Hasse chehört….?

Illustration: Anke Kemper

„Sach ma, Fine, wat is denn mit deinem Otto los, den kricht man jar nich mehr zu Jesicht.“ 

„Jau, der is in seinem Bastelkeller am Fuckeln. Weißte, der macht doch jetzt auf Strom.“ 

„Wie dat denn?“ 

„Na, mit seinem Fahrrad, über diesen Dynamo und so nen Jedöns. Weißich auch nich, wie er dat meint, abba da sparen wa dann wenichstens den Strom für de janzen Cheräte im Haus.“ 

„Haste Töne. Und dat lohnt sich?“ 

„Dat hoffe ich, Lisbeth. Wir hatten nach der letzten Stromrechnung ma so jedacht, dat muss doch auch anders chehen, woll? Jetzt hat er für sein Fahrrad so nen Jestell jebaut und dann musser halt reichlich strampeln, um Spannung zu erzeujen.“ 

„Ja biste jescheit? Für Spannung kannste abba auch anders sorjen. Sachma, wie viel Strom erzeucht man denn überhaupt mit so nem Drahtesel?“ 

„Bei acht Stunden im Sattel chibt dat so unjefähr 400 Watt. Da ham wa schon ma morjens de Kaffeemaschine am Laufen.“ 

„Donnerlittchen! Und wenn de mittags kochen willst?“ 

„Chet nich, chibt Rohkost. Is auch viel jesünder. Und am Wochenende chehen wa dann aus.“ 

„Ach, und dat is umsonst? Hömma Fine, da chibt es doch auch andere Möchlichkeiten. Wie wäre es denn mit Solarenerjie? Da musste nix für tun, dat erledigt de Sonne von janz alleine.“ 

„Is doch Winter, dat können wa uns ma für nächstes Frühjahr überlejen.“ 

„So lange hält dat der Otto doch nich durch! Odda chest de auch aufn Sattel sitzen und strampeln?“ 

„Dat schafft der Otto schon. Männlicher Ehrjeiz, weißte doch.“ 

„Und wenn ich dich jetzt mit weiblichem Ehrjeiz zu mir aufn leckeren warmen Kakao mit frisch geschlajener Sahne und ner Waffel mit heißen Kirschen einlade, dann kommste sicha cherne mit.“ 

„Da kannste einen drauf lassen, woll?“