Erste Virtuelle Hansetage in der 660-jährigen Geschichte der Hanse

Foto: Miriam Bäcker

Brilon schreibt Geschichte – nach der Corona-bedingten Absage der 40. Internationalen Hansetage, die vom 4. bis 7. Juni stattgefunden hätten, plant das Organisationsteam um Brilons Bürgermeister Dr. Christof Bartsch nun mit Hochdruck den „Ersten Virtuellen Hansetag in der 660- jährigen Geschichte der Hanse“.

In enger Abstimmung mit dem Büro des Internationalen Hansebundes werden Eröffnungszeremonie, Abschlussveranstaltung und die Delegiertenversammlung zum allerersten Mal virtuell geplant. Insbesondere der Delegiertenaustausch stellt die Organisatoren vor hohe Herausforderungen wie zum Beispiel der reibungslose Zugang zum Videokonferenzsystem, die Vielfalt der Sprachen und digitale Abstimmungsmodule. Im Hansebund der Neuzeit sind knapp 200 Städte aus 16 nordeuropäischen Ländern vertreten.

Daneben arbeitet das Team daran, den virtuellen Gästen ein attraktives digitales Programm zu präsentieren. Auf der Webseite www.hansetagebrilon.de sind die digitalen Angebote in einer Programmvorschau zusammengefasst.

Unter dem Motto „Auf ins Hansemuseum mit der YouthHansa!“ nehmen zum Beispiel am Samstag, den 6.6.2020 Sabrina und Leah von der Jugendorganisation der HANSE die Besucher mit auf einen Ausstellungsbesuch via Instagram im Europäischen Hansemuseum in Lübeck. Über den Insta-Kanal youthhansa2020 kann man die Beiden auf ihrer virtuellen Tour live begleiten und gemeinsam das Hansemuseum entdecken.

Darüber hinaus bringt sich die Sekundarschule in Brilon mit der Idee des „Hanse-Run“ ins Programm ein. Es ist eine virtuelle Reise zu den Austragungsstädten der nächsten Internationalen Hansetage geplant. So führt der Weg über die lettische Hauptstadt Riga (2021), nach Neuss (2022) und in die polnische Stadt Torun bei Danzig (2023) und über Visby, Schweden wieder zurück nach Brilon.

6.500 km ist die virtuelle Reise lang. Jeder Schritt der Schüler, Eltern und Lehrer der Sekundarschule zählt und bringt die Schulgemeinschaft näher zum Ziel! Die Schritte werden jeden Tag addiert. Auch Rad- und Inliner-Kilometer zählen. Jeweils Freitag, Samstag, Sonntag und Montag kann der Besucher der virtuellen Hansetage um 9 Uhr auf der Webseite schauen, wie weit die Schule schon gekommen ist.

„Brilon trotzt Corona – Hanse trotz Corona“ – unter diesem Motto senden die LWL-Kulturstiftung und acht Städte des westfälischen Hansebundes am Freitag, den 5.6. um 14 Uhr eine Videobotschaft nach Brilon.

Aus den „Zelten der Begegnung“, die auf Initiative des Briloner Vereins Kunterbunt und der Künstlerin Ute Lennartz-Lembeck erstellt wurden und nur durch viele fleißige Hände in Brilon und ganz Europa entstehen konnten, werden in diesen Zeiten der Corona-Pandemie „Zelte der Verbindung“. Drei Zelte werden am nächsten Wochenende „live“ an den Standorten Marienschule, Evangelische Kirche und am Krankenhaus Maria Hilf zu sehen sein. Eine Filmdokumentation zum Entstehungsprozess und zur Idee hinter diesen Zelten ist in Produktion und wird zu den Virtuellen Hansetagen präsentiert.

Ein Höhepunkt wird die Unterzeichnung der „Briloner Erklärung“ sein. In Vertretung der knapp 200 Städte, die dem weltweit größten Städtenetzwerk HANSE angehören, werden Brilons Bürgermeister Dr. Bartsch und der Vormann der Hanse, Lübecks Bürgermeister Jan Lindenau diese Urkunde feierlich am Freitag, den 5.6. um 11 Uhr unterzeichnen. Sie geben damit ihr Bekenntnis zu Europa, zur Gemeinschaft, zum friedlichen Miteinander, zum Austausch und gegen nationalistische Tendenzen ab.

„Die virtuellen Hansetage versprechen interessante Programmpunkte, sind aber leider kein Ersatz für die Begegnung von Menschen aus allen Teilen Europas, die hier in den nächsten Tagen hätte stattfinden sollen. Wir bedauern die Absage sehr, denn wir hätten 1.500 Delegierte aus 111 Hansestädten aus 15 nordeuropäischen Ländern hier zu Gast gehabt. Es bleibt ein großes Stück Wehmut.“, so Brilons Bürgermeister Dr. Christof Bartsch.

Weitere Infos www.hansetagebrilon.de