EN KITZKEN MULOPPEN

Quelle: WOLL-Magazin

Sie kennen die Muppet-Show? Mit den legendären griesgrämigen alles kommentierenden Waldorf und Statler, deren durchaus kritischen Ausführungen man durchaus mit dem Sauerländischen „Muloppen“ übersetzten kann? Selbst der renommierte Sprachwissenschaftler Dr. Werner Beckmann aus Cobbenrode weiß in seinem Werk „Sauerländer Platt. Ein Wörterbuch“, dass Muloppen durchaus mit „Schrotzen“ zu übersetzten ist. Und Gelegenheit, sich so seine kritischen Gedanken über die eine oder andere Entwicklung zu machen, gibt es reichlich.

Es müssen ja nicht die ewig Gestrigen sein, die sich mit ihrer Heimat identifizieren und nur wenig mit einer angeblich globalisierten Sprachentwicklung anzufangen wissen. Ist es wirklich schick und trendy, diese Anglizismen oder Amerikanismen zu frönen, sollten wir dieses Gebaren nicht eher als hohlbirnigen Stil entlarven? Wohl bemerkt: In Zeiten einer Internetgestützten Globalisierung ist eine einheitliche Sprache auf bestimmten Gebieten sicherlich absolut sinnvoll, aber muss ich mir im TV und nicht im Fernsehen gedankenlos News reinziehen, wenn ich doch nur die neuesten Nachrichten sehen will? Überhaupt sind die Sprachartisten in Funk und Fernsehen militante Vorreiter bei der Verwendung von sinnentleerte Sprachhülseritis. Vorreiter dabei die Matadoren in den Bereichen Sport, Mode, Kochen und selbstverständlich auch beim Gendern. Ist Ihnen schon einmal aufgefallen, dass praktisch keine Werbung mehr ohne Anglizismen auskommt? Aus „trocken“ wird „dry“, aus „Mode“ wird „Fashion“. Ist denn Amerika so vorbildlich, dass wir auch sprachlich vieles nachzuäffen versuchen? Das Land zwischen „faken“ und „Bacon“. Was das erste anbelangt, hat uns ja ein Ex-Präsident glänzend aufgeklärt. Und was den Speck anbelangt, sind die Amis sicherlich Vorbild. Vielleicht sollte man USA mit United States off Adipositas übersetzen. Im Ranking (gleich Hitparade) der verfettetsten Völker rangieren die Amis auf Platz 18 von 187 Völkern. 33,7 Prozent der Bevölkerung hat deutlich zu viel Speck auf den Rippen, wobei wir beim Thema Bacon wären. Deutschland hat sich bisher mit 20,1 Prozent mühsam Platz 94 auf der Weltrangliste erfuttert. Weil wir aber dermaßen USA-affin sind, dürfte es nur noch eine Frage der Zeit sein, bis auch hier im Überfluss wabernde Fettschürzen unsere Oberschenkel bedecken. Was dann natürlich wieder eine Top-News wert wäre.