Ex-Schalke-Profi Ingo Anderbrügge mit seiner „Fußballfabrik“ zu Gast in Bad Fredeburg

Quelle: Johannesbad Kliniken Fredeburg GmbH

Der ehemalige Fußballbundesligaprofi Ingo Anderbrügge hat zusammen mit zwei weiteren Trainern Rehabilitandinnen und Rehabilitanden der Johannesbad Fachkliniken Fredeburg und Holthauser Mühle die positiven Auswirkungen von
Mannschaftssportarten auf viele Lebensbereiche nähergebracht.

Seit 1997 gibt es die Fußballfabrik von Ingo Anderbrügge, die sich neben mobilen Fußballcamps für Kinder und Jugendliche, auch sozialen Projekten widmet, die unter anderem für erwachsene Menschen gedacht sind, deren Lebensverläufe nicht geradlinig verlaufen sind. Solch bewegte Leben haben auch die Rehabilitandinnen und Rehabilitanden, die in den Johannesbad Fachkliniken Fredeburg und Holthauser Mühle untergebracht sind, hinter sich. In den beiden Kliniken werden Menschen mit Suchterkrankungen behandelt. Ein wesentlicher Bestandteil der Therapie ist es, die Betroffenen auf ein neues Leben ohne Rauschmittel und mit geregelten Tagesabläufen vorzubereiten und sie mit fundierten Sozialkompetenzen auszustatten.

Genau hier setzt die Fußballfabrik an. Beim zweitägigen Fußballcamp am 05. und 06. Oktober auf dem Fußballplatz des TV Fredeburgs haben die beiden Trainer Marcel Bechmann und Benedikt Geise den Teilnehmenden nicht nur fußballerische Inhalte vermittelt, sondern den Fokus vor allem auf die Interaktion innerhalb der Gruppe gelegt.

So waren die Übungen für die insgesamt 30 Teilnehmenden überwiegend so aufgebaut, dass sie nur in Duos oder Kleingruppen durchgeführt werden konnten. „Wenn hier am Ende des Camps jemand seinen Schuss verbessert hat, ist das ein schöner Nebeneffekt. Wichtiger ist uns aber, dass die Teilnehmer hier mit der Erkenntnis rausgehen, wie groß der eigene Anteil am Gelingen einer Gruppe sein kann und welche Bedeutung dafür regelmäßige Selbstreflexion hat,“ sagt Marcel Bechmann.

Neben den praktischen Übungen auf dem Fußballplatz gab es auch jeweils einen theoretischen Part. Am ersten Tag hat dies Ingo Anderbrügge, der von 1988 bis 1999 im Trikot des FC Schalke 04 auflief und zu den legendären Eurofightern von 96/97 gehörte, selbst übernommen. Sein Vortrag war gespickt mit Beispielen von Fußballern, die sich entweder durch bestimmte Eigenschaften, Entscheidungen und Handlungsweisen hervorgetan haben und dadurch vielen in Erinnerung blieben. So beschreibt er unter anderem die Szene mit Bastian Schweinsteiger im WM-Finale 2014, als dieser mit einem blutenden Cut im Gesicht seine Auswechslung verweigerte. „Dem hätten sie das linke Bein abnehmen können, der hätte sich in diesem wichtigsten Spiel seiner Karriere als Kapitän der Nationalmannschaft niemals auswechseln lassen. Dieses Verhalten im Spiel ist beispielhaft für seinen unbedingten Willen und sein ausgeprägtes
Verantwortungsbewusstsein,“ erzählte Anderbrügge, während alle Anwesenden im Raum gebannt lauschten.

Klinikleiterin Susanne Halhuber, die zuvor das zweitägige Fußballcamp eröffnete und dabei Guido Schröder vom TV Fredeburg zum Dank für die Bereitstellung des Fußballplatzes einen Spendenscheck über 200 Euro überreichte, erkennt ebenfalls Parallelen zwischen Sport und dem Leben. So sagte sie zum Start des Camps an die Rehabilitandinnen und Rehabilitanden gerichtet: „Wenn man es genau nimmt, ist eigentlich das ganze Leben ein Mannschaftssport. Ich bin
zwar die Leiterin der Johannesbad Fachkliniken hier in Bad Fredeburg, aber ohne mein Team und die vielen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter könnte ich nichts bewegen. Deswegen bin ich überzeugt, dass man viele Regeln der Zusammenarbeit, die einem aus einem Mannschaftssport wie dem Fußball bekannt sind, auch erfolgreich auf das eigene Berufs- und Privatleben anwenden kann und ich wünsche mir für Sie, dass Sie alles was Sie heute kennenlernen werden aufsaugen wie ein Schwamm.“