Ganz hoch hinaus …

Quelle: Ferienwelt Winterberg

Die Winterberger Hochtour (WHT)

Auf mehr als 80 Kilometern führt die Winterberger Hochtour (WHT) rund um Winterberg, das unbestrittene Wintersportzentrum des Sauerlandes. Auf der 2004 eröffneten WHT, die vom Deutschen Wanderverband mittlerweile schon zum dritten Mal als Qualitätsweg Wanderbares Deutschland zertifiziert und damit quasi geadelt wurde, warten vier Achthunderter auf den Wanderer: Der Kahle Asten, der Clemensberg, der Langenberg (der höchste Berg Nordrhein-Westfalens!) und die Ziegenhelle. Einer der schönsten, aber aufgrund der zu bewältigenden Höhenmeter und der Wegführung auch anspruchsvollsten Abschnitte führt von Grönebach hinunter nach Elkeringhausen, steil hinauf zur Alten Grimme und auf der anderen Bergseite wieder hinunter zur Zeche Elend, weiter zur Wernsdorfer Kirche und zur Ehrenscheider Mühle, unterhalb von Elkeringhausen.

Vom zentralen Wanderportal in der Ortsmitte von Grönebach (595 Meter) geht es durch das Westernautal auf anspruchsvollem Waldsteig hinauf zur Ruipes-Ropes-Hütte (660 Meter) in der Entenwiese, dann weiter zum sogenannten Hammkreuz (700 Meter). Auf der anderen Bergseite erreicht man nach etwa 250 Metern den Pastorenstein, den ältesten Bildstock der Stadt Winterberg aus dem Jahr 1696. Hier kreuzt die Winterberger Hochtour die Heidenstraße, eine bedeutende mittelalterliche Verkehrsverbindung von Köln nach Leipzig. Eine große Informationstafel erläutert die historischen Zusammenhänge. Steil führt die Strecke nun hinunter nach Elkeringhausen (450 Meter) im Orketal. Jahrhundertelang mussten die Elkeringhauser ihre Toten über den Hamm (700 Meter) nach Grönebach tragen und sonntags dort den Gottesdienst besuchen. Elkeringhausen gehörte nämlich zum Kirchspiel Grönebach.

Auf der anderen Talseite der Orke geht es dann durch das Müggenloch steil hinauf zum Rösbergsattel (681 Meter, mit Rastplatz) und weiter bergan zur Alten Grimme (751 Meter, mit Schutzhütte). An der Harakirikante entlang steigt man vorsichtig steil abwärts und hangelt sich an einer verzinkten Kette hinunter zum Rastplatz an der Schönen Aussicht. Nicht mehr ganz so abenteuerlich führt die WHT weiter bergab, vorbei an der Zeche Elend, zur Wüstung Wernsdorfer Kirche im Orketal. Von hier verläuft der Weg etwa einen Kilometer talaufwärts an der Orke entlang bis kurz vor den Parkplatz Ehrenscheider Mühle des Naturparks Rothaargebirge. Der mit einem grünen T markierte Elkeringhauser Themenweg führt schließlich, zusammen mit den Wegen A 1 und A 2, die letzten zwei Kilometer nach Elkeringhausen zurück.

Die Weglänge beträgt rund zwölf Kilometer, so dass man gut dreieinhalb bis vier Stunden unterwegs ist. Rucksackverpflegung mit ausreichend Wasser ist zu empfehlen.

Ulrich (Uli) Lange, Lehrer im Ruhestand und „Vater“ der Winterberger Hochtour, ist ehrenamtlich beim Sauerländischen Gebirgsverein zuständig für die Wanderwege im Bereich Astenberg, Medebach, Hallenberg und Winterberg. Da kommen einige Kilometer zusammen, denn allein am Kahlen Asten führen 21 markierte Wanderwege entlang. Langes Maxime lautet: „Wichtig ist, dass die Wanderer das sichere Gefühl haben, sich nicht zu verlaufen.“ Vor allem auf den zertifizierten Qualitätswanderwegen gelten hohe Standards. Alle 250 Meter steht hier ein Markierungszeichen in beide Richtungen – garantiert. Zum Bereich von Uli Lange gehören auch 45 Kilometer des Rothaarsteigs. Insgesamt hat der passionierte Wanderer einen Überblick über ein Wegenetz von sage und schreibe 2.200 Kilometern Länge.