Quelle: Florian Weber
Ein Song mit Ohrwurm-Potenzial
Vor knapp vierzig Jahren eroberte die Band Zoff mit „Sauerland“ die Musik-Welt; seitdem ist der Song von keiner Party mehr wegzudenken und erreichte sogar überregional Kultstatus. Nun gibt es eine neue Hommage an die Heimat – doch eingefleischte Zoff-Fans können aufatmen: Der Olper Sänger und Songwriter Florian Weber verfolgt nicht das Ziel, die Kulthymne abzulösen; er möchte seine Sicht auf die Region zeigen.
Leben für die Musik
Den Grundstein für seine musikalische Karriere legte Florian Weber bereits im Kindergarten. „Töne und Melodien, Noten und Rhythmen – all das hat mich schon damals begeistert. Doch recht schnell habe ich gemerkt, dass die Blockflöte nur begrenzte Möglichkeiten bot, mich musikalisch auszuleben. Und bei Musik geht es ja immer auch um Emotion“, erzählt der in Lütringhausen aufgewachsene Sänger von seinen Anfängen.Als er neun Jahre alt war, entdeckte er das Schlagzeug für sich; bis heute sind die Drums sein Lieblingsinstrument geblieben. Er spielte im Musikzug der Freiwilligen Feuerwehr Olpe, im Jugendorchester seiner Schule und im Symphonischen Blasorchester „Westfalen Winds“; später kam noch Klavierunterricht bei dem weltweit renommierten Komponisten und Musiker Bernward Koch hinzu – ein Leben ohne Musik war für Florian Weber nicht mehr denkbar.„Ich habe mich stetig weiterentwickelt und mich irgendwann auch mal im Gesang ausprobiert. Zunächst habe ich Cover-Songs gesungen; dann habe ich angefangen, selbst Texte zu schreiben und darin meine eigene Geschichte erzählt. Natürlich war es nicht immer leicht, so viel Persönliches preiszugeben, aber durch die Musik konnte ich einiges verarbeiten; sie hat mich zu dem gemacht, der ich heute bin“, erklärt der 26-Jährige die Hintergründe seiner Lieder „Mein Held“ und „Die Zeit ist vorbei“. Doch eins hat noch gefehlt: Ein Song über seine Heimat – das Sauerland.
Ode an die Heimat
„Im Winter Ski, im Sommer Strand, im ganzen Land ist es bekannt. Mal in den Bergen, mal an ’nem See, bin ich mal weg, tut es mir weh.“ – Schon die ersten Zeilen zeigen, wie fest Florian Weber in der Region verwurzelt ist. Auch das alljährliche Highlight in unseren Dörfern wird natürlich thematisiert; passend dazu erschien der Song im vergangenen Sommer pünktlich zu dem Wochenende, an dem für gewöhnlich das Lütringhauser Schützenfest gefeiert wird.
Wenn Florian Weber einen neuen Song komponiert, beschäftigt er sich normalerweise zuerst mit der Melodie und baut alles andere darauf auf; dieses Mal war es andersherum. „Ich habe mich wirklich lange hingesetzt und überlegt, was ich schreiben kann. Es sollte etwas sein, das uns alle verbindet, das wir alle fühlen – so fällt es vielleicht leichter, sich mit dem Text zu identifizieren. Ich möchte jeden einzelnen Hörer, egal ob einheimisch oder von außerhalb, ein Stück weit mitnehmen in unser Sauerland“, beschreibt der Olper den Entstehungsprozess des Liedes.
Passend zu der im Songtext beschriebenen Vielfalt zu jeder Jahreszeit gab es dann im Winter auch noch einmal eine Neuauflage: In der rustikalen Skihütte auf dem Fahlenscheid nahm Florian Weber mit seiner Band Ende November eine Akustikversion der Hymne auf; eine ordentliche Portion Neuschnee sorgte zusätzlich für das richtige Ambiente beim Videodreh. Zuvor hatte die Band den Song ein paar Mal gemeinsam gespielt, doch nicht jeder Ton war komplett durchgeplant, denn ein Hauch Spontanität macht die Musik spannender und lebendiger.
Über YouTube und die gängigen Streaming-Plattformen wie Spotify sind beide Versionen zu hören; ebenfalls findet sich dort der kürzlich veröffentlichte Song „Freunde“ von Florian Weber. „Auch mein neues Lied geht wieder deutlich in Richtung Rock. Ich habe mich nun in den letzten Jahren etwas ausprobiert, mich in verschiedenen Genres versucht, und bemerkt, dass mir dieser Bereich am meisten liegt. Also werde ich erst einmal dabei bleiben, doch mit einer musikalischen Entwicklung ist man nie am Ende“, wagt der Olper einen Blick in die Zukunft.
Ob wir in vierzig Jahren auch noch über diese Sauerland-Hymne sprechen werden!? Das weiß wohl keiner – doch das Potenzial dazu hat sie!