet und durch die Leitstelle – parallel zum Rettungsdienst und den sogenannten „First Respondern“ – über die Mobile-Retter-App alarmiert.
Zielsetzung ist die Unterstützung der rettungsdienstlichen Versorgung bis zum Eintreffen des Notarztes und Rettungsdienstes bei einem Herz-Kreislauf-Stillstand, um damit die Wahrscheinlichkeit eines Überlebens mit gutem neurologischen Ergebnis zu verbessern.

Das System Mobile Retter bedient sich dabei vieler freiwillig engagierter Helfer, die ehrenamtlich helfen. Die Rettungskette wird damit gestärkt.
„Das Projekt ist sehr gut vom Start weggekommen“, bewertet Nicole Gerke die Bilanz nach gut einem Jahr. Positiv ist die Resonanz. Derzeit gibt es 726 aktive Mobile Retter.

Wer sich für dieses Ehrenamt interessiert, erhält weitere Information unter 0291/94-2785 (Gerke).
Hinweis: Aufgrund der ansteigenden Covid19-Fälle und der damit erhöhten Ansteckungsgefahr wird derzeit auf eine Alarmierung der ehrenamtlichen Mobilen Retter verzichtet.  Auch die Ersteinweisungen der Mobile Retter-Trainings werden zunächst nicht stattfinden.