Hey Nachbar, darf ich mal Dein Auto…?

Wie outet sich die gemeine Sauerländerin als, Verzeihung, Öko-Sau? Auf die Frage: „Wie, ihr braucht ein eigenes Auto?“, antwortet sie: „Nee, nicht eins, sondern zwei!“ Welch Totalausfall in Sachen Klimabilanz. Aber leider unvermeidbar, wenn man nicht jeden Tag Dutzende Kilometer zu Fuß oder mit dem Rad hinlegen will. Zum Einkaufen, zum Job, zu den Hobbies der Kinder, in den Urlaub geht’s mit dem eigenen Kfz.  

Freunde aus Köln dagegen besuchen uns immer mit einem Car-Sharing-Auto. Ein Service, der in Großstädten längst etabliert ist. Sie wohnen in der Innenstadt und besitzen gar kein Auto mehr! Und Car-Sharing kommt für sie auch nur dann in Frage, wenn die Zugverbindungen so gar nicht zu ihren Reiseplänen passen. Also selten. Nur fast immer, wenn es ins Sauerland geht. 

Doch es tut sich was. In Winterberg können sich Touristen wie Einheimische unkompliziert einen von insgesamt zwei kleinen E-Ups (VW) bei der Touristik im Oversum mieten und ökologisch wertvoll bis zu 180 Kilometer in der Region erkunden. Nicht weit entfernt hat Elkeringhausen ein eigenes „Dorfauto“. Meschede bietet über die Mobilitätsstation der Deutschen Bahn „Flinkster Carsharing“ an. Und: Der Hochsauerlandkreis will über den Wettbewerb „Teil.Land.NRW“ ein Car-Sharing-Projekt in acht Modellkommunen initiieren. 

Diese Ansätze womöglich, Stichwort „smart city“, mit einer App zu verbinden, das wäre der Gipfel. Projekte dazu sind hinter den Kulissen bereits angestoßen! 

Wenn bald einer aus der Großstadt fragt: „Wie, ihr braucht ein eigenes Auto?“, sage ich: „Nö! Das regele ich über die Car-Sharing-App, woll. Sehe gerade, das Dorfauto ist heute von 15 bis 18 Uhr frei. Wo woll’n wer denn mal hinjuckeln?“