Angelina Boecker (18) und Michael Hamm (25) haben ihre Berufung in der Abfallwirtschaft gefunden
Die Abfallwirtschaft hatten Angelina Boecker (18) und Michael Hamm (25) nach der Schulzeit „nicht auf dem Schirm“, zu wenig wussten sie von dieser Branche. Dass sich Angelina für eine Ausbildung zur Fachkraft für Kreislauf- und Abfallwirtschaft und Michael für ein duales Studium im Bereich Entsorgungstechnik bei Lobbe in Brilon entschieden haben, war für die beiden Briloner aber ein Glücksgriff. „Wir haben die Entscheidung nicht bereut.“
„Also eigentlich wollte ich zu Schulzeiten immer Kinderkrankenschwester werden“, sagt die 18-Jährige Angelina mit einem Schmunzeln im Gesicht. Nun dreht die lebhafte Brilonerin mit ihrer Lieblingsmaschine, dem Radlader, ihre Runden auf dem Gelände von Lobbe in Brilon, gekleidet mit orangefarbener Warnschutzkleidung und mit einem ansteckenden Lächeln im Gesicht. Das hätte sie bis vor wenigen Jahren nicht gedacht: „Mein Vater arbeitet hier und ich habe mir dann die Arbeit hier im Rahmen eines Praktikums mal angeschaut. Und ja ich war direkt begeistert.“ Ihre Faszination gilt vor allem den Maschinen: Radlader oder Stapler, das ist egal. Die Auszubildende im zweiten Lehrjahr hat Spaß an der Technik. Besonders gut gefällt ihr auch, dass sie von Anfang an „mitten drin“ war und jeden Tag etwas Neues lernt.
Außerbetriebliche Lehrgänge mit Dozenten aus der Praxis
„Der Beruf ist sehr vielseitig. Im ersten Lehrjahr lernt man die Maschinen und das Basiswissen kennen, etwa welcher Müll zu welcher Kategorie gehört. Außerdem gibt es außerbetriebliche Lehrgänge in Essen mit Dozenten aus der Praxis. Dort werden alle Inhalte sehr praxisnah aufgearbeitet.“ Die Berufsschule befindet sich in Gelsenkirchen. Dort hat Angelina mehrmals im Jahr drei- bis vierwöchige Blockveranstaltungen. „Das macht immer Spaß. Ich übernachte dann in Gelsenkirchen und habe dort eine lustige Zeit mit meinen Klassenkameraden.“ Das schönste an ihrer Ausbildung ist für Angelina aber die Arbeit vor Ort in Brilon, wo sie die Theorie dann in die Praxis umsetzen kann. Eine gute Mischung aus Theorie und Praxis war auch für Michael wichtig. Der 25-Jährige steckt in den Endzügen seines dualen Studiums und ist jeden Tag aufs Neue fasziniert von der Abfallwirtschaft. Auch er wollte eigentlich etwas anderes werden. Industriekaufmann stand zur Wahl: „Aber die Abfallwirtschaft ist viel abwechslungsreicher. Als Laie weiß man oft gar nicht, was da für Prozesse hinter stecken. Man kann sich das nicht vorstellen.“
Zukunftspläne haben die beiden sympathischen Briloner auch schon. Angelina möchte m Betrieb bleiben und vielleicht noch eine Weiterbildung zum Techniker absolvieren. Michael wird Aufgaben in der Betriebsleitung übernehmen.
Angelina und Michael hoffen, dass sich mehr jüngere Menschen für die Abfallwirtschaft interessieren: „Der Umweltschutzgedanke wird ja immer bedeutender und die Abfallwirtschaft trägt einen großen Beitrag zur CO2 Reduzierung bei.“
Fachkraft für Kreislauf- und Abfallwirtschaft
Fachkräfte für Kreislauf- und Abfallwirtschaft sorgen dafür, dass Abfälle korrekt entsorgt und verwertet werden. Sie organisieren das Sammeln und Sortieren von Müll, führen ihn der Wiederverwertung zu oder entsorgen ihn umweltschonend. Die Ausbildung dauert drei Jahre.