„Frisch gezapft! Das Bier und wir“

Quelle: Sauerland-Museum

Präsentieren den großen kupfernen Sudkessel in der Ausstellung (v. l. n. r.): Armin Naumann, Brauer und Mälzer der Brauerei C. & A. Veltins in einer Bierfahrer-Kluft aus den 1960er-Jahren, Ulrich Biene, Leiter Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der Brauerei C. & A. Veltins, Dr. Karl Schneider, Landrat des Hochsauerlandkreises und Museumsleiter Dr. Oliver Schmidt

Das Sauerland-Museum übergibt am 22. März 2024 seine neue Sonderausstellung „Frisch gezapft! Das Bier und wir“ der Öffentlichkeit. Die Brauerei C. & A. Veltins unterstützt das Museum dabei, da die Ausstellung mit dem 200-jährigen Bestehen der Brauerei zusammenfällt. Das Brauereijubiläum liefert den gebotenen Anlass, um erstmals in umfangreicher Weise die sauerländische Brautradition vom Mittelalter bis heute vorzustellen.

„Wir freuen uns, dass wir mit dieser partnerschaftlichen Zusammenarbeit authentische Bierhistorie unserer Region wissenstief und anschaulich vorstellen können“, so Landrat Dr. Karl Schneider. Das Museum zeigt die Ausstellung vom 22. März bis zum 29. September 2024 und folgt damit auch ein bisschen der Biersaison durchs Jahr. Das regionalhistorische Museum des Hochsauerlandkreises greift ein historisches, traditionsbewährtes und höchst aktuelles Thema der Alltagskultur mit breiter gesellschaftlicher Bedeutung in zahlreichen Dimensionen auf.
Zu den Leitexponaten gehören ein Sudkessel der Essener Weigelwerke aus den Fünfzigerjahren und eine zeitgenössische Kneipentheke aus dem Paderborner Land. Diese Artefakte beschaffte das Museum in enger Zusammenarbeit mit Veltins. Aber auch andere bedeutende Brauereien tragen zur Objektbestückung der Ausstellung maßgeblich bei. So stellt die Warsteiner Brauerei Abfüllanlagen, einen Handkarren zur Auslieferung von Fässern und einen einzigartigen Würzekühler zur Verfügung. Westheimer steuert Objekte aus Verkauf, Vertrieb und Produktion bei. Auch die einst dominanten Dortmunder Brauereien zeigen sich mit beeindruckenden Exponaten – insbesondere mit einem „Sternewirt“, mit dessen Hilfe sich Mitarbeiter in der Dortmunder Kronen-Brauerei einst ihren Haustrunk abzapfen konnten. Diese Objektfülle sorgt für ein authentisches Erlebnis der Sauerländer Brau- und Bierkultur.

Die Ausstellung thematisiert die verschiedenen Genusswelten wie Kneipe, Schützenfest, Stadion und Wohnzimmer

Museumsteam arbeitet mit voller Energie am Ausstellungskonzept

„Es ist für uns eine Herzensangelegenheit, unweit unserer Wurzeln die historische Biertradition und brauwirtschaftliche Entwicklung bis heute anschaulich vorstellen zu können“, so Veltins-Generalbevollmächtigter Michael Huber. „Es gibt keinen besseren Ort, als in den einladenden Räumlichkeiten des Sauerland-Museums in der Arnsberger Altstadt ein solch publikumsattraktives Thema zu inszenieren.“ Tatsächlich arbeitet das Team des Sauerland-Museums bereits seit über einem Jahr daran, die konzeptionellen Weichen zu stellen, um einen geschichtlichen Überblick über die sauerländische Biertradition zu geben. „Wir wollen die vielen Facetten, die das Bierbrauen auf handwerklicher Seite bedeutet, ebenso beleuchten wie die sauerländische Geselligkeit auf Festen und in der Gastronomie“, so Museumsleiter Dr. Oliver Schmidt. Alles greife in der Region seit Jahrzehnten ineinander und sei untrennbar miteinander verbunden.

Ausstellung führt durch Geschichte der Rohstoffe, durch Abfüllung und Transport zu den Genussorten des Bieres

Um das zu erreichen, beschreitet das Sauerland-Museum einen ausgefeilten Weg durch die Ausstellung. Inszeniert es zum Eingang in die Schau die Zutaten des Bieres für alle Sinne, erzählt es im weiteren Verlauf der Ausstellung vom Wandel des handwerklichen Brauens zur industriellen Fertigung – die als Kunst auch erstmal gelernt sein möchte. Spektakulär veranschaulicht dort ein von Veltins gestellter Flaschentransporteur den Wandel des Konsums vom Fassbier hin zum Flaschenbier in Mehrweggebinden. Entlang der Werbewelten mit legendären Werbespots und beeindruckenden Werbetafeln erklärt das Museum die Geschichte der westfälischen Brauereilandschaft in ihrer Vielfalt und Besonderheit. Dann geht es richtig zur Sache: Die vier Genuss- und Konsumwelten berichten von der Bedeutung örtlicher Gasthäuser, ihrer einzigartigen Kultur und vom Kneipensterben zugunsten des Konsums in den eigenen vier Wänden. Diese klassischen Genusszonen begleitet typisch für das Sauerland erst das Schützenfest, dann das Stadionerlebnis samt seiner technischen und sozialen Komponenten. Den Schlusspunkt setzt ein Ausblick auf die Rückbesinnung kleinerer Brauereien auf Handwerk, Genuss und geschmackliche Vielfalt.

Quelle: Sabrinity
Auf dem funktionierenden Flaschentransporteur werden die unterschiedlichsten Gebinde der Sauerländer Brauereien präsentiert

Ausstellung spricht mit umfassendem Veranstaltungs- und Vermittlungsprogramm gezielt Vereine und Gruppen an

Das Ausstellungserlebnis begleitet ein umfassendes Rahmenprogramm, das sowohl einzelne historische Aspekte der Bierkultur vertieft als auch den Bierkonsum in seiner gesellschaftlichen Bedeutung problematisiert.
Neben diesen klassischen Veranstaltungen stehen Events, bei denen auch umfassend Bier unterschiedlicher Prägung verköstigt werden darf. Besondere Veranstaltungen rund um den Gerstensaft warten im Museumshof und der Ausstellung am 1. Mai, zum Internationalen Museumstag am 19. Mai, mit musikalischer Untermalung am 24. Juli und zum großen, diesmal mittelalterlich angehauchten Ferromone-Museumsfest am 31. August mit Mittelaltermarkt, Schaustellern und Feuershow. Zur Finissage gibt es einen Poetry Slam, der den Sauerländer Lieblingstrunk vielseitig und kreativ beleuchtet.

Besonders eingeladen, da passend für einen Gruppenbesuch, sind Vereine, Organisationen und Verbände sowie Erwachsenenbildungsträger, den Ausstellungsbesuch mit einer Führung zu einem Gemeinschaftserlebnis zu machen.

Regelmäßige öffentliche Führungen durch die Ausstellung runden das Angebot ab.