Quelle: Paul-Hermann Linn
„Wir hatten in der letzten Zeit alle genug Schwarz-Weiß. Dieses Treffen ist endlich wieder bunt!“ Das Zitat beschreibt perfekt die Motivation von Organisatoren und Teilnehmern eines Sippentreffens der Familie Linn, das am 22. April 2023 in Bad Fredeburg stattfand.
In den letzten Jahren waren meist Beerdigungen trauriger Anlass für Zusammentreffen innerhalb der Familie. Mit Engelbert Linn ist 2019 der letzte Vertreter aus der 1. Nachkommen-Generation von Anton (* 1880) und Theresia Linn (*1889, geborene Knape) gestorben. Kurz darauf hat die Corona-Pandemie alle aufkeimenden Ideen und Planungen auf unbestimmte Zeit ausgebremst.
Aber die Linns geben nicht so schnell auf! Im August 2022 haben sich 2 Familienmitglieder zu einem Orga-Team zusammengetan und zunächst versucht herauszubekommen, wer aus der 2. und 3. Generation der Enkel bzw. Urenkel von Anton und Theresia überhaupt Lust auf ein Sippentreffen hat. Zu diesem frühen Zeitpunkt war nur eines klar: das Treffen muss in Bad Fredeburg stattfinden. Denn hier hat alles begonnen…
Anton und Theresia Linn – die Keimzelle der Familie
In der Mittelstraße haben Anton und Theresia den Großteil ihres Lebens verbracht und gemeinsam 10 Kinder bekommen. Diese große Zahl war Anfang des 20. Jahrhunderts nicht unüblich, leider sind 2 Nachkommen, Hubert und Mathilde, noch im Kindesalter verstorben. Der Sohn Hermann ist später im 2. Weltkrieg gefallen, kurz nachdem er geheiratet hatte.
Die anderen 7 Kinder von Anton und Theresia haben hingegen ein gesegnetes Alter erreicht. Paul (*1911), Ernst (*1913), Maria (*1914), Antonie (*1920), Helene (*1924), Irma (*1927) und Engelbert (*1932) wurden über 80, manche von ihnen sogar über 90 Jahre alt. Und das trotz aller Härte, die eine Geburt bei manchen noch in Zeiten des 1. Weltkrieges und das Erleben des 2. Weltkrieges mit sich brachte.
Fredeburg, bis 1975 eigenständig und noch nicht als Ortsteil der Stadt Schmallenberg eingemeindet, blieb für 4 der 7 Geschwister der Ort, in dem sie ihre Häuser bauten und eigene Familien gründeten und aufwachsen ließen. Die anderen 3 Geschwister verlegten ihren Lebensmittelpunkt nach Schmallenberg, Belecke und Köln.
Für die Einen ein Wiedersehen, für die Anderen ein Kennenlernen
Insgesamt 40 Personen „Linns & Partner“ haben sich auf den Weg zum VDK-Hotel am Hallenberg gemacht und dafür auch teils weite Wege auf sich genommen. Ausgangspunkte neben Bad Fredeburg waren Oberstenfeld bei Stuttgart, Dortmund, Mülheim an der Ruhr, Solingen, Mönchengladbach, Warstein, Pulheim, Erftstadt, Rüthen, Ahaus und Meschede. Und wer an diesem Morgen WDR 2 gehört hat – sei es in Fredeburg im Bad oder im Auto auf der Bahn – wurde von Steffi Neu mit einem Gruß speziell für die Familie Linn und guten Wünschen für das Treffen perfekt eingestimmt.
Die meisten Cousins und Cousinen aus Generation 2 haben sich im Sonnenschein vor dem Hotel sofort wiedererkannt. Aber es gab auch rührende Wiedersehen, bei denen Jahrzehnte vergangenen und aus kleinen Mädchen „Golden Girls“ geworden sind. Die Gruppe umfasste Mitglieder in der Altersspanne von Mitte 40 bis Mitte 80. Und mit diesen Jahren unendlich viele Geschichten, fröhliche und traurige, ernste und lustige. Aber es liegt in der Natur des Menschen bei einem solchen Treffen nostalgischen den positiven Erinnerungen den Vortritt zu lassen.
- Quelle: Paul-Hermann Linn
- Quelle: Paul-Hermann Linn
- Quelle: Paul-Hermann Linn
Mit den alten Schwarz-Weiß-Fotografien kamen diese Geschichten „von früher“. Enkelin Renate erinnerte sich, dass sie als Kind dem Opa Anton die Haare bürsten durfte – was bei seiner Frisur ein gewisses Erstaunen hervorrief. Oder dass nach der Geburt des Nachzüglers Engelbert Zuckersterne unter der Decke des Neugeborenen lagen, um die älteren Geschwister von Beginn an positiv auf den kleinen Bruder einzustimmen.
Es wurde also einen Tag lang erzählt und erinnert, drinnen im Saal oder draußen auf der Sonnenterrasse bei bestem Wetter und wunderbarem Blick auf Bad Fredeburg. Die exzellente Kulinarik des Hotels und ein Service, der alle Gäste rundum versorgt hat, bildeten die perfekte Grundlage dazu.
Da capo!
Diese Geschichten sind nie auserzählt. Und so wurde sehr schnell klar: bis zum nächsten Treffen dürfen nicht wieder Jahre oder Jahrzehnte vergehen. Denn auch mitten in den Vorbereitungen zu diesem Treffen ist mit Hubert Linn ein Familienmitglied aus der 2. Generation gestorben. Und es gab manche Familienmitglieder, die leider an diesem Termin verhindert waren.
Die wichtigsten Voraussetzungen für eine Zugabe sind gemacht: Namens- und Adressenlisten sind aktualisiert, Stammbäume skizziert, eine WhatsApp-Gruppe ist online. Damit wird die Organisation für das nächste Treffen ein Kinderspiel – im wahrsten Sinne des Wortes.