Goldenes Blumenzeitalter

50 Jahre Blumen Molitor in Schmallenberg

Ein halbes Jahrhundert ist es nun her: Der junge Gärtner Josef Molitor aus dem Dorf Heiminghausen eröffnet an einem Freitag, genau am 9. März 1973, mit 23 Jahren ein Blumenhaus in Schmallenberg. Nach einer Lehre im Zierpflanzenbau bei Blank in Gleidorf und Gesellenjahren bei Blumen Horst in Meschede wuchs bei dem Naturfreund der Wunsch, sich mit einem eigenen Betrieb weiterzuentwickeln. Das damals schon florierende Schmallenberg bot sich hierfür bestens an, zumal das Blumengeschäft Irmler gerade schloss. Eine elterliche Bürgschaft ebnete den Weg zum erforderlichen Startkapital: 10.000 DM für die ersten Regale und Waren. Damit konnte Josef beginnen. Getreu dem Motto, das den Blumenladen Molitor auch nach 50 Jahren noch auszeichnet: hohe Qualität und fachgerechte Verarbeitung, kreative, individuelle Gestaltung und Verlässlichkeit.

Gute Lage, Eis und Orchideen

Tagsüber Verkauf, nachts oder in den frühen Morgenstunden zum Großmarkt und das „Drum-Herum“ wie Gießen und Putzen, das alles war im zunächst Ein-Mann-Betrieb nicht einfach. Einfallsreichtum half in der ersten Zeit mit noch wenigen Stammkunden. Neben Blumen versüßten Eis und Süßigkeiten den neugierigen Kunden die Wartezeit an der Bushaltestelle gegenüber. Das Blumensortiment überzeugte dazu mit Besonderheiten. Vor allem Orchideen gehörten in den ersten Jahren zum exklusiven Angebot mit Alleinstellungscharakter.

Schrittweise vergrößerte sich der Blumenladen. Der angrenzende Platz von „Schulten-Pauls“ ehemaliger Güterwaage konnte bald als Außenfläche genutzt werden. Der Innenraum wurde mit den anliegenden Räumlichkeiten der früheren Drogerie Quellmalz erweitert. Mit Eröffnung der Zweigstelle in Fredeburg 1979 lernte Josef seine Frau Barbara kennen. Die Floristin aus dem Münsterland übernahm die ausgeschriebene Stelle und bald leiteten Josef und Barbara Molitor das Geschäft gemeinsam. Seit 2013 wird alle Energie in einen Blumenladen in Schmallenberg gesteckt, in dem seit 2017 auch Tochter Anna, Gärtnermeisterin mit Zusatzausbildung als Floristin, mitarbeitet.

Josefs Bäume und Honig

Das breite Portfolio frischer Schnittblumen, mit Besonderem wie Fair-Trade-Rosen, gehört zu den Markenzeichen des Blumenhauses. Zum festen Repertoire zählen zudem Trauerfloristik und die Ausstattung von Feierlichkeiten wie Hochzeiten. Bekannt sind „Josefs Bäume“ und Molitors festliche Dekorationen für zahlreiche Schützen-, Musik- und Kirchenfeste. Viele Vereine konnten sich hier schon über Josefs Großzügigkeit freuen. Engagiert präsentiert sich das Blumenhaus Molitor gerne bei großen Events, wie zuletzt mit einem Marktstand auf der 750-Jahr-Feier der Stadt Schmallenberg.

Engagement und Leidenschaft fließen zudem in eine weitere zeitintensive Beschäftigung. „Josefs Honig“, den man auch im Blumengeschäft findet, ist wahrlich hand- und hausgemacht! Auf einen Teil der wenigen verbliebenen Freizeit konnte der Musikverein Berghausen bauen. Über 40 Jahre waren „Josefs Tenorhornkünste“ nicht nur bei den Proben zu hören. Danach war 2016 Zeit für die Schützenkönigswürde der Schützenbruderschaft Berghausen. Drei Töchter und einen Sohn haben Josef und Barbara gemeinsam aufgezogen. Drei Enkelkinder erfreuen das Herz. Die berufliche Leidenschaft der Eltern für die Pflanzenwelt hat sich erkennbar fortgepflanzt und trägt unterschiedliche Früchte – als Gärtnermeisterin, Ökologin, Biologin und als Forstwirt und Baumpfleger.