Girls´ und Boy´s Day 2024 – Da geht was!

Quelle: Inotec

Seit über 20 Jahren gibt es den Girls´ Day bereits; trotzdem wissen viele (noch) nicht, was es damit genau auf sich hat. Berufsorientierung ist ein großes Feld und im Dschungel der knapp 450 Ausbildungsberufe kann man sich nur früh genug orientieren. Dabei helfen nicht nur die Berufsberaterinnen und Berufsberater der Agentur für Arbeit Meschede-Soest sondern auch viele andere regionale Beteiligte, die sich jetzt zum Netzwerktreffen zum Mädchen- und Jungen-Zukunftstag 2024 bei INOTEC in Ense-Höingen trafen.

Ab der Klasse 5 berücksichtigen die Schulen im Kreis Soest und Hochsauerlandkreis bereits den Girls´ und Boys´ Day im Schulalltag. Das freiwillige Angebot wird jährlich bis zur Klasse 10 von vielen Schülerinnen und Schülern genutzt. Mädchen schnuppern an diesem Tag in „typische“ Männerberufe und Jungen in eher frauengeprägte Berufe hinein. Aber braucht es diesen einen Tag wirklich?

„Uns fällt immer wieder auf, wie wenig die Jugendlichen, aber auch besonders die Eltern, eigentlich über die heutigen Ausbildungsmöglichkeiten wissen“, erklärt Louisa Haase, Personalreferentin bei INOTEC. Hauptsächlich Rettungs- und Sicherheitsleuchten stellt das Unternehmen her und beschäftigt damit über 360 Mitarbeitende. In 9 unterschiedlichen Ausbildungs- und dualen Studiengängen bilden sie ihren Nachwuchs aus. „Wir sind ein technisches Unternehmen und bekommen vorwiegend Anfragen von männlichen Jugendlichen. Wir möchten aber auch erreichen, dass sich besonders Mädchen mehr für diese spannenden Berufe interessieren. Deshalb machen wir auch beim Girls´ Day mit.“

Immer noch bestimmen die typischen Rollenbilder und Klischees die Berufswahl. „Die Top10 der Ausbildungswünsche sind seit Jahren fast unverändert. Mädchen werden gerne Verkäuferin, Medizinische Fachangestellte oder Kauffrau für Büromanagement. Wohingegen Jungs gerne Kfz-Mechatroniker, Industriemechaniker oder auch Fachinformatiker wählen. Bei den Eltern sind besonders akademische Berufe beliebt. Zu Unrecht“, meint Cornelia Homfeldt von der Agentur für Arbeit Meschede-Soest. „Duale Ausbildung ist keine Sackgasse. Die Entwicklungsmöglichkeiten sind enorm“, so Kevin Güner von der Kreishandwerkerschaft Hellweg-Lippe. Im Handwerk ist jede sechste Azubi weiblich. Obwohl die Meisterprüfung im Handwerk mehr als ein Studium vor Arbeitslosigkeit schützt und durch technische Innovationen deutliche Arbeitserleichterungen die tägliche Arbeit unterstützen. Die Netzwerkpartner/-innen sind sich daher einig: Einen Tag ganz ungezwungen über den Tellerrand hinausblicken ist eine gute Vorbereitung auf Berufserkundungstage und Schulpraktika in den höheren Jahrgängen. Aus der Komfortzone heraus Berufe praktisch erleben, die selber gar nicht berücksichtigt würden. Und wenn dann klar wird, der Beruf ist nichts für mich ist? Dann hat man immer die Möglichkeit noch viele andere Berufe zu entdecken.

94 Prozent der Mädchen, die am Girls´ Day teilgenommen haben, fanden den Tag gut. Knapp die Hälfte kann sich danach auch eine Ausbildung in dem entsprechenden Bereich vorstellen. „Wissen macht Mut“ so fassen die Teilnehmenden das Netzwerktreffen zusammen. Neues entdecken, reinschnuppern und inspiriert zu werden, dass ist auch in diesem Jahr wieder zum Girls´ und Boys´ Day möglich:

25. April 2024 – da geht was! Unternehmen sind aufgerufen, ihre Angebote unter www.girls-day.de/ und www.boys-day.de/ einzustellen. Dort finden die Mädchen und Jungen die angebotenen Plätze.