Quelle: 4er Bob in Winterberg, ©Dietmar Reker
Winterberg. (pst) Die VELTINS-EisArena ist am dritten Adventswochenende Austragungsstätte des vierten BMW IBSF-Weltcups des Olympiawinters. Die deutschen Bob- und Skeletonathletinnen und –athleten freuen sich riesig auf die Fahrten im Sauerland. Denn erstmals geht es in diesem Winter mit Publikum den Eiskanal runter.
“Ich freue mich total darauf, dass Familie und Freunde mit an Bahn endlich wieder dabei sind”, sagte Laura Nolte im Vorfeld ihres Heimweltcups. Die Pilotin des BSC Winterberg tritt als Weltcupführende an und überzeugte bislang sowohl im Zweier- als auch im Monobob. Damit der Wettbewerb unter Coronabedingungen einwandfrei durchgeführt werden kann, haben die Verantwortlichen ihre Hausaufgaben gründlich gemacht. “Wir freuen uns sehr darauf, dass hier Zuschauer sind. Wir haben gründliche Sicherheitsmaßnahmen getroffen, damit wir kein Hotspot werden”, erklärte der Geschäftsführer des Sportzentrums Winterberg Stephan Pieper. Ein Beispiel ist die Tatsache, dass es keine Tageskasse gibt. Tickets können aber komplett online erworben werden. Am Eingang werden neben den Tickets dann aber der 2G-Nachweis und die Personalien überprüft.
Zuschauer an der Bobbahn erwartet
Die Aktiven und Trainer sind in diesem Winter erstmals vor Zuschauern unterwegs. Bob-Bundestrainer René Spies erklärt: “Wir freuen uns auf den Lärm und die Unterstützung. Das tut alle gut.” Aus sportlicher Sicht sagt der Bundestrainer: “Im Olympiawinter sind wir international dicht beieinander.” Auch wenn der Dominator bei den Männern der letzten Winter, Francesco Friedrich, der alle bisher sechs ausgetragenen Rennen sowohl im Zweier- als auch Viererbob gewann, wieder in starker Form ist. “Wir geben immer weiter Gas und ruhen uns nie auf unseren Lorbeeren aus”, erklärt Friedrich sein Erfolgsrezept.
Der Sachse Friedrich ist Botschafter der Weltmeisterschaften 2024 in Winterberg. Er sagt: “Ich bin bewusst Botschafter. Winterberg ist ein gutes Pflaster. Hier passt alles rundherum. Es funktioniert top.” Neben der internationalen Konkurrenz gehört BSD-Pilot Johannes Lochner zu den Herausforderern Friedrichs. Spies sagt: “Lochner sitzt Friedrich im Nacken.” Lochner selbst sagt vor den Wettkampftagen in Winterberg, bei denen nur Viererbob bei den Männern gefahren wird: “Ich fühle mich fit wie nie. Nach Peking fahre ich, um mindestens in einer Disziplin eine Medaille zu holen.” Am Sonntag sitzt mit dem Dortmunder Christopher Weber ein Anschieber des BSC Winterberg auf Lochners Bob. Dessen Freunde sind besonders für gute Stimmung in der VELTINS-EisArena bekannt.
Drei deutsche Damen am Start
Ebenfalls voller Vorfreude sind die heimischen Skeletoni Jacqueline Lölling, Hannah Neise und Alexander Gassner. Allerdings ist es in den Tagen der Pandemie nicht ganz unbefreit. Jacqueline Lölling sagt: “Das Wiedersehen mit Zuschauern geschieht allerdings mit Abstand. Ich hoffe, dass es Wendepunkt wird. Nach den bisherigen Ergebnissen bin ich nur die Nummer drei im Team.” Neben Tina Hermann hat sich auch Hannah Neise aus Schmallenberg vorgefahren. Neise sagt: “Ich war lange nicht mehr in Winterberg. Die Bahn steht etwas anders. Es gibt Passagen, da muss man mehr lenken als sonst und bei anderen weniger.” Neben ihrer Kaderkollegin Tina Hermann kämpfen die beiden heimischen Fahrerinnen gegen starke internationale Konkurrenz. Bundestrainer erwartet beispielsweise die russischen Fahrerinnen oder die Niederländerin Kimberley Bos auch vorne.
Bei den Herren ist der BSD bislang mit Axel Jungk und Christopher Grotheer vorne dabei. Weltmeister Grotheer tritt in Winterberg als Weltcupführender an. Er meint: “Ich genieße jedes Rennen an der Spitze des Weltcups, aber in Winterberg rückt das Feld eng beisammen.” Heranrücken möchte auf seiner Heimbahn auch Alexander Gassner, der bislang nicht die Ergebnisse des Vorwinters erzielte. “Die bisherigen drei Rennen waren ein Dämpfer für mich. Die anderen beiden Jungs fackeln richtig was ab. Dieser Weltcup ist ein sehr wichtiger Wettkampf. Ich möchte es schaffen, wieder aufs Podest zu kommen”, betont Gassner, der im Vorwinter nur hinter dem Russen Alexander Tretiakov und dem Letten Martins Dukurs Dritter wurde. Die Skeletonfahrer machen am Freitagmorgen den Auftakt des Weltcup-Wochenendes. Damit das ganze Drumherum passt, sind neben den Mitarbeitern des Sportzentrums auch zahlreiche ehrenamtliche Helfer aus den Reihen des BSC Winterberg unterwegs. Michael Wenzl vom BSC erklärt: “Die Mannschaft hat sich in den beiden Vorwochen beim Europacup im Skeleton und Bob gut eingespielt. Wenn es Probleme gibt, haben wir auf kurzen Wegen Lösungen gefunden.”