„Freundlichkeit siegt“

Joyce Köster (21) macht eine Ausbildung zur Fachkraft im Fahrbetrieb bei der RLG in Soest 

Busfahrerin werden, das war schon immer der Traum von Joyce Köster aus Soest. Die  21-Jährige absolviert im dritten Lehrjahr eine Ausbildung zur Fachkraft im Fahrbetrieb bei der RLG in Soest und ist immer wieder aufs Neue fasziniert von der Vielfalt an Aufgaben in ihrem Beruf. 

Joyce wusste schon in ihrer frühen Jugend, welchen beruflichen Weg sie einschlagen möchte. „Die Vorstellung, einen Bus zu lenken, hat mich schon immer begeistert. Aber ich dachte immer, dass ich zu klein dafür bin“, sagt die sympathische Soesterin mit einem Schmunzeln im Gesicht. Also absolvierte sie erst einmal eine Ausbildung zur Sozialassistentin. Allerdings nicht nur wegen ihrer Größe: „Bei mir in der Familie gibt es jemanden, der schwerbehindert ist. Ich wollte lernen, wie ich bei der Pflege helfen kann.“ 

„Man muss sich einfach trauen“ 

Nach ihrer ersten Ausbildung versuchte sie dann ihr Glück bei der RLG. Mit Erfolg. „Ich habe einfach eine Initiativbewerbung abgeschickt und habe eine Zusage bekommen. Da ich bereits eine Ausbildung gemacht hatte, konnte ich auch direkt im zweiten Ausbildungsjahr starten.“ Dass sie etwas kleiner ist, ist kein Problem: „Dafür habe ich eine extra Rückenlehne“, sagt sie grinsend. Vor ihrer ersten Fahrstunde hatte sie etwas „Muffensausen“, aber getreu dem Motto: Übung macht den Meister, hatte Joyce dann schnell den Dreh raus:  „Es ist eine große Umstellung vom PKW auf den Bus. Das hätte ich so gar nicht erwartet. Aber nach ein paar Stunden hinterm Steuer, gewöhnt man sich daran. Man muss sich einfach trauen.“ 

An ihrer Ausbildung gefällt ihr vor allem die Vielfalt und, dass einem dadurch „viele Türen offen stehen.“ Reifenwechseln in der Werkstatt, Verkehrsmanagement im Büro oder der Fahrbetrieb – für die Auszubildende ist es immer wieder „erstaunlich, was man alles in dem Beruf machen kann.“ Auch dass sie in ihrem Beruf viel Kontakt zu anderen Menschen hat, macht für sie den Reiz aus. „Es ist immer so schön zu sehen, wie viele Fahrgäste strahlend in den Bus hereinkommen“, schwärmt sie. Natürlich gibt es auch mal Fahrgäste, die unfreundlich oder mürrisch sind. Doch dafür hat Joyce auch das richtige Motto parat: „Mein Leitspruch lautet, Freundlichkeit siegt‘. Das klappt bisher ganz gut.“ 

Wenn sie im Sommer ihre Ausbildung erfolgreich abgeschlossen hat, möchte sie auf jeden Fall erst einmal im Betrieb bleiben. Ein großes Ziel für die Zukunft hat sie sich bereits gesteckt: „Ich möchte unbedingt Fahrlehrerin werden. Aber zuerst möchte ich noch viel Erfahrung im Fahrdienst sammeln.“ 

Fachkraft im Fahrbetrieb 

Fachkräfte im Fahrbetrieb führen Verkehrsmittel des öffentlichen Personennahverkehrs und sorgen für die sichere Beförderung der Fahrgäste sowie die Betriebssicherheit der Fahrzeuge. Außerdem wirken sie auch an der Fahrzeugdisposition und Personalplanung mit. Die Ausbildung dauert drei Jahre. Fachkräfte im Fahrbetrieb finden Beschäftigung in Unternehmen des öffentlichen Personennahverkehrs, z.B. in kommunalen Verkehrsbetrieben.