Hesborner Magen für Feinschmecker in Ecuador

Hausmetzger Alfred Berkenkopf setzt Familientradition fort

Die Rezepturen, die sein Großvater anwendete, der als Hausschlächter in Hesborn und Liesen von Tür zu Tür ging. Sie bilden auch heute noch die Grundlage für die etwa 25 Wurstsorten, die in den Räumen der Hausmetzgerei in Hesborn produziert werden.

Alfred Berkenkopf ist 71 Jahre alt, wie sein Großvater gelernter Metzger mit Meisterprüfung und begeisterter Wurstproduzent in den eigenen vier Wänden. 1965 begann er seine Metzger-Lehre. Die Ausbildung zum Handwerks-Meister beendete er 1977 erfolgreich. Als Hausmetzger hat er sich einen Namen gemacht, die Familientradition fortgeführt und Liebhaber bei vielen Feinschmeckern in der Region, aber auch von außerhalb gefunden.

Als sein Großvater 43 Jahre lang bis in die 60er Jahre von Tür zu Tür ging, um zu schlachten, hatte fast jeder Haushalt noch eigene Landwirtschaft mit Tieren. Das ist heute anders. Zu Beginn seiner Tätigkeit als Hausmetzger konnte Alfred Berkenkopf auch noch auf den Tierbestand aus eigener Landwirtschaft zurückgreifen. Sein erstes Tier schlachtete er bereits im Alter von 15 Jahren. Bis etwa 2007 hat er die Tiere selbst geschlachtet, die für seine Wurstproduktion vorgesehen waren.

Heute kommt das Fleisch, das von Alfred Berkenkopf zur Wurst umgearbeitet wird, aus der Region, so dass die Regionalität gesichert ist. „Es ist wichtig, dass ich weiß, wo die Tiere herkommen, wie sie gehalten wurden und dass sie keine langen Wege in irgendwelchen Tiertransportern zurückgelegt haben“, setzt Alfred Berkenkopf die Grundprinzipien fest, die erfüllt sein müssen: Regionalität und Tierwohl.

Viele Bewohner umliegender Dörfer kommen für seine Wurst oder für den gefüllten Magen als besondere regionale Spezialität zu ihm nach Hesborn gefahren. Ein Pastor hat den Magen regelmäßig mit nach Ecuador genommen. Auch Genießer in Mexiko warten auf Lieferungen. Von der Insel Wangerooge kam ein Bewohner regelmäßig mit dem Flugzeug, in dem große Behälter transportiert wurden, die er mit Hesborner Wurstspezialitäten für die Nordseeinsel füllte. „Er hat drei Monate vorher angerufen und sich angekündigt. Dann hat er so viel mitgenommen, dass wir dachten, er hätte die ganze Insel zu versorgen“, weiß Alfred Berkenkopf zu berichten. Die Tochter von Franz-Josef Strauß, Monika Hohlmeier, ließ sich den Schinken aus Hesborn schmecken.

Ob Blut- und Leberwurst, Hausmacher-Mettwurst, Schinken oder viele andere Wurstsorten: Die Herstellung findet ausschließlich im Familienbetrieb im eigenen Wohnhaus statt, so wie es vor etwa 110 Jahren mit dem Großvater seinen Anfang genommen hat. Heute hat Alfred Berkenkopf mit seiner Frau Elfriede eine wertvolle Hilfe im Betrieb und im Verkauf