Familien- und Gastronomie-Tradition in Wenholthausen

150 Jahre Haus Hochstein

Wer Geschichte erlebt hat, kann Geschichten erzählen: Das Haus Hochstein erstellt ein eigenes Jubiläumsmagazin.

In diesem Jahr steht im Haus Hochstein in Wenholthausen ein großes Jubiläum an: 150 Jahre Familien- und Gastronomietradition. Das heißt auch: Mittlerweile hat bereits die fünfte Familiengeneration das Ruder übernommen. Damit ist das Haus Hochstein mit seinem Hotel, Restaurant und Café bestens aufgestellt.

Bestens aufgestellt war auch die erste Generation, damals, als Anton Hochstein 1872 das Gebäude in der heutigen Südstraße 6 kaufte. Mit einer Wirtschaft und einem Kolonialwarenhandel ging es los. Seitdem hat jede Generation darauf auf- und umgebaut und gleichzeitig ihre ganz eigene Handschrift und ihren „Geschmack“ hinterlassen. Heute leitet Thomas Hochstein, der Ururenkel des Gründers Anton Hochstein, die Geschicke des Hauses. Gemeinsam mit seiner Frau Brigitte schreibt er die Erfolgsgeschichte weiter.

„Bei einem Familienbetrieb arbeiten immer alle mit. Das zeigt auch der Blick in unsere Geschichte“, erzählt Thomas Hochstein. Er war es übrigens, der sich als Schüler in der zehnten Klasse zum ersten Mal mit der Historie des Hauses und seiner Familiengeschichte auseinandersetzte. „Damals war es wirklich viel Arbeit, die ganzen Daten herauszusuchen, die Geschichten zu sammeln und die alten Bilder zu verstehen. Es war eine Hausarbeit, für die ich am Ende ein Sehr gut bekommen habe“, schmunzelt der Chef des Hauses. Jetzt bildet genau diese Fleißarbeit die wissenschaftliche Grundlage für ein besonderes Magazin. Über Monate arbeitet die Familie zusammen mit Freunden des Hauses die Geschichte auf. Was ist alles passiert, wie war das damals wirklich, welche Geschichten und Dönekes wurden und werden erzählt, welche sind überliefert, gibt es Belege, in welche Zeit gehört welches Foto? Viele persönliche Erfahrungen zu historischen Ereignissen werden dokumentiert, die Umbauten und Weiterentwicklungen innerhalb des Hauses beschrieben, alle an dieser Familien- und Betriebsgeschichte beteiligten Personen, soweit möglich, werden erfasst und vorgestellt.

„Wir möchten das Jubiläum zum Anlass nehmen, unsere Geschichte zu erzählen, möglichst umfassend und von Anfang an. Jeder erinnert sich an etwas anderes, jeder hat seine Sicht auf die Vergangenheit, das ist wirklich spannend und nicht selten auch sehr lustig“, berichtet Familie Hochstein. „Und das Feiern werden wir natürlich nicht außen vorlassen“, ergänzen seine Eltern, Hubert und Gabriele Hochstein, lächelnd – nicht nur durch ihre Verbindung zu früheren Generationen spielen die „Seniorchefs“ bei den Chronik-Recherchen eine wichtige Rolle. Ihre Lebensgeschichte berührt in vielen Punkten.

In 150 Jahren ist viel geschehen. Urkomische Geschichten, die im laufenden Betrieb passiert sind, zahllose Veränderungen an Haus und beim Personal, viele Erfolge, Feiern, aber auch Schicksalsschläge und traumatische Erlebnisse sollen beschrieben werden. Das ist nicht nur der Wunsch von Thomas und Brigitte Hochstein. Die ganze Familie steht hinter dem Projekt und ist mit Hochspannung dabei. „Ich bin immer wieder fasziniert, was hier alles passiert ist, wie gefeiert wurde, wie hart, aber gleichzeitig, mit wie viel Freude gearbeitet und was geschafft und geschaffen wurde. Dass das festgehalten werden sollte, ist mehr als nur ein Andenken an eine faszinierende Familiengeschichte. Irgendwann weiß das ja alles keiner mehr. Das wäre doch schade“, ergänzt Juniorchefin Brigitte Hochstein.

Eine Familien-Chronik ist unglaublich viel Arbeit, kann beglücken und wird auch betrüben: Wer seine Erinnerungen aufschreibt, Bilder zum Leben erweckt, berufliche und familiäre Zusammenhänge in der Lebensentwicklung erkennbar macht, gewinnt wertvolle Erkenntnisse. Und er kann aktuelle Geschehnisse besser und vielleicht auch gelassener betrachten oder einordnen. Pünktlich zum Jubiläum im Sommer 2022 werden die „Geschichten aus dem Hause Hochstein“ zu lesen sein.