Hausaufgaben für Hundebesitzer

Hundetrainerin Theresa Kohlmann begleitet schwierige Hund-Mensch-Beziehungen 

Theresa Kohlmann aus Meschede hat zwei eigene Hunde. Sammy ist ein Appenzeller-Mix und 15 Jahre alt. Die 12-jährige Nala ist ein Bardino-Mix. Ihre Hündin Nala ist der Grund, warum die Sauerländerin Hundetrainer geworden ist. Ein Job, den sie liebt und der ihr Spaß macht. Gerade weil er immer wieder neue Herausforderungen mit sich bringt und mit vielen Emotionen verbunden ist. 

Theresa Kohlmann

„Nala war ein Auslandstrümmerhund, wie ich es immer ganz gern sage. Erst habe ich versucht, allein mit ihr klarzukommen, was nicht funktionierte. Also bin ich zu einer ‚Martin Rütter DOGS Hundeschule‘ gegangen.“ Das war der Startpunkt ihrer Karriere als Hundetrainerin. Nach zwei, drei Stunden dachte Theresa Kohlmann laut darüber nach, dass sich so ihren Traumjob vorstellt. Ihre Hundetrainerin fragte sie daraufhin, ob sie das ernst gemeint habe und so schickte sie Theresa zu Martin Rütter in die Ausbildung. „Anderthalb Jahre lang musste ich jedes zweite Wochenende nach Bonn und habe sehr viel gelernt. Ich habe Martin Rütter natürlich auch persönlich kennengelernt. Er hat ja ein ganzes Netzwerk an Trainern, von denen ich viel lernen konnte“, erinnert sich die 33-Jährige an ihre Ausbildung. Drei Jahre arbeitete Theresa Kohlmann in einer DOGS- Hundeschule, erst in Arnsberg, dann am Möhnesee. „Nach drei Jahren bei Wind und Wetter – jeden Tag 8 Stunden auf dem Hundeplatz – hatte ich fast keine Lust mehr auf meine eigenen Hunde“, erinnert sich Theresa. „Deswegen bin ich in meinen alten Bürojob zurückgegangen und habe auf eigene Faust und unter meinem eigenen Namen als Hundetrainerin weiter gemacht.“  

Theresa Kohlmann nutzt für ihr Nebengewerbe den Platz der Sauerländer Hundefreunde in Wehrstapel. Die Probleme, mit denen Frauchen und Herrchen zu Theresa Kohlmann kommen, sind vielfältig: ein stark ausgeprägter Jagdtrieb, aggressives Verhalten, Schwierigkeiten bei der Leinenführigkeit. „Das Problem Nummer 1 ist aber auf jeden Fall Leinenaggression bei Begegnungen mit anderen Hunden“, erklärt die Hundetrainerin.  

Erziehung und Beziehung 

Beim Erstgespräch erhält sie zunächst wichtige Hintergrundinformationen. „Wenn ich weiß, aus welchem Instinkt heraus – also Jagd-, Sexual-, Territorial- oder Rudelinstinkt – ein Hund sich so verhält, dann können wir die Probleme lösen. Wichtig ist, dass die Menschen ihre Hausaufgaben machen. Es bringt nichts, wenn wir anderthalb Stunden etwas anpassen, aber die restlichen 22,5 Stunden zuhause lässt der Mensch alles so, wie es ist“, hebt Theresa Kohlmann hervor. Je nachdem, wie lange der Hund bestimmte Verhaltensweisen schon zeigt und wie alt er ist, bedarf es vieler Wiederholungen, vieler Erfahrungen und Erlebnisse. „Letztlich geht es nicht um Erziehung, sondern um die Beziehung zum Hund, um Vertrauen“, erklärt die Hundetrainerin. 

Jede Rasse hat ihre bestimmten Eigenarten. „Der Weimaraner, der zum Hundetraining kommt, weil er einen stark ausgeprägten Jagdinstinkt hat oder der Australian Shepherd, ein Hütehund, in dessen Obhut auch gut Kinder aufgehoben sind. Ich freue mich immer, wenn mich Leute um Rat fragen, welchen Hund sie sich zulegen sollten, damit er zu ihren Gewohnheiten und ihren Lebensumständen passt“, sagt Theresa Kohlmann.