Fürs Schaukeln ist man nie zu alt

Neuer Themenweg in Ostwig sorgt für Spaß bei Jung und Alt

Als ich in Ostwig dort ankomme, wo ich mit der Fotografin und meinem Interviewpartner verabredet bin, höre ich schon die Kinder jauchzen. Die Sonne scheint so warm auf den Schützenplatz, als wolle sie sagen, dass sie doch nicht vergessen habe, dass gerade Hochsommer ist. Die kleinen Kinderbeine fliegen wild durch die Luft – auf und ab, auf und ab. Denn hier befindet sich die erste Station des neuen Schaukelweges in Ostwig. 

In Zukunft markieren extra angefertigte Schilder mit selbstentworfenem Logo den etwa 1,4 Kilometer langen Rundweg. Vom Schützenplatz geht es über eine kleine Brücke, die sich über die leise dahinplätschernde Elpe spannt. Wir folgen dem Bachlauf und gehen schon bald durch ein Holztor bergauf. Bei dem Wetter kommen wir gut ins Schwitzen – bis auf die Kinder, die flink und unbeschwert vor uns herumwuseln und schon lange am Schaukeln sind, wenn wir an der nächsten Station ankommen. Aber die Wege sind gut ausgebaut und auch mit dem Kinderwagen befahrbar. 
 
„Meine Frau und ich waren im Urlaub und da haben wir so etwas gesehen und direkt gedacht: Das wäre doch auch etwas für Ostwig“, erinnert sich Ortsvorsteher Manfred Ramspott. „Wir haben überlegt, ob wir den Weg auf dieser Seite der Elpe, durch den Wald oder oben beim Sportplatz anlegen. Aber hier hat man dadurch, dass eben nicht so viele Bäume am Wegesrand stehen, diesen einzigartigen Panorama-Blick.“ 
 
Es dauert nicht lange, da kann man den Blick erahnen, den man schon bald über den Ort haben wird. Und richtig – wir werden nicht enttäuscht. Von hier aus schaut man über das gesamte Dorf – ein herrlicher Ausblick. Und dazu noch die tollen Schaukeln – von der Hängematte bis zur Riesenschaukel. Hier kann man nicht nur die Seele, sondern auch die Beine baumeln lassen. 

Die richtige Auswahl 

„Die Auswahl der Schaukeltypen für die jeweiligen Standorte war gar nicht so leicht. Man musste schauen, ob die Schaukeln für alle Altersgruppen geeignet sind.“ Und dann sollten die Schaukeln sich ja auch ins Landschaftsbild einfügen: „Da haben wir wirklich lange drüber nachgedacht“, erzählt der Ostwiger. „Am Ende haben wir uns für sechs ganz unterschiedliche Schaukeltypen entschieden. Beim Material haben wir Robinienholz gewählt, da das gut hierher passt und sehr widerstandsfähig ist.“  
 
Als wir den Berg wieder gemütlich hinuntergelaufen sind, kommen wir zu einer eingezäunten Station direkt neben der Elpe. Dort steht eine Schaukel, mit der auch Menschen mit Handicap ihren Spaß haben können. „Diese Schaukel und auch einige der anderen stehen auf Privatgrundstücken – das hat hier in Ostwig wirklich ganz problemlos geklappt.“ 

Wie viel Arbeit das Projekt war und wie viel Zeitdruck dahinter stand, ist heute schon fast vergessen, denn am Ende hat es sich doch gelohnt: „Regionalmanagerin Miriam Schulte-Remmert hat uns sehr unterstützt, dieses LEADER-Projekt* umzusetzen. Es gab für unser kleines Team so viel zu beachten. Für uns war das komplettes Neuland.“ 

Ein paar Kleinigkeiten stehen noch an, aber wenn das erledigt ist, soll es – wenn die Umstände es endlich erlauben – eine große Einweihungsfeier geben, an der der ganze Ort und alle Vereine teilnehmen können. „Durch die Pandemie sind so viele Feiern ausgefallen, da nehmen wir die offizielle Eröffnung des Schaukelweges gerne zum Anlass, mal wieder zusammenzukommen.“