Es tut sich was im Leissetal

Erste solidarische Landwirtschaft im Sauerland läuft an

Das Prinzip: Ein Hof versorgt eine Gruppe von Menschen in der näheren Umgebung mit Lebensmitteln, die wiederum im Gegenzug die nötigen Mittel für die Erzeugung zur Verfügung stellen. Alle Beteiligten teilen sich die Verantwortung, das Risiko, die Kosten – und natürlich die Ernte.

Der Ideengeber des Vereins, Jens Greve, kümmert sich um alles Organisatorische, für den Anbau ist der gelernte und erfahrene Landwirt Sebastian Wolf zuständig – alle, die Lust haben, dürfen natürlich jederzeit auf dem Feld helfen. Verpflichtend ist es jedoch nicht. „Wer will, der darf! Das ist das Motto“, erklärt Jens Greve. „Es gibt einige fleißige Helfer, die da sind. Es muss sich allerdings noch eine Routine entwickeln, mit der dann sicherlich auch mehr entstehen kann.“ Jeder, der Interesse hat, den Verein, das Feld und das Gewächshaus kennenzulernen und einen Einblick zu bekommen, wie die Arbeit der Gemüsegruppe funktioniert, kann zu den Ackertagen kommen, die in Zukunft regelmäßig stattfinden sollen.

Inzwischen sind die ersten Köstlichkeiten aus regionalem und ökologischem Anbau verteilt. Neben erntefrischem Gemüse und Salaten gibt es nun auch Kräuter aus dem neu angelegten Kräutergarten direkt am Greven Hof sowie Tomaten aus dem Gewächshaus der Gärtnerei Molitor. Insgesamt werden – über das Jahr verteilt – drei bis vier Kilogramm Gemüse pro Woche in Körben oder großen Stoffbeuteln an die Vereinsmitglieder ausgegeben. „Die Resonanz ist sehr gut“, stellt Jens Greve fest. „Sogar aus dem Raum Meschede kommen Leute hierher.“ Einige wenige Anteile können für dieses Jahr noch erworben werden. Ein Anteil reicht für zwei bis drei Personen. „Wenn die Menge für jemanden zu viel ist, kann er sich auch Leute suchen, mit denen er sich den Anteil teilt: Ob Freunde oder Nachbarn, irgendjemand findet sich bestimmt.“

Bei schlechten Wetterverhältnissen oder Schädlingsbefall kann die Ernte natürlich auch einmal etwas kleiner ausfallen. „Um eine Winterlagerung einzurichten, haben wir einen alten Stollen zur Verfügung gestellt bekommen, in dem vor über 100 Jahren Schiefer abgebaut wurde. Wir werden die Übermengen oder Teile der Übermengen, vor allem der Wurzelgemüse, also das, was gut lagerfähig ist, in diesem Stollen für den Winter einlagern. So können wir, wenn die Ernte dies hergibt, auch in der kalten Jahreszeit, in der nichts mehr wächst, Ernteanteile ausgeben.“