Hasse chehört

„Hömma Fine, wat macht denn dein Otto den Friedel wuschig mit seiner neuesten Erfindung? Der Friedel is ja janz ausm Häuschen, woll?“ 

„Ach, hörmirauf. Ich kannet auch schon nich mehr hören.“ 

„Ja, wat hat denn der Otto überhaupt erfunden?“ 

„Na, ne Schnappes-Brennmaschine, weißte. Abba dat is noch cheheim.“ 

„Wieso dat denn?“ 

„Na, weil der Otto da nen Patent drauf anmelden will. Abba dat is ja so teuer, da muss er erst mal unter der Hand so einiges an Schnappes verkaufen, woll?“ 

„Is dat denn lejal?“ 

„Ne, nich so janz. Ich chlaube nur für den Eigengebrauch. Abba, dat muss der Otto ja auch selber wissen. Da halte ich mich raus. Weißte noch Lisbett, als ich ma ne Strickmaschine haben wollte, da hat er doch zu mir jesacht, dat lohnt nich, mach dat ma weiter mit der Hand, da bleibste fit. Und jetzt sowat. Typisch Mann.“ 

„Jau, isso. Abba Schnappes wird doch schon imma chebrannt. Dat chibt et doch schon seit ein paar hundert Jahren! Wat will er denn da neuet anmelden?“ 

„Ich habe es ja auch nich verstanden. Is zuviel technisches Jedöns. Abba auf jeden Fall kann er den Gärprozess um einen janzen Tach verkürzen.“ 

„Haste Töne! Einen janzen Tach bei einer Gärung von mehreren Wochen? Dat lohnt doch jarnich, wennde noch einen Tach länger watten musst odda nich! Dat macht doch den Kohl auch nich fett.“ 

„Hab ich ihm auch jesacht, abba kennst ja de Mannsleute. Er is so stolz auf seine Erfindung. Da hat er Monate dran jetüftelt.“ 

„Also, wenn er es schafft, aus nem Schlehenschnaps nen Kirschlikör zu machen, dann is dat reif für ein Patent, abba sonst… 

„Sonst is es janz einfach ne Schnapsidee.“