„Gespannt, ob es wirklich so ikonisch wird“

Quelle: WOLL Magazin

Triathlet Leonard Arnold (29) aus Sundern-Hagen ist einer von drei deutschen Startern bei der Ironman-WM auf Hawaii. Das vorsichtige Ziel lautet: Top 15.

Kurvige Passstraßen winden sich dahin – hinauf zu schroffen Bergspitzen. Überall Spitzensportler: Schwimmer, Läufer, Radfahrer. Die europäische Leistungssport-Elite bereitet sich hier auf ihre Saisonhöhepunkte vor. Eine spezielle Atmosphäre. Mittendrin: Triathlet Leo Arnold. Im italienischen Livigno feilt der Sunderner an seiner Form. Voller Fokus auf die Ironman-Weltmeisterschaft auf Hawaii.

Training in der Höhe

Das Hochgebirgstal Livigno liegt in 1.800 Metern Höhe. Umgeben von dichten Tannenwäldern und saftigen Blumenwiesen. Drei Wochen befindet sich Arnold im Höhentraining. Fünf Tage Training, zwei Ruhetage. 25 bis 35 Stunden in der Woche. „Das Radfahren hier in den Bergen macht am meisten Spaß“, sagt der Sauerländer. Eine Schwimmhalle ist direkt um die Ecke. Täglich steht Lauftraining auf dem Plan. Die Disziplineinteilung ist jeden Tag anders. „Meistens beginne ich mit einer intensiven Einheit“, beschreibt Arnold seinen Trainingsalltag.

„Selbst überrascht von Ergebnissen“

Bislang blickt der 29-Jährige auf eine erfolgreiche Saison zurück. Ende April wird er Vierter beim Ironman in Südafrika, qualifiziert sich für Hawaii. Knapp einen Monat später folgt der erste Sieg beim Ironman 70.3 (Ironman- Halbdistanz) in Rapperswil in der Schweiz. „Mit den Ergebnissen bin ich superhappy. Ich habe mich ein wenig selbst überrascht“, schmunzelt Arnold. Ende September geht es für drei Wochen ins Höhentrainingslager nach Park City in Utah in den USA. „Das wird die unmittelbare Wettkampfvorbereitung für Hawaii“, plant Arnold.

Einzigartige Atmosphäre auf Hawaii

Zwölf Tage vor der WM wird Arnold auf Hawaii landen: „Ich bin gespannt, ob es wirklich so ikonisch wird, wie alle sagen. Ich freue mich auf die Atmosphäre.“ Akklimatisierung, Streckenbesichtigung, etwas Ruhe – bevor am 26. Oktober der Startschuss fällt. „Es wird ein spezielles Rennen. Die Konkurrenz ist besser als bei den normalen Rennen. Höhere Risikobereitschaft, aggressivere Taktiken, deutlich mehr Action“, beschreibt Arnold sein Saisonhighlight. Genau darin liegt der Reiz und die Anziehungskraft für den Sauerländer. Vor Ort wird Arnold von seinem Trainer Daniel Appelhans unterstützt. Ansonsten ist das Team klein: „Eine Handvoll begeisterter Freunde und meine Eltern werden mich anfeuern.“

Vorsichtige Zielsetzung

Quelle: WOLL Magazin

Als der 29-Jährige im letzten Jahr Neunzehnter bei der Ironman-WM in Nizza wurde, veränderte sich einiges. „Ich habe gesehen, dass ich auf der Langdistanz konkurrenzfähig bin. Gleichzeitig habe ich viel gelernt“, blickt er zurück. Ein konkretes Ziel für Hawaii hat Arnold noch nicht. „Das hängt an der weiteren Vorbereitung. Jeder Platz, den es gegenüber 2023 nach vorn geht, ist ein Erfolg. Die Top 15 wäre sehr schön“, gibt sich der Sauerländer bescheiden. Fest steht: Der 29-Jährige befindet sich noch am Anfang seiner Reise in den Profisport. „Ich bin SKS und meinen Partnern aus dem Sauerland sehr dankbar für die Unterstützung – und happy, dass ich sie auf der großen Bühne vertreten kann. Das ist nicht selbstverständlich“, weiß Arnold.

Voller Fokus auf den Profisport

Wo es den Sunderner in naher Zukunft hinzieht, ist noch nicht klar. „Die Trainingsbedingungen in Leipzig sind gerade optimal. Aber tief in mir spüre ich eine tiefe Verbundenheit ins Sauerland. Es kann gut sein, dass ich früher oder später zurückkehre“, sagt der Triathlon-Profi lächelnd. Für die Zeit nach dem Profisport hat Arnold bereits einige Ideen: „Die technischen Aspekte am Sport reizen mich sehr – zum Beispiel die Aerodynamik des Rads.“ Doch momentan zählt nur Hawaii. Und bisher läuft alles nach Plan. „Motivation und Vorfreude könnten kaum größer sein“, blickt Arnold in die Zukunft.