Hannah Neise sichert sich Olympiaticket Alexander Gassner wird Vize-Europameister

St. Moritz/Winterberg. (pst) Der Abschluss der Weltcupserie im Skeleton stand bei den Sauerländer Skeletondamen ganz im Zeichen der fehlenden Qualifikationsergebnisse für Jacqueline Lölling (RSG Hochsauerland) und Hannah Neise (BSC Winterberg). Beide benötigten zur Erreichung der Olympianorm einen Platz unter den ersten Acht. 

Nach dem ersten Lauf war klar, dass es für beide eine Zitterpartie wird. Neise lag aussichtsreich auf Platz sechs, Lölling war nur Fünfzehnte. Der Brachbacherin Lölling gelang im zweiten Lauf zwar noch eine Verbesserung, aber es langte in der Gesamtwertung der beiden Läufe nur für Platz zwölf. Neise schaffte mit einer Punktlandung das erwünschte Ergebnis und wurde beim Sieg der Australierin Jaclyn Narracott als beste Deutsche am Ende Achte. Zweite wurde die Niederländerin Kimberley Bos, die sich damit den Gesamtweltcup sicherte. Tina Hermann vom WSV Königssee als dritte Deutsche wurde Zehnte. 

Olympiaqualifikation geschafft und 4. Platz bei der Europameisterschaft. Hannah Neise erfolgreich in St. Moritz Hannah Neise sichert sich im letzten Weltcuprennen der Saison in St. Moritz das Ticket für ihre erste Olympiateilnahme. – Fotos: BSD/Viesturs Lacis 

Vierter Rang bei der Europopameisterschaft

„Ich war noch ein wenig krank, kein Corona. Darum ist die Erleichterung schon groß. Es fällt ein bisschen Last von mir ab. Ich habe versucht, das Wetter und die Bahn zu genießen. Ich liebe St. Moritz. Der erste Lauf war besser als der Zweite”, sagte Neise, für die das Rennen Rang vier bei der gleichzeitig im Race-in-Race-Modus ausgetragenen Europameisterschaft bedeutete. Lölling hofft nun auf die Härtefallregelung bei der Olympianominierung des DOSB: “Es haben heute zu viele Sachen gefehlt, um vorne mitzufahren. Es ist sehr bitter. Ich hatte es mir nach dem Training besser erhofft.” Bundestrainer Christian Baude meinte: “Wir haben es heute nicht geschafft, Speed zu kreieren. Mich freut es für Hannah, die mit Platz acht die Olympiaqualifikation geschafft hat. Für Jacqua hat es nicht ganz gereicht. Wir werden trotzdem beim DOSB den Sonderantrag stellen – aufgrund ihrer Erfolge bei Olympia und der WM.” Ob der Antrag Erfolg hat, zeigt sich spätestens am kommenden Mittwoch, wenn der deutsche Kader für Peking bekannt gegeben wird. 

Alexander Gassner wird Vize-Europameister in St. Moritz 

Skeletoni Alexander Gassner vom BSC Winterberg kommt kurz vor den Olympischen Spielen immer besser in Form. Beim Final-Weltcup in St. Moritz wurde er Zweiter und gleichzeitig Vize-Europameister. Nur der Lette Martins Dukurs war besser als Gassner und die beiden anderen deutschen Starter Christopher Grotheer (BRC Thüringen) und Axel Jungk (BSC Sachsen Oberbärenburg), die die Plätze drei und vier belegten. 

Gassner hatte 45 hundertstel Sekunden Rückstand auf den Letten und sechs Hundertstel Vorsprung auf Grotheer. Jungk war zeitgleich mit dem Russen Nikita Tregubov Vierter. “Alle drei haben einen richtig guten Job hier gemacht bei bestem Wetter und besten Bahnbedingungen. Es hat sehr viel Spaß gemacht. Mir sind zwei richtig gute Läufe gelungen”, sagte Gassner, der im Vorjahr in St. Moritz Weltcupsieger war. Nach seinem besten Weltcupergebnis dieses Winters gibt sich Gassner mit Blick auf Olympia optimistisch und sagt: “Mal schauen, vielleicht ist dort für uns auch eine Medaille drin.” 

Bildzeile: Alexander Gassner kommt vor Olympia immer besser in Form. – Foto: BSD/ Viesturs Lacis 

Die Weltcup-Gesamtwertung hat nach acht Rennen Martins Dukurs mit 1623 Punkten gewonnen vor Axel Jungk (1551 Punkte) und Christopher Grotheer (1547 Punkte). Hinter den beiden Russen Tregubov (1384) und Semenov (1320) liegt Alexander Gassner im Schlussklassement mit 1312 Punkten auf Rang sechs noch vor dem weiteren Russen Alexander Tretiakov (1306). Ein besseres Gesamtergebnis für Gassner verhinderte dessen Ausrutscher beim Weltcup in Innsbruck-Igls Ende November, den er mit Platz 21 beendete.