Emsige Erfinder im Sauerland

Arnsberg hat die meisten Erfinder- und Anmeldersitze im HSK, in Meschede wohnen die meisten freien Erfinder. 

Heutzutage hat fast jede größere Firma eine Abteilung, die sich mit Forschung und Entwicklung beschäftigt. Eine Patentanmeldung erfolgt in der Regel über das Unternehmen, das später auch die Patentrechte besitzt. Freie Erfinder, sogenannte „Garagentüftler“, die ihre Erfindung zum Patent anmelden, sind relativ selten.  

Laut den Daten über Patenanmeldungen aus dem Jahr 2018, die uns das Institut der Deutschen Wirtschaft zur Verfügung stellte, gab es 112,2 Patentanmeldungen mit Erfindersitz im HSK. Aus Arnsberg stammten mit Abstand die meisten Anmeldungen (48,4).  Dann folgten Sundern (11,5,) und Brilon (10,6). Anmeldungen mit dem Anmeldersitz im HSK gab es insgesamt 92 (Arnsberg 56, Brilon 10 und Sundern 8). 

Dass es sich nicht immer um ganze Zahlen handelt, liegt daran, dass z. B. eine Patentanmeldung zwei Erfinder hat. Der Unterschied zwischen den 112,2 Patentanmeldungen nach dem Erfindersitz und den 92 Anmeldungen nach dem Anmeldersitz kommt dadurch zustande, dass einige Erfinder pendeln und für ein oder mehrere Unternehmen außerhalb des HSK tätig waren. 

Von den 92 Anmeldern mit Sitz im HSK, waren es 12,5 natürliche Personen und 79,5 juristische, also Unternehmen, Hochschulen etc.  Hier hatte Meschede mit vier Personen die Nase vorn, gefolgt von Arnsberg mit drei und Marsberg mit zwei Personen. 

 Landes- und bundesweiter Vergleich 

Der Bundesdurchschnitt der Patentanmeldungen lag im Jahre 2018 bei 56 Anmeldungen pro 100.000 Einwohner. Dabei waren es vor allem zwei Bundesländer, Bayern und Baden-Württemberg, die mit ihren gut doppelt so hohen Werten den Durchschnitt nach oben trieben. In NRW lag die Zahl lt. dem Umfrageinstitut Statista bei 38 pro 100.000 Einwohner.  Vergleicht man diesen Wert einmal mit den HSK-Zahlen, so steht das Sauerland recht gut da. Hier gab es bei 261.591 Einwohnern in 2018 sogar 43 Anmeldungen pro 100.000!  

Weniger Garagentüftler, mehr Forschung in der Kfz-Industrie 

Während die Patentanmeldungen einzelner Erfinder in den letzten Jahren stark zurückgegangen sind, sieht Oliver Koppel, Senior Economist für Innovationen und MINT beim Institut der Deutschen Wirtschaft – und geborener Arnsberger – die Forschungen im Bereich der Kfz-Industrie – auf ganz Deutschland bezogen – als Innovationstreiber. (Quelle: Pressemitteilung Kfz-Industrie: Innovativ wie nie).