Quelle: Stadtbibliothek Brilon
Ute Hachmann besucht mit Vier- bis Sechstklässlern Unternehmen in der Region
So manche Maschine haben sie schon bestaunt und zumeist hat sie kein geringerer als der Chef persönlich dabei durch sein Unternehmen geführt: Im Rahmen der Briloner Kinderuni besuchen Vier- bis Sechstklässler einmal im Jahr ein Unternehmen. Damit schnuppern schon 9- bis 13-Jährige Arbeitsluft, macht das Sinn? „Unbedingt!“, sagt Bibliotheksleiterin Ute Hachmann.
Die Stadtbibliothek Brilon steht hinter dem Konzept, gemeinsam mit ihren Kooperationspartnern, der Briloner Unternehmensinitiative Big Six, Fachhochschule Südwestfalen, dem zdi–Netzwerk Bildungsregion Hochsauerlandkreis und der FernUniversität in Hagen. „Es passt perfekt in unseren Anspruch, dass die Kinder lernen, die Welt zu entdecken, und zwar weit über das Lesen eines Buches hinaus“, betont Ute Hachmann. Viermal verteilt über vier Wochen fahren die Bibiliotheks-Mitarbeiter mit den durchweg neugierigen Teilnehmern in die Kinderuni zu Vorlesungen an der Fachhochschule Südwestfalen in Meschede: „Schon die Busfahrt ist ein Erlebnis!“, sagt Ute Hachmann. Danach erfahren sie in einer eintägigen „Wissenswerkstatt“ der Fern-Uni so einiges zum eigenen Lerntyp. Und es folgt das Finale, der Besuch in einem Unternehmen.
„Gerade in diesem Alter, eben vor der Pubertät, sind die Kinder völlig begeisterungsfähig, der ideale Moment, um das Feuer für Wissenschaft und Wirtschaft zu zünden.“ (Ute Hachmann)
2020 fiel der Besuch wegen Corona aus und auch 2021 macht die Pandemie der Kinder-Uni einen Strich durch die Rechnung. „Aber danach soll es unbedingt weitergehen“, ist Ute Hachmann ebenso wie ihre Mitstreiter weiter Feuer und Flamme. Warum? „Gerade in diesem Alter, eben vor der Pubertät, sind die Kinder völlig begeisterungsfähig, der ideale Moment, um das Feuer für Wissenschaft und Wirtschaft zu zünden. Da bleibt etwas hängen, was sie im achten, neunten Schuljahr, wenn es in die ersten Praktika geht, wieder abrufen können. Dann haben sie schon mal ein Unternehmen gesehen, das ist doch gelebte Wirtschafts- und Nachwuchsförderung.“ Wirtschaftsförderer Oliver Dülme ist mit im Boot, wenn es um die Auswahl eines Betriebs passend zum Vorlesungsthema geht. „Wir fragen kurzfristig an, ob wir uns im Kontext der Kinder-Uni den Betrieb anschauen können. Alle Unternehmen haben schnell zugesagt und sie hatten richtig Spaß dabei“, betont Ute Hachmann.
BVB-Geschäftsführer Joachim Watzke zu Gast
Alle Besuche waren total spannend, aber ein Treffen blieb besonders hängen: „Vor ein paar Jahren hat ein Professor in einer Vorlesung ein Trainingselement im Fußball vorgestellt. Es feuert Bälle auf einen Fußballer ab, der schnell reagieren muss. Da haben wir einfach BVB-Geschäftsführer Joachim Watzke aus Marsberg gefragt, ob er uns Fragen beantwortet, denn der BVB hat auch so eine Maschine. Er ist tatsächlich gekommen, hat über Ausbildungen beim BVB berichtet, über seinen Werdegang und, ja, auch darüber, wie man Fußball-Profi wird. Das absolute Highlight war, dass er uns alle ins Stadion zum Spiel eingeladen hat, und wir sind alle hin!“
Kein Wunder, dass bei so viel Engagement die 20 Plätze für die Kinderuni so gefragt sind, dass sie sogar unter den Bewerbern ausgelost werden. Wann und wie es weitergeht, erfahren Interessierte rechtzeitig über (soziale) Medien oder die Homepage der Stadtbibliothek Brilon. Einfach immer wieder mal draufschauen – es lohnt sich in jedem Fall!