Quelle: Gemeinde Finnentrop
Die Juni-Ausgabe 2021 (Heft 54) der vom Heimatbund Gemeinde Finnentrop herausgegebenen Heimatkundlichen Beiträge aus der Gemeinde Finnentrop „An Bigge, Lenne und Fretter“ mit neuen interessanten heimatkundlichen und aktuellen Beiträgen aus dem Gebiet der Gemeinde Finnentrop liegt seit kurzem vor. Die neue Ausgabe wird eingeleitet durch den dritten Teil der Lebensbeschreibung des aus Schönholthausen stammenden Priesters Johannes Funke. Der Autor Volker Kennemann schildert Funkes letzte Amtsjahre von ca. 1613/14 bis zu seinem Tod ca. 1628 als Pfarrer in Römershagen, in damaliger Zeit eine Art sauerländischem „Gretna Green“.
Im Jahre 1908 kam Guerino Domenico Orbana als italienischer Fremdarbeiter mit weiteren italienischen Arbeitskräften aus Venetien nach Deutschland, wo er im Frettertal beim Bau der Bahnstrecke Finnentrop-Fehrenbracht eingesetzt wurde. Orbana blieb nach Beendigung der Bauarbeiten im Sauerland und heiratete 1910 in Schönholthausen. Mechthild Sieg beschreibt den weiteren Lebensweg des „Gastarbeiters“ aus Italien, der schließlich in Fretter eine neue Heimat fand.
Im dritten Teil des Tagebuches des Gefreiten Alfred Breuer aus Schönholthausen über seine Kriegsgefangenschaft in der UdSSR vom Februar 1945 bis Dezember 1949 schildert der Autor das Leben der deutschen Kriegsgefangenen in den Lagern Brest-Litowsk und in Grosny (Kaukasus), wo sie für die schmutzige und körperlich schwere Arbeit in den Bitumenteichen eingesetzt wurden. Dieses Tagebuch entstand 1950 aus heimlichen Aufzeichnungen, die der Autor in der Gefangenschaft anfertigte.
Am 1. April 1909 wurde der 42-jährige Waldarbeiter Franz Hesse aus Falbecke bei Weuspert in Hagen auf dem Gelände des dortigen Landgerichts mit dem Beil hingerichtet. Im vorangegangenen Prozess war er des Lustmordes an der 15-jährigen Hedwig Hartmann für schuldig gesprochen worden. Matthias Baumeister berichtet anhand von zeitgenössischen Zeitungsberichten und Aktenunterlagen über dieses und weitere Verbrechen des Franz Hesse.
Mechthild Sieg übermittelt in einem weiteren Beitrag einen Bericht der gebürtigen Heggenerin Anne Wilmes von 1987, in dem diese ihren Kindergartenweg im Jahre 1909 beschreibt und Hermann Hundt berichtet über zwei von ihm entdeckte Briefe, die einiges zur Geschichte Lenhausens erzählen. Einer dieser Briefe von Jonas Löwenthal stammt aus den 1850er Jahren, der zweite wurde 1944 von dem kriegsgefangenen Feldwebel Franz Anheier aus dem Gefangenenlager Ksar-el-Souk in Nordafrika an seine Ehefrau in Frielentrop gesandt.
An die nur selten veröffentlichte „Objektkunst“ des bereits 2016 verstorbenen Heggener Künstlers Alexander W. Hoffmann erinnert Doris Kennemann.
Weitere Artikel sowie das Kalendarium aus der Gemeinde Finnentrop vom 1. Oktober bis 31. März 2021 und die Plattdeutsche Seite vervollständigen die aktuelle Ausgabe.
Die Zeitschrift des Heimatbundes Gemeinde Finnentrop ist für vier Euro erhältlich bei den Finnentroper Geschäftstellen der Sparkasse Mitten im Sauerland, Getränke Wilmesmeier Fretter, Alte Apotheke Finnentrop, Buchhandlung am Rathaus, Buchhandlung Kramer Heggen, Buchhandlung Tolle Fretter, Bäckerei Lennemann Lenhausen, beim Rewemarkt Schulte Serkenrode, im Bamenohler Lädchen und im Geschäft Peggy Beiersdorf in Rönkhausen. Interessenten außerhalb der Gemeinde können das Heft bei der Redaktion unter Tel.-Nr. 02721/7527 oder per E-Mail unter vkennemann@t-online.de bestellen. Das Heft wird dann per Post mit Rechnung zugestellt unter Berücksichtigung der Versandkosten. Beitrittsformulare und weitere Infos auch auf www.heimatbund-finnentrop.de im Internet. Die Redaktion nimmt gerne Beiträge aus dem Gebiet der Heimatgeschichte und –forschung zur Veröffentlichung entgegen.
BU: Die Titelseite der neuen Ausgabe von „An Bigge, Lenne und Fretter“ zeigt einen Blick vom Imberg auf die Serkenrode und Ramscheid verbindende Eisenbahnüberführung. Foto: Hildegund Loth