Geheimes oder wahres Leben der Bäume

Quelle: Forstamt Arnsberg

Stellungnahme von Torben Halbe

In seinem Buch „Das geheime Leben der Bäume“ (2015) standen Peter Wohllebens politische Forderungen noch eher zwischen den Zeilen, jetzt werden sie offen ausgesprochen: In den letzten Wochen trat er sowohl bei Markus Lanz als auch mit Politprominenz bei seinem eigenen Waldgipfel auf. Damit ist meine kritische Antwort „Das wahre Leben der Bäume – Ein Buch gegen eingebildeten Umweltschutz“ (2017, vierte Auflage 2020) wieder aktuell geworden, denn auf meine naturwissenschaftliche und stellenweise philosophische Widerlegung von Herrn Wohllebens Aussagen ist er nicht eingegangen.

Mensch gegen Natur

Im Wald herrscht laut Herrn Wohlleben ein Kampf Mensch gegen Natur: Was der Mensch auch macht, er macht es falsch; das einzige Gute wäre, wenn er so wenig wie irgend möglich wirtschaftlich oder planerisch eingreift. „Die Natur“ kann demnach alles besser und ein sich selbst überlassener Wald würde nicht nur das Klima retten (behauptete er schon 2015) sondern uns jetzt auch noch vor Hochwasser schützen (Ergänzung 2021).

Dieses menschenfeindliche, die Natur vergöttlichende Bild ist unhaltbar: Die Wälder unserer Kulturlandschaft sind durch menschliche Nutzung entstanden. Sie sind Teil eines Systems, zu dem der Mensch und seine Wirtschaft inklusive ihres Ressourcen- und Energieverbrauchs gehört. So zu tun als sei das anders, verlagert die Nutzung der Natur (entweder zur Holzproduktion oder zur Gewinnung von Ersatzstoffen für Holz, z. B. Eisenerz und fossile Brennstoffe) nur in andere Länder. Das ist der eingebildete Umweltschutz, den ich in meinem Buch kritisiere: Daheim verklärte heile Welt spielen, aber den Rest der Welt vergessen.

Umweltloby wird reicher und mächtiger

Leider funktioniert das Spiel: Herr Wohlleben und die Umweltlobby werden immer reicher und mächtiger, indem sie hierzulande die Wirtschaft zerstören. Solchen Zusammenhängen widme ich mich ausführlich in meinem zweiten Buch: „Freiheit ohne freien Willen – Liberalkonservative Denkansätze für das 21. Jahrhundert“ (erschienen Dezember 2020).