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Feuerwehrmuseum Attendorn

Direkt neben der Wache der Freiwilligen Feuerwehr Attendorn befindet sich das Museumsgebäude. Zum 100-jährigen Bestehen der Freiwilligen Feuerwehr entstand der Gedanke, den unzähligen Exponaten, die sich bei Privatleuten und in der damaligen Stadtschänke von Werner Johannes angesammelt hatten, eine Bühne zu geben; und so wurde 1986 der Museumsverein gegründet und das Gebäude in kompletter Eigenarbeit sowie mit finanzieller Unterstützung vom Land NRW errichtet.

Das Feuerlöschwesen hat in Attendorn eine lange Geschichte: 1885 wurde die Freiwillige Feuerwehr gegründet, die ihren Standort zunächst mit dem Steigerturm am Feuerteich hatte. Exponate aus dieser Zeit vermitteln eindrucksvoll, mit welch einfachen Mitteln die freiwilligen Helfer in der Vergangenheit arbeiten mussten. In jedem Haus waren lederne Löscheimer vorhanden, mit denen die Anwohner im Brandfall eine Kette bildeten, wenn der Nachtwächter mit einem Signalhorn erfolgreich Alarm geschlagen und die Menschen aus dem Schlaf gerissen hatte.

Enorme Vielfalt ist einzigartig – über 10.000 Exponate machen Geschichte lebendig

Neben ausgedienten Feuerwehrautos, die vor allem von den Kindern direkt in Beschlag genommen werden, gibt es unzählige historische Geräte, die die Geschichte des Feuerlöschwesens im Sauerland eindrücklich repräsentieren: Eine Handkolbenpumpe von 1830 ist wohl eines der ältesten Ausstellungsstücke, nicht weniger eindrucksvoll sind Gerätschaften wie Spritzenwagen oder Schlauchwasch-maschine. Über 170 verschiedene Feuerwehrhelme aus allen Epochen kommen hingegen aus der ganzen Welt: Hier sind lederne Pickelhauben aus dem deutschen Kaiserreich zu finden, auffällig verzierte Helme aus Indien oder auch schlichtere Kunststoffmodelle aus Australien oder den USA.

Unzählige Orden, Abzeichen und Uniformen zeugen von der ungeheuren Vielfalt des Feuerlöschwesens. Auch heute noch ist die Feuerwehr in Deutschland Ländersache, sodass jedes Bundesland eigene Uniformen, Dienstgradabzeichen und Ehrenabzeichen besitzt.

Zeugnisse bewahren und an Geschichte erinnern

Der Fortschritt wird bei den Ausrüstungen und vor allem in der Kommunikationstechnik sichtbar. Sie reicht vom Signalhorn, das Anfang des 19. Jahrhunderts benutzt wurde, über die Morsetechnik vor dem Zweiten Weltkrieg, einem Sirenenanhänger, der beim Bau des Biggestaudamms angeschafft wurde, aber nie zum Einsatz kam, den Rufsäulen, die bis in die 1970er Jahre an zentralen Orten standen, bis hin zur zentralen Notrufnummer und der digitalen Vernetzung heute.

Ohne Ehrenamt funktioniert es nicht

Das Museum wird rein ehrenamtlich betreut und die Führungen von nur wenigen Mitgliedern des Museumsvereins geleitet. Das Museum wird mit Hilfe der Vereinsbeiträge der rund 200 Mitglieder sowie über Spenden und Eintrittsgelder finanziert.

Seit einigen Jahren ist das Feuerwehrmuseum auch außerschulischer Lernort im Projekt „Schule & Museum“ der AG Museumslandschaft Kreis Olpe. Kindergarten-gruppen und Grundschulklassen können den kostenlosen Museumsbus nutzen und eine Führung auch außerhalb der Öffnungszeiten buchen.

Neben Schülergruppen besuchen vorwiegend Touristen das Feuerwehrmuseum, durchschnittlich sind es rund 1.500 Besucher im Jahr. Das Gebäude ist nicht barrierefrei, da die oberen Stockwerke nur über Treppen zu erreichen sind und auch für seh- oder hörbeeinträchtigte Menschen gibt es derzeit kein spezielles Angebot.

Der Faszination Feuerwehr, bei der neben dem Einsatz für die Allgemeinheit Kameradschaft und Gemeinsinn im Vordergrund stehen, kann sich hier niemand entziehen. Wer außergewöhnliche Ausstellungsstücke zu verschenken hat, an einer Mitgliedschaft im Verein oder an einer ehrenamtlichen Mitarbeit im Museum interessiert ist, ist jederzeit herzlich willkommen. 

www.attendorner-feuerwehr-museum.de
St.-Ursula-Straße 5, 57439 Attendorn
Geöffnet jedes 1. und 3. Wochenende im Monat (April – Oktober) samstags 14-17 Uhr, sonntags 10-12 Uhr oder nach Vereinbarung
Ansprechpartner: Ulrich Johannes 02722/68396 oder 0163/68 39 664

Ein weiteres Feuerwehrmuseum im Sauerland befindet sich in Arnsberg.
www.brennpunkt-arnsberg.de
Branddirektor-Kraemer-Straße 1, 59821 Arnsberg
Das Museum ist in den ungeraden Kalenderwochen samstags und sonntags jeweils von 14-17 Uhr geöffnet.

Quelle: Arnsberger Feuerwehr-Historie e.V