Hasse chehört

„Huch, wat war dat denn gerade für nen Windhauch?“

„Mensch Lisbett, dat war doch der Brüser auf seine Inliner. Der is imma so schnell unterwegs.“

„Haste Töne! Dat kann doch jar nich sein. Der is doch schon mindestens…“

„Chenau. Janz schön sportlich, woll?“

„Jetzt machste mir abba nen schlechtes Jewissen.“

„Warum? Wir bewejen uns doch auch jeden Tach.“

„Jau, abba doch nich so. Wir chehen zum Einkaufen und wenn wa mit de Prüttelei im Haus fertich sind, chehen wa ne Runde spazieren oder innen Chatten. Dat war’s auch schon.“

„Na immerhin etwas. Dein Friedel und mein Otto sind da abba nich so flott unterwegs wie wir, seit die beiden im Ruhestand sind.“

„Du sachst es, Fine: Ruhe is dat oberste Chebot bei denen und dat nich im Stand, sondern im Sitzen.“

„Chenau. Vom Bett annen Frühstückstisch. Vom Frühstückstisch innen Fernsehsessel, vom Fernsehsessel annen Mittagstisch, vom Mittagstisch zum wohlverdienten Mittagsschlaf und danach chehts annen Kaffeetisch. Wenn ich daran denke, da wird mir janz blümerant.“

„Da siehste ma, wat wir Frauleute allet wuppen müssen, woll?“

„Wir können uns doch auch ma mehr sportlich betätigen, wat meinste? Kann doch nich schaden.“

„Schon, abba wat wollen wa denn da machen?“

„Anstatt spazieren chehen können wa doch ma joggen.“

„Ja, bisse gescheit? Mit unseren alten Haxen sollen wa laufen chehen?

„Man kann ja langsam anfangen und sich dann steigern.“

„Dann lass uns ma langsam weiterchehen, bevor der Brüser gleich zurückgehuscht kommt und wir imma noch anner gleichen Stelle stehen.“

„Stimmt ja. Chehen is auch chut. Hauptsache man bewecht sich, woll?“

„So isset. Und außerdem is gleich Kaffeezeit. De Mannsleute warten sicha schon.“