Fitnesscheck für die Gesundheit

Quelle: Sportklinik Hellersen

Leistungsdiagnostik in der Sportklinik Hellersen: Rundumversorgung von medizinischer Begleitung bis zur Trainingsempfehlung

Wie fit bin ich eigentlich? Ist es gesund, wie ich Sport treibe? Wie kann ich mich verbessern? Diese Fragen können mit einer Leistungsdiagnostik, wie sie die Sportklinik Hellersen im Fachbereich Sportmedizin anbietet, beantwortet werden. Nicht für jeden gelten die gleichen Voraussetzungen beim Sport. Während andere viel Power geben können, sollte ich es zum Beispiel besser langsam angehen. Doch der Reihe nach.

Eine Leistungsdiagnostik ist eine Beurteilung der körperlichen Fitness mit medizinischer Begleitung. Anders als bei einem einfachen Belastungs-EKG wird in der Sportklinik auch der mögliche Fortschritt, der trainiert werden kann, berücksichtigt. Ich, eine 28-jährige junge Frau, habe mir wie so viele in diesem Sommer ein neues Mountainbike zugelegt – allerdings ohne Motor. Da ich ansonsten eher unsportlich bin, bringen mich die Berge im Sauerland schnell aus der Puste. Ehrlich gesagt, weiß ich gar nicht so genau, ob ich mit dem plötzlichen Sport meinem Körper wirklich etwas Gutes tue. Die Leistungsdiagnostik in der Sportklinik Hellersen soll mir darüber Aufschluss geben.

Im Vorfeld wurde ich von der Abteilung Sportmedizin informiert, worauf ich achten sollte: Erholt und gesund zum Test erscheinen, in den Tagen vor der Leistungsdiagnostik nicht mehr intensiv trainieren sowie auf eine kohlenhydratbetonte Ernährung achten. Ich sollte zwar nicht nüchtern erscheinen, aber zwischen dem Test und der letzten Mahlzeit sollten mindestens zwei Stunden vergangen sein. Aufregung ist nicht nötig. Es geht nicht darum, wie lange ich mich im Sattel halte oder mich mit anderen Personen zu vergleichen – sondern einzig und allein um meine Gesundheit und herauszufinden, was ich leisten kann.

Bevor ich auf das Fahrrad steigen kann, ist ein medizinischer Check nötig. Meine Körpergröße wird gemessen sowie mein Gewicht. Die Waage errechnet darüber hinaus meinen BMI, den Muskelanteil sowie den Körperfettanteil und wie dieser an Armen, Rumpf und Beinen verteilt ist. Ich erfahre, mein täglicher Kalorienverbrauch ohne Bewegung liegt bei 1300. Ein Ruhe-EKG wird ebenfalls im Vorfeld geschrieben und mein Blutdruck gemessen. „Alles in Ordnung bei dir“, lautet das Ergebnis nach wenigen Minuten. Dr. Schneider, Internist und Leitender Arzt der Sportmedizin, hört mit dem Stethoskop noch mein Herz ab und – das wichtigste – er führt mit mir ein Anamnesegespräch. Krankheiten, die ich in der Vergangenheit hatte, Operationen und Krankenhausaufenthalte sowie Krankheiten in der Familie werden erörtert. Zudem möchte er von mir wissen, ob ich Medikamente nehme und wie oft und intensiv ich Sport treibe. Diese Informationen sind wichtig, damit der Arzt einschätzen kann, ob der Test ohne Einschränkungen durchgeführt werden kann und inwiefern eventuell Probleme auftreten könnten. Darüber hinaus müssen Risikofaktoren bei der späteren Trainingsempfehlung berücksichtigt werden.

Dann kann es losgehen. Ich setze mich auf das Ergometer und befestige den Brustgurt – dieser misst meine Herzfrequenz während der Belastung – und bekomme erneut Elektroden für das EKG am Körper befestigt, dieses Mal ein Belastungs-EKG. Als letztes wird mir von Sportwissenschaftler Andreas Kramer noch eine Spirometrie-Maske zur Atemgasanalyse aufgesetzt und Blut am Ohrläppchen abgenommen, um den Laktatwert zu bestimmen. Laktat entsteht beim Abbau von Glukose und steigt in Abhängigkeit von meiner Leistung während des Tests an. Daher wird die Entnahme während der Diagnostik regelmäßig wiederholt – immer, bevor sich die Belastungsstufe ändert. So kann der Sportwissenschaftler beurteilen, wie anstrengend die Belastung in der jeweiligen Phase für den Patienten ist.

Endlich kann ich in die Pedale treten. Ich starte auf der untersten Stufe mit 50 Watt – das gilt für jeden, ganz einfach anfangen und sich langsam steigern. Das Treten fühlt sich leicht und gemütlich an. Die Maske drückt mir etwas auf die Nase, weshalb ich das Gefühl habe, durch den Mund besser Luft zu bekommen, aber das ist kein Problem. Dann sind zwei Minuten auch schon vergangen und die angezeigte Leistung erhöht sich um 25 auf 75 Watt. Der Widerstand ist jetzt etwas höher, es wird anstrengender. Bisher lässt es sich aber noch gut fahren und ich schaffe es, die Trittfrequenz zwischen 60 und 65 Umdrehungen pro Minute zu halten. Von Stufe zu Stufe wird es anstrengender. Bei 100 Watt merke ich, dass mir das Atmen schon schwerer fällt, aber auch wenn es schwieriger wird die 60 Umdrehungen pro Minute zu halten, gelingt mir das auch noch bei 150 Watt. Als dann noch einmal 25 Watt hinzukommen, habe ich jedoch nicht mehr genug Kraft in den Beinen. Sie fühlen sich an wie Blei und ich werde langsamer. Mein individuelles Maximum ist für heute erreicht.Das ist der Moment, in dem Andreas Kramer den Test beendet. Er nimmt mir die Spirometrie-Maske ab, meine Atmung beruhigt sich nach einigen Minuten, meine Beine brauchen etwas länger. Ein letztes Mal entnimmt der Sportmediziner die Laktatprobe. Er liegt mittlerweile bei elf. „Kein Wunder, dass dir das Treten schwerfällt. Ein Wert von Elf zeigt, dass du sehr nah an deinem Maximum angekommen bist“, sagt er. Meine Herzfrequenz wird noch einmal notiert.

Im Anschluss an den Belastungstest folgt die Nachbesprechung, die sich als äußerst aufschlussreich entpuppt. Im EKG sind aus medizinischer Sicht keine Auffälligkeiten zu erkennen und gleiches gilt auch für alle anderen medizinischen Parameter. Allerdings wird deutlich: Ich habe nur in den ersten drei Minuten, in denen die Belastung am geringsten war, ein wenig Fett verbrannt und danach fast nur noch Kohlenhydrate. Bei vielen und vor allem bei Sportlern, ist das in der Regel anders. „Für dich ist es am effektivsten und am gesündesten, wenn du dich im unteren Bereich der Belastung befindest. Die Herzfrequenz sollte nicht über 140 steigen“, rät mir der Sportwissenschaftler. Zu starke Anstrengung wäre für eine Verbesserung meiner Fitness aktuell nicht sinnvoll. Die Empfehlung lautet: Regelmäßig mehrmals in der Woche bei geringer Belastung Sport zu treiben. Dann kann ich mich verbessern und später auch etwas intensiver trainieren.