Hexenstein zwischen Obermarpe und Serkenrode

Sauerländer Kleinode von Kappest

Abhängig von der Variante der Sage nennt man ihn Predigt- oder Hexenstein. Der Kern der Sage ist immer derselbe: Ursprünglich sah der Stein wie die perfekte Haustürschwelle aus. Ein Bauer fand ihn auf der Höhe zwischen Serkenrode und Obermarpe und freute sich, dass ihm die Natur das Bearbeiten abgenommen hatte. Er lud den praktischen Stein auf seinen Karren und brachte ihn nach Hause, vor sein altes Sauerländer Deelenhaus mit entsprechendem Deelentor, durch das sowohl Menschen als auch Tiere das Haus betraten. Kaum lag der Stein an seinem neuen Platz, ereignete sich Unheimliches: Wer ihn betrat, sank ein. Die neue Haustürschwelle wurde weich und drohte, die einsinkenden Füße nicht mehr herzugeben. Da brachte der Bauer den Stein schnell an seinen ursprünglichen Platz zurück. Die tief eingesunkenen Fußabdrücke von Kühen, Schweinen und Ziegen kann man auch heute noch deutlich im Stein erkennen.

Darüber hinaus liegt er am Wormbacher Totenweg. Wenn Verstorbene aus dem Raum Soest in Wormbach beigesetzt sollten, wurden sie am Stein vorbeigetragen und sogar manchmal in seinem Umfeld begraben. Wetter- und Bittprozessionen wurden hier abgehalten. Der Geistliche soll bei dieser Gelegenheit vom Stein aus gepredigt haben – daher der Name Predigtstein. Vielleicht wurden auch Hexen von einem auf ihm thronenden Richter zum Tode verurteilt – deshalb Hexenstein.

Am leichtesten erreicht man ihn vom Wanderparkplatz Buchhagen am Ende der alten Militärstraße oberhalb von Obervalbert. Zunächst folgt man dem Esloher Rundwanderweg (E) nach Norden. Nach der Teerstraße geht es 400 m weiter auf dem Esloher Rundwanderweg bis zu einer großen Kreuzung. Dort verlässt man die Markierung und wählt den mittleren der drei sich anbietenden Wege. Bei nächster Gelegenheit biegt man nach rechts und findet den Hexenstein nach wenigen Metern auf der rechten Seite.

Fotograf Klaus-Peter Kappest besucht Ihre Lieblingsorte!
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