Endlich wieder klare Sicht – aber welche Kontaktlinsen passen zu mir?

Augen

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Viele Menschen, die längere Zeit mit einer undiagnostizierten Sehschwäche gelebt haben, empfinden die erste Brille als einen echten Augenöffner. Im wahrsten Sinne des Wortes. Endlich sind die lästigen Kopfschmerzen weg und sie sehen wieder scharf! Doch langfristig möchten die meisten Brillenträger zumindest zeitweise auch auf Kontaktlinsen umsteigen. Das kann verschiedene Gründe haben – praktische oder auch optische. Dabei ist es gar nicht so leicht, herauszufinden, welche Art der Kontaktlinse die Passende ist. Neun von zehn Brillenträgern vertragen Kontaktlinsen gut – es müssen allerdings die richtigen Linsen sein.

Es gibt nicht die perfekte Linse für alle

Genau wie Menschen äußerst unterschiedlich sein können, gleicht auch kein Auge dem anderen. Sie sind genauso individuell wie das Individuum, zu dem sie gehören. Daher geht nicht nur darum, welche Sehschwäche jemand hat und welche Sehstärke er benötigt – auch wenn dies einen ersten Aufschluss geben kann. So gibt es Linsen, die besonders dafür geeignet sind, Kurz- oder Weitsichtigkeit zu korrigieren. Gleitsicht-Kontaktlinsen sind eine Alternative zur Gleitsicht-Brille und eignen sich für Menschen mit Alterssichtigkeit. Davon abgesehen hängt die richtige Linse aber beispielsweise auch davon ab, welche Materialien ein Auge gut verträgt und ob es zum Austrocknen neigt. Entscheiden Sie sich daher immer erst nach einer ausführlichen Konsultation mit einem Augenarzt oder Augenoptiker, der vorab eine umfassende Anamnese durchgeführt hat.

Verschiedene Tragedauern: Tages- oder Monatslinsen?

Monatslinsen lassen sich, wie ihr Name es bereits verrät, etwa einen Monat lang tragen, ehe sie ausgetauscht werden müssen. Da die Linsen jeden Morgen neu auf das Auge aufgelegt werden müssen, ist die tägliche Reinigung besonders wichtig. Um die Hygiene zu gewährleisten, gibt es spezielle Lösungen, in die die Kontaktlinsen hineingegeben werden. Durch die lange Lebensdauer sind Monatslinsen im Gebrauch insgesamt günstiger als Tageslinsen.

Tageslinsen hingegen werden nach dem einmaligen Tragen direkt entsorgt. Sie eignen sich besonders für Menschen, die die Kontaktlinsen nur zu einem besonderen Anlass oder zum Sport treiben tragen möchten. Wurden die Linsen beispielsweise im Schwimmbad benutzt, sollten sie ohnehin direkt entsorgt werden. Auch für Menschen, die die Hygieneflüssigkeit nicht gut vertragen, können Tageslinsen eine gute Alternative darstellen. Außerdem sparen Sie dadurch täglich Zeit, da die Linsen nicht extra gereinigt werden müssen. Da es sich in der Regel um besonders weiche und flexible Linsen handelt, empfinden auch Anfänger sie als recht angenehm zu tragen. Möchten Sie allerdings täglich auf Tageslinsen zurückgreifen, sind die Kosten deutlich höher als bei Monatslinsen.

Formstabile (harte) Linsen

Monatslinsen sind harte, formstabile Linsen. Diese sind in der Regel etwas kleiner als weiche Linsen, sodass das Auge weiterhin gut mit Sauerstoff versorgt werden kann. Aus diesem Grund eignen sie sich gut für Menschen, die Probleme mit trockenen Augen haben. Im Gegensatz zu weichen Linsen können sie sich allerdings weniger flexibel ans Auge anpassen. Es dauert etwas länger, bis man sich an das Tragegefühl gewöhnt hat – oft besteht ein spürbares Fremdkörpergefühl. Außerdem müssen ihre Träger stärker darauf achten, dass die Linsen nicht verlorengehen. Schlimmstenfalls passiert es, dass die Linsen aus dem Auge fallen und anschließend nicht mehr zu finden sind.

Weiche Linsen

Weiche Kontaktlinsen bestehen aus einem äußerst flexiblen Material, was dafür sorgt, dass sie sich besonders einfach ans Auge anpassen können. Im Gegensatz zu Monatslinsen sind sie etwas größer, sodass sie weniger zum Verrutschen neigen. Das ist auch dann von Vorteil, wenn man beispielsweise an einem Ort unterwegs ist, an dem viel Staub oder Schmutz aufgewirbelt wird, der andernfalls in Auge gelangen könnte. Außerdem ist die Gewöhnung einfacher, da man die Linsen auf dem Auge kaum spürt. Da die weichen Linsen jedoch weniger Sauerstoff durchlassen, kann weniger Tränenflüssigkeit zirkulieren – die Augen trocknen schneller aus. In diesem Fall können jedoch spezielle Silikon-Hydrogel-Linsen Abhilfe schaffen. Dabei handelt es sich um Linsen, die deutlich mehr Sauerstoff durchlassen als herkömmliche weiche Linsen. Dadurch trocknen die Augen nicht aus und die Linsen lassen sich problemlos auch bis zu 18 Stunden am Stück tragen. Allerdings sind die modernen Hydrogel-Linsen in der Anschaffung etwas teurer als andere Linsen. Dafür können spezielle Nachtlinsen teilweise sogar beim Schlafen getragen werden, wenn man beispielsweise länger auf Reisen oder im Flugzeug unterwegs ist. Da das Infektionsrisiko durch Keime und Verunreinigungen nachts etwas höher ist als tagsüber, sollte das allerdings die Ausnahme sein. Hydrogel-Linsen eignen sich besonders für Menschen, die besondere Anforderungen an ihre Kontaktlinsen haben und die dafür bereit sind, auch etwas tiefer in die Tasche zu greifen.